Kapitel 1

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Vorsichtig balancierte ich die Schüssel mit Milch und das Heft in einer Hand auf meinem Weg von der Küchentheke zum Tisch, während ich mit der anderen Hand auf meinem Handy rumdrückte und versuchte, Michael zu antworten.

Micha☆: Bereit für den ersten Schultag nach den Sommerferien? c:

Ehrlich gesagt hoffe ich nur, dass ich in einer Klasse mit Patrick wäre...und Micha natürlich auch, dachte ich, als ich vorsichtig die Schüssel abstellte, das Heft daneben fallen ließ und Platz nahm.

Manu: Na klar. ;) Wie sieht's bei dir aus?

Während ich auf seine Antwort wartete, füllte ich Cornflakes in die Schüssel. Normalerweise tat ich dies immer andersherum, also erst Cornflakes, dann Milch, aber dann hätte ich heute noch mehrmals hin und her laufen müssen. Spät dran war ich sowieso schon. Schnell schlug ich mein Heft auf und bearbeitete die Aufgaben, die uns Frau Brinkmann über die Ferien aufgegeben hatte. Sie war aber auch wirklich die einzige Lehrerin, die so etwas mit gutem Gewissen verantworten konnte.

Micha☆: Natürlich! ^^

Erstaunlich, dass man sich nach so langer Zeit tatsächlich wieder auf die Schule freuen konnte. Aber mir war klar, dass das höchstens eine Woche, wenn nicht sogar nur ein paar Tage, anhalten würde.

Manu: Dann bis gleich!

Heft zu, übriggebliebene Milchpfütze austrinken, Rucksack schnappen und los.

Micha☆: Jap :)

Kaum fiel die Tür hinter mir zu, setzte die Erkenntnis bei mir ein, dass mein Schlüssel noch drinnen lag. Seufzend ging ich los. Ändern konnte ich es jetzt sowieso nicht mehr.
Von Weitem sah ich bereits die Mauern meiner Schule, als ich auf meine offenen Schnürsenkel trat und der Länge nach hinfiel. Für einen kurzen Moment blieb ich liegen und grummelte die Pflastersteine an. Dann rappelte ich mich auf und klopfte meine Jacke und Hose ab.
"Souverän.", kam es von hinten. Ich drehte mich blitzschnell um. Kastanienbraune Augen musterten mich belustigt. "Hast du dir weh getan?", fragte er mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
Ich wollte sprechen. Wirklich. Aber mein Körper wollte anscheinend nicht, denn er weigerte sich, meine Lippen voneinander zu trennen. Also schüttelte ich ruckartig den Kopf, was wohl sehr seltsam aussah, denn er legte den Kopf schief und zuckte dann mit den Schultern, bevor er im Vorbeigehen eine Hand auf meine linke Schulter legte und mir eins seiner Lächeln schenkte. Mein Körper war wie versteinert und die Stelle, die er berührt hatte, schien das einzige Lebendige zu sein. Langsam löste sich meine Starre und ich schaute auf mein Handy.

Micha☆: Wo bleibst du? :c

Oh, Mist...jetzt war ich wirklich zu spät.
Ich rannte das letzte Stück und blieb erst im Schulgebäude stehen. Wo war mein neuer Klassenraum? Wo musste ich hin? Leichte Panik machte sich in mir breit.
"Hey!", ertönte es und jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schrie kurz auf, weil ich mich so erschreckt hatte. Neben mir stand ein Junge meines Alters mit dunkelblonden Haaren, die ihm ins Gesicht fielen und hier und da seine grau-grünen Augen verdeckten. "Ich bin neu hier. Du weißt nicht zufällig, wo...", doch weiter kam er nicht, denn auf einmal strömten Schüler aus einem Raum und das nicht gerade leise. Glücklicherweise war unter ihnen auch Michael.

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LG

storyfreak23💛

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