Kapitel 5

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"Das klingt ja,als wären wir völlig aufgeschmissen, wenn es um Lina geht",sagte Maxi.
"Seid ihr das denn nicht?",fragte Raban.
"Nein,also...irgendwie schon,aber- Na gut,ich geb's auf",antwortete Maxi.

Die Anderen lachten und kurz darauf erhob Leon erneut seine Stimme.

"Genug herumgealbert! Wir haben nur noch zwei Tage bis zum 31. Wir müssen noch einiges vorbereiten"

Ich biss mir auf die Unterlippe.

"Du willst dich einmischen,oder?",fragte Markus.

Ich nickte,aber das war mittlerweile nichts Neues.Wenn etwas nicht so verlief,wie ich es wollte,fühlte ich mich unwohl,deswegen übernahm ich lieber gleich selbst das Ruder.

"Außerdem werden wir in den zwei Tagen wieder trainieren.Ich mach mir zwar keine wirklichen Sorgen,aber wir sollten in Bewegung bleiben und-," er macht eine kurze Pause und sprach dann weiter,"den Rest übernimmt Lina,bevor sie platzt."

"Danke!",meinte ich erleichtert und sprang auf,"Also wir brauchen Proviant,unsere Ausrüstungen und müssen alles mit dem Training unter einen Hut bekommen. Leon! Du arbeitest die Trainingspläne aus,Raban und Joschka ihr kümmert euch um das Essen!Vielleicht könnt ihr ja Hadschi einen Besuch abstatten. Maxi,Klette und Nerv!Ihr kümmert euch um die Ausrüstungen.Einser,du checkst die Motorräder und Vanessa?Wir zwei versuchen irgendetwas über die Teufelchen herauszufinden."

Alle sahen fragend zu Leon.

"Ihr habt sie gehört!Na los!Macht schon!",rief er.

Im nächsten Moment sprangen alle auf und machten sich an die Arbeit.

Vanessa und ich gingen aus der Werkstatt.Weil wir die Motorräder nicht benutzen konnten, mussten wir laufen.

Wir durchstöberten alte Zeitschriften,fragten Leute (zum Beispiel Joachim und Willi) und suchten im Internet. Nichts! Niemand wusste etwas von den Teufeln. Wir haben auch ein paar aus unserer Schule getroffen,die uns aber auch nicht helfen konnten.

Was soll das denn? Eine Mannschaft,die niemand kennt und die nicht zu existieren scheint, fordert uns heraus und macht uns unser Land streitig? Da ist etwas mächtig faul...
Und ich werd herausfinden was.

Erschöpft liefen wir wieder zurück zur Werkstatt. Hoffentlich hatten die anderen mehr Glück als wir.

Doch als wir hinein kamen,war nur Markus da. Bevor wir überhaupt fragen konnten, sagte er:" Raban und Joschka haben alles von Hadschi bekommen und haben es hier gelassen.Den Rest besorgen sie morgen.Maxi,Klette und Nerv haben die Ausrüstungen kontrolliert und geputzt.Es scheint alles zu passen.Sie hängen dort hinten.Leon hat die Pläne fertig,sie liegen dort auf dem Tisch.Sie sind alle schon gefahren."

Erstaunt sahen Vanessa und ich uns an.
"Dann steht der Reise nichts mehr im Weg",sagte ich.
"Nur dass wir uns mit Leuten treffen,von denen niemand etwas weiß",meinte Vanessa.

Markus drehte sich zu uns um und zog eine Augenbraue nach oben.

"Habt ihr nichts herausgefunden?",fragte er.
"Kein bisschen",sagte ich.
"Wenn niemand sie kennt,können sie auch nicht gut sein.Das wird ein Kinderspiel",sagte Markus.
"Wie viele brauchst du noch?",fragt ich und deutete mit dem Kopf auf das Motorrad vor ihm.
"Nur noch das Eine",sagte er.
"Meines ist fertig?",fragte Vanessa.

Der Tormann nickte.

"Dann fahr ich nach Hause, bevor sich meine Oma grundlos Sorgen macht.Sie sieht mich dann immer so beschuldigend an. Der Blick ist echt gruselig."
"Vanessa?",fragte ich.
Sie sah zu mir.
"Reicht schon wieder."
"Bis morgen!",meinte sie lächelnd.
"Ciao",sagte ich

Sie stieg auf,startete den Motor und fuhr los.

"Wem gehört das?",fragte ich als sie weg war.
"Maxi."
"Ist er zu Fuß nach Hause gegangen?"
"Ja."
"Warum das denn?"
"Er wollte Nerv nicht alleine lassen."

Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen.

"Die Zwei sind ein Herz und eine Seele.Da fühl ich mich echt immer ausgeschlossen",sagte ich gespielt traurig.
"Hast ja mich."
"Ob das so gut ist, weiß ich nicht."
"Hör auf mich zu beleidigen und gib mir mal den Schraubenschlüssel."

Ich sah mich kurz um und sah schließlich rechts auf einem Tisch das Werkzeug liegen. Ich reichte es ihm.

"Holt Maxi es sich morgen ab?"
"Eigentlich wollte ich es ihm bringen."
"Seit wann bist du denn so hilfsbereit?"
"Naja,wäre doch gut bei dem Bruder von meiner Freundin einen guten Eindruck zu machen,oder?"
"Mach dir keine Sorgen, mit einem guten Eindruck hast du schon lange verkackt",sagte ich.

Im gleichen Momente sagte er freudig:"Fertig!"

"Wie war das mit dem Eindruck?",fragte er dann.
"Ach,nichts...",meinte ich.
"So klang das aber nicht."
"Das menschliche Gehör.Ein Wunder für sich.Ich glaub, ich sollte dann mal!"

Ich war immer weiter zurück gegangen und er kam immer näher.Ich rannte zu meinem Motorrad und startete den Motor. Er lief zu Maxi's und wir fuhren beide los.
Also ich fuhr um mein Leben und er mir nach.

Die Nachtluft war angenehm und der Fahrtwind wehte mir durchs Haar.Ich genoss den Moment und viel zu schnell kamen wir bei mir zuhause an.

Ich stieg ab und meinte grinsend:"Erster!"
"Ja,wegen einem Frühstart!Das ist unfair."
"Stimmt gar nicht!"
"Doch!"
"Kannst du nicht verlieren?"
"Keine Ahnung,ich verliere nie."
"Eingebildeter Idiot",murmelte ich.

Markus sah mich grinsend an.

"Am liebsten würde ich dich grad nochmal schlagen",brummte ich.
"Das hatten wir schon mal.Das bringst du nicht über's Herz",sagte er und zuckte mit den Schultern.
"Ach sei ruhig!"

Wir lehnten uns an den Zaun an.

"Ich will da nicht rein",jammerte ich.
"Nervt deine Mutter immer noch?"
"Ja!"
Verzweifelt ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter fallen.
"Ich weiß einfach nicht,was sie sich denkt. Sie will das alles immer perfekt ist!Aber ich meine, man muss nicht von allem das Beste haben.Im Großen und Ganzen landen wir alle früher oder später in einer Holzkiste unter der Erde.Da ist es dann egal wie viel Geld man hatte.Aber sie will das nicht verstehen und das macht mich wahnsinnig,weil-"
"Lina?"
"Ja?"
"Mach dir nicht so viele Sorgen."

Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Kurz war ich überrascht,dann erwiderte ich den Kuss.

"Eklig!"

Erschrocken wichen wir auseinander. Nerv hatte sich aus seinem Zimmerfenster gelehnt und herunter geschrien.

Solange Du Wild Bist 6 - Finale Entscheidung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt