Hailees Pov:
Und so saßen wir am nächsten Tag im Auto und fuhren zum Flughafen. Mir war nicht klar, woher auf einmal diese Spontanität kam. Aber ich war mehr als glücklich. Ich war froh, endlich aus meinem alltäglichen Leben zu verschwinden und die Welt zu sehen. Ich war für Alles bereit. Während der Fahrt schaute ich aus dem Fenster und überdachte die ganze Idee noch einmal. Ich wollte sicher gehen, dass ich das Richtige tat. Aber das tat ich.
Luke hatte meine Eltern eingeweiht von seinem Vorhaben. Das es so schnell gehen würde, hatte keiner geglaubt. Meine Eltern saßen vorne und sangen zu Dads Lieblings-CD von Iron Maiden mit. Zwischen Luke und mir lag Sky auf der Rückbank. Sie hatte ihren Kopf auf meinen Oberschenkel gelegt und ließ sich von mir streicheln. Sie würde ich wohl am allermeisten vermissen. Der Abschied von meinen drei neuen Freunden war ebenfalls nicht leicht.
Simon brach in Tränen aus und ich wünschte ihm das Beste für Michael und ihm, während ich nicht dort war. Liv umarmte mich minutenlang und drohte Luke mit den schlimmsten Dingen, falls er mich nicht wieder heil nachhause bringen würde. Maddie war so süß wie immer und wünschte mir ganz viel Spaß und alles Liebe. Emily wusste von meinem Vorhaben, ist aber mit Alex nachhause gegangen. Es tat weh, dass sie das Selbe wieder abzog. Aber aus Fehlern lernt man schließlich.
Nach einer Weile schaute ich zu Luke, der überglücklich aus dem Fenster schaute. Seine Reaktion als ich sagte, dass wir am nächsten Tag schon fliegen sollten, verwunderte mich immer noch. Er nickte heftig und stimmte mir zu. Ich dachte er würde mir einen Vogel zeigen oder mich auslachen. Aber so war Luke nicht.
Am Flughafen musste ich mich zum ersten Mal für so lange Zeit von meiner Familie trennen. Mich von Luke zu trennen fiel mir damals schon schwer, aber meine Eltern? Es schmerzte, als ich die Tränen in ihren Augen sah. "Nur Freudentränen" versprach Mom lachend, bevor sie mich umarmte. Nachdem ich mich von meinem Dad verabschiedet hatte, kniete ich mich auf dem Boden, um mich von Sky zu verabschieden. Sie war wie eine kleine Schwester für mich, die immer zum Kuscheln da war, wenn es mir nicht gut ging. Sie war mein ganzer Stolz. Eine Träne kullerte aus meinem Auge, als sie mir das letzte Mal das Gesicht abschleckte.
Ich stand auf und stellte mich zu Luke und unserem Gepäck. Er wischte die Träne von meiner Wange und legte seinen Arm um mich. Dad hielt eine Rede, wobei er erwähnte, dass er nur Luke erlauben würde mich in die große Welt zu entführen und, dass er ihm vertraute. Diese Worte machten nicht nur Luke, sondern auch mich mehr als glücklich. Nach der langen Verabschiedung begaben wir uns in das große Gebäude.
Nachdem wir unsere Koffer abgegeben hatten, setzten wir uns in den Wartebereich. Für mich war das alles Neuland. Ich wusste nicht, wo etwas stand und wo wir hin mussten. Luke war wie ein wandernder Ablaufplan, der alles gespeichert hatte.
Als wir uns auf die Stühle setzten, holte mich ein komisches Gefühl ein. Ich versuchte mich abzulenken, während ich durch das Fenster schaute. Ständig flogen riesen Maschinen in die Luft. Ich fragte mich bei jedem Flugzeug, wo es wohl gerade hinflog. Luke weckte mich aus meinen Gedanken und hielt mir eine Flasche Wasser hin. "Damit du mir nicht abklappst" grinste er und setzte sich neben mich. Ich bedankte mich und wendete mich ihm zu.
"Alles gut?" Er betrachtete mein leeres Gesicht, was man anscheint nicht gut deuten konnte. Ich fing an zu schmunzeln. "Eigentlich schon" murmelte ich und spielte mit seiner Hand. "Eigentlich?" Nun lag seine Hand an meiner Wange. "Es ist nur auf einmal alles so anders. Das wird Gewöhnungssache sein, oder?" Ich war mir nicht sicher, ob es einen Sinn ergab, was ich dort faselte. Luke fing an zu lächeln. "Glaub mir, das ist Gewöhnungssache. Bei mir hat das auch gedauert" erzählte er, was mich beruhigte.
Nach einer Weile musste ich anfangen zu lachen. "Was ist so witzig?" Luke schaute auf mich hinab, während mein Kopf auf seiner Schulter lag. "Seit wann bin ich so spontan?" Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen. "Ich weiß nicht. Vielleicht war es endlich mal an der Zeit" kam es von ihm zurück. Ich blickte zu ihm auf und sein Lächeln färbte auf mich ab. "Das denke ich auch".
Endlich war es soweit und wir konnten in den Flieger. Ich wurde auf einmal viel zu nervös. Als wäre ich das nicht schon oft genug gewesen in dieser Zeit. Während wir zum Flugzeug liefen, hielt Luke meine Hand. Wie kam ich dazu eine Weltreise zu machen, wenn ich Höhenangst hatte?
Im Flieger angekommen, setzten wir uns auf unsere Plätze. Luke erlaubte mir am Fenster zu sitzen, was mich erfreute. Ich schnallte mich an und sah aus dem Fenster. Die letzten Minuten in Sydney. Ich spürte Lukes Kopf auf meiner Schulter und seine Hand in meiner. Mein Beruhigungsmittel. Ich lehnte mich an ihn an und versuchte nicht nachzudenken. Es sollte einfach passieren.
Als das Flugzeug in Bewegung kam, riss ich die Augen wieder auf. Mein Herz pochte wie wild. "Ruhig atmen" Luke lachte leise. Ich streckte ihm die Zunge raus und platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter.
Nach kurzer Zeit erhob ich wieder meinen Kopf. Mir kam ein Gedanke. "Luke?" flüsterte ich, als die Maschine schneller wurde. Er sah mich besorgt an.
"Wo fliegen wir eigentlich hin?" Es hörte sich so unfassbar dumm an, als ich es aussprach.
Luke lächelte leicht. "London".
Und das Flugzeug hob ab.
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Wherever You Are l.r.h (ABGESCHLOSSEN)✔
Fanfiction"Beste Freunde durch dick und dünn, wo auch immer du bist". Ob das wirklich so leicht ist muss der gerade 18 gewordene Luke und seine Beste Freundin Hailee selber erfahren. Luke und Hailee sind seit ihrer Kindheit an die aller besten Freunde und daz...