Kapitel 13

267 29 5
                                    


Diesmal ein kleines Zomdado-Special. Also nicht wundern, es ist Michas Sicht.

Etwas neidisch beobachtete ich Manu und Patrick. Ich schielte vorsichtig zu Maurice rüber, doch dieser bemerkte mich gar nicht, wie mir schien. Irgendwie musste ich dich herausfinden können, ob er etwas für mich empfand. Doch er beachtete mich gar nicht, sondern beäugte gerade die beiden anderen kritisch. Es war bestimmt komisch, so auf einmal zu erfahren, dass sein bester Freund bisexuell war. Bei Manu hatte ich schon die Vorahnung gehabt, dass er auf Männer stand, bevor er es mir erzählt hatte. Da kam mir ein furchtbarer Gedanke. Was wenn Maurice gar nicht wegen dem Schock so guckte, sondern weil er die Beziehung an sich nicht mochte! Vielleicht war er homophob! Oder...er stand auf Patrick oder Manu. Manu schloss ich aus, sie kannten sich ja kaum. Sie saßen lediglich neben einander. Aber könnte das reichen, um sich zu verlieben? Flüchtige Bekanntschaft und Sitznachbarn? Patrick hingegen kannte er schon ziemlich lange...
Ich schüttelte mich unterbewusst kurz, während ich versuchte, diese Gedanken loszuwerden. Da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.
"Micha?" Ruckartig drehte ich mich nach links. Grau-grüne Augen musterten mich besorgt. "Alles okay?", fragte Maurice vorsichtig. Die anderen beiden waren mit sich beschäftigt und bemerkten gar nicht erst etwas. Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch kein Ton entwich mir. "Wir gehen 'ne Runde. Bis denne, Jungs.", sagte Patrick und er und Manu erhoben sich und verließen unsere Runde.
Nun war ich mit ihm alleine. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder fürchten sollte. "Micha?", wiederholte der Blonde meinen Namen. Ich zuckte zusammen. "Geht's dir nicht so gut? Du bist ganz blass...", sagte er und legte mich eine Hand auf die Stirn. Mir wurde heiß. Aber das war allein sein Verdienst. "Fieber ist es schon mal nicht.", lächelte er und strich dann mit der Hand von meiner Stirn ausgehend meine Wange entlang. Dann legte er sie auf meinen Oberschenkel und beugte sich leicht vor. Ich begann, zu schwitzen. Musste das jetzt sein, Körper? "Soll ich dir was zu Trinken holen?", fragte er lächelnd. Ich nickte langsam. "Gut.", meinte er und klang sehr glücklich darüber, etwas für mich tun zu können, "Möchtest du Wasser oder was anderes?". Wieder nickte ich. Zu mehr war ich gerade nicht in der Lage. Maurice lachte kurz auf, bevor er erwiderte: "Das war eine Oder-Frage. Da kannst du doch nicht mit Ja antworten.". Ich lächelte leicht und brachte dann; "Wasser", hervor. "Ok. Bin gleich wieder da.", sagte er und stand auf. Dann begab er sich in Richtung der Getränke. Ok, dachte ich, was sollte ich jetzt tun? Viel mehr hielt ich wahrscheinlich aus, ohne ohnmächtig zu werden. Also fasste ich den Entschluss, abzuhauen. Ich erhob mich und verließ die Cafeteria. In einem der wenig bewanderten Flure lehnte ich mich letztendlich gegen die Wand, schloss die Augen und atmete tief durch. Doch meine Ruhe hielt nicht lange an. "Micha?" Sofort öffnete ich die Augen und starrte direkt in grau-grüne. "Micha, was ist los?", fragte er besorgt und lehnte sich neben mir an die Wand. "Sicher, dass du das wissen willst?", fragte ich und blickte währendessen zu Boden. "Ja. Vollkommen sicher.", antwortete er mit fester aber sanfter Stimme. Alles oder nichts, dachte ich, bevor ich mich von der Wand abstieß und vor ihn stellte. Mein Herz schlug immer schneller. Adrenalin schoss durch meinen Körper. Ich stütze mich mit beiden Händen jeweils links und rechts neben seinem Kopf ab. "Micha?", sagte er etwas überfordert. Ich kam mit meinem Kopf näher, bis uns nur noch Zentimeter trennten. Jeden Moment würde er mich wegstoßen. Jede Sekunde. Doch er sah mir nur in die Augen. "Darf ich?", fragte ich leise mit heiserer Stimme. Er nickte. Hatte ich mich verguckt? War das eine Halluzination gewesen? Zeigte mir mein Gehirn, was ich so sehr sehen wollte?
"Worauf wartest du?", flüsterte er.
Blitzschnell presste ich meine Lippen auf seine. Er legte eine Hand in meinen Nacken, um zu verhindern, dass ich floh, sollte ich meine Entscheidung bereuen. Doch ich dachte nicht daran, damit aufzuhören, ihn zu küssen.

Kürbisköpfe || KürbisTumor FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt