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TAEHYUNG

"Wenn hier irgendeiner das Recht zu reden hat, bin ich das. Wenn irgendeiner das Recht hat ihn anzufassen, bin ich das, also nimm deine dreckigen Finger von ihm, bevor das Konsequenzen mit sich trägt!", hörte ich die wütende Stimme eines Jungen, dessen Präsenz ich in den letzten Tagen so sehr vermisst hatte.

Konnte das wirklich er sein?

Ein Blick auf die linke Seite bestätigte meine Vermutung, mein Mund stand zunächst ungläubig einen Spalt weit offen, doch schon bald schossen meine Mundwinkel in die Höhe und ein erleichtertes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen ab.
Gleichzeitig aber war ich konfus und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Hasserfüllt blickte Sehun mich an und ließ dann von mir ab, weshalb in mir bereits die Hoffnung keimte, dass es damit endlich Zuende wäre, doch da hatte ich die Rechnung nicht mit seinem skrupell- und empathielosen Charakter gemacht, der sich eine derartige Peinlichkeit niemals gefallen lassen würde.

Stattdessen ging er erzürnt auf Jungkook zu und die beiden begannen sich direkt zu bekämpfen.
"Lasst das!", rief ich den beiden zu, denn ich verabscheute es andere zu verletzen. Auch, wenn ich Sehun bis auf den Tod nicht ausstehen konnte, wollte ich ihn nicht bluten sehen.

Er sollte seine Strafe bekommen und irgendwann würde das auch der Fall sein, doch nicht auf so eine Weise, denn das war moralisch einfach nur inakzeptabel und ging nicht mit meinem Konzept klar.

Diese Prügelei sah von außen vermutlich sogar noch harmloser aus als sie eigentlich war und ich bekam wirklich Angst um Jungkook, der sich, trotz all unserer Komplikationen und dieser merkwürdigen Situation und Spannung zwischen uns, in diese Sache einmischte und mich nach allem trotzdem verteidigte.
Vielleicht war es so, wie Yoongi es mir erzählt hatte und er wollte mich wirklich nur vor dem Bösen bewahren, dennoch verstand ich vieles nicht.

War das ein Schritt in Richtung Besserung? Konnte ich danach mit ihm darüber reden und diese Sache endgültig aus dem Weg schaffen? Nein, darüber sollte ich mir definitiv keinen Kopf machen, diese beiden mussten getrennt werden, denn wenn das so weiter ging, würde da nicht nur physischer Schaden die Folge sein, sondern auch ein eventueller Flug von der Schule.

"Sofort aufhören!", rief ich und rannte zu Jungkook, der momentan die Oberhand hatte und Sehun am Boden hielt, nur um diesen mit aller Kraft zurück zu zerren, damit die beiden genug Abstand zwischen sich hatten, um sich nicht mehr verletzen zu können.

"Verdammtes Miststückt!", rief Sehun wütend und wischte sich das Blut von der Lippe, während er sich wieder aufrappelte und uns verächtlich musterte. Der Hass in seinen Augen war ganz klar erkennbar und mir wurde mit Erschrecken bewusst, dass diese beiden diesmal keine Grenzen gekannt hätten und das mindestens für einen extrem unschön ausgegangen wäre.

"Verschwinde doch einfach, statt weiter Ärger zu machen!", erwiderte ich und diesmal war es mir egal, ob ich mit solchen Aussagen schwach oder lächerlich wirkte, mir ging es gerade sowieso nicht um mich, aber um Jungkook, den Sehun gerade versuchte zu provozieren.

"Erst trennst du dich von ihm, weil du zu feige bist, um ihm die Wahrheit zu sagen und dann lässt du dich von ihm beschützen. Erbärmlich, findest du nicht auch?", stichelte er weiter und weiter und ich spürte, wie Jungkook sich zunehmends verspannte und es nicht mehr lange war, bis er sich von mir lösen würde, um weiter auf Sehun loszugehen.

Ich schlank meine Arme um seinen Oberkörper, um ihm ein beruhigendes Gefühl zu geben und damit ich ihn aufhalten konnte, sollte es wirklich zu dem Fall kommen, dass er die Fassung verliert und sich noch mal schlägern wollte.

"Erfreust du dich an dem Leid anderer? Wenn von erbärmlich die Rede ist, solltest du erst mal vor deiner eigenen Haustür kehren und nicht wie wild um dich ballern, als wäre das hier ein Schlachtfeld gegen die Britische Kolonie. Ich hab es so satt und am meisten stört es mich, dass du redest, obwohl du nichts, absolut rein gar nichts über jemanden weißt!", konterte ich wütend und zog meine Augenbrauen zusammen.

"Du bist nur eine traurige, verzweifelte Gestalt, die ihre eigene Schwäche kompensieren möchte, indem sie andere unter dieser Tyrannei leiden lässt. Hasse wen du willst, aber verschon uns mit deiner Idiotie", beendete ich meinen Satz.

Doch noch ehe er etwas kontern konnte, kamen auf einmal mehrere Schüler hierher geeilt, die das Ganze hier alamierend beobachten und sich auch zwischen uns stellten.
"Es reicht, Sehun", vernahm ich unter all den verschiedenen Stimmen und wunderte mich, wer da versuchte, ihn zu stoppen.

"Geht es euch gut?", hörte ich die besorgte Stimme von Jaebum, der sich neben mich kniete und ich nickte leicht mit dem Kopf, da es mir, bis auf die Wunden, einigermaßen gut ging. Stattdessen fiel mein Blick auf Jungkook, der sich von mir gelöst hatte und sich langsam wieder erhob.

"J-Jungkook?", zögerte ich und rappelte mich ebenso wieder auf.
"Nächstes Mal mischst du dich nicht in meine Auseinandersetzungen ein, verstanden?", hörte ich ihn sagen, jedoch war der Ton in seiner Stimme so undeutbar und ich wusste darauf nichts zu antworten. Musste ich auch nicht, denn er verschwand, ohne sich noch mal umzudrehen.

"Der hat vielleicht Nerven, was fällt dem ein?", hörte ich Jaebum neben mir blaffen.
"Ich denke, das ist seine Art sich zu bedanken", vernahm ich auf einmal die Stimme von Yoongi, der das Ganze mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete.

Als ich dieses Lächeln erblickte, sagte mir meine Intuition, dass die Hoffnung noch keineswegs gestorben war.

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ich danke euch für die 5k hier, it really means a lot to me ❤

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