Kapitel 11

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"Ich bring dich um...",brummte ich," Wenn ihr es wagen solltet, ihn auch nur anzurühren...."
"Was dann?",fragte der kleine Blonde.
"Du kannst nichts tun,Lina. Gib's auf!",sagte Cassy schadenfroh.

In mir kochte die Wut über. Ich wollte etwas tun.Ich musste all die Gefühle, die sich in mir ansammelten, raus lassen. Doch sie hatten recht. Ich konnte jetzt nichts ausrichten und genau das war es, das mich am meisten fertig machte.

"Was wollt ihr überhaupt?Das Spiel ist in zwei Tagen",meinte ich.
"Du bist ja so naiv!", meinte die große Blonde.
"Und noch dümmer als sie aussieht",fügte Cassy hinzu.
"Sagt die mit dem Gehirn, das so groß ist wie die Ferse einer Ameise",murmelte ich.
"Ameisen haben keine Fersen",sagte sie.
"Wow, da ist ja heute jemand richtig gut drauf! Hätt ich nicht gedacht! Danke für den hilfreichen Kommentar", sagte ich in dem sarkastischten Ton, den es jemals gab.

Ich sah wie sie verzweifelt nach einer Antwort suchte, aber darauf wollte ich nicht weiter herumreiten. Ich war immerhin nicht wie sie.

"Und jetzt, wo das geklärt wäre, sagt ihr mir sofort, was ihr mit meinem Bruder gemacht habt!",meinte ich während ich mich im Kreis drehte um jeden anzusehen.
"Von welchem sprechen wir überhaupt?!",fügte ich noch aufgebracht hinzu.
"Der Große wird ja wohl nicht so hilflos sein",meinte die Blonde. Reike,glaub ich...

"He,sie sind beide gleich hilflos!",sagte ich.

Noch während ich sprach viel mir auf, dass das mehr Beleidigung als Verteidigung war.
Einer der Teufel lachte sogar kurz.

"Nerv ist der wildeste Kerl, den es gibt!Da bringt euer Volldeppen-Kommando euch auch nichts",meinte ich.
"Er ist nervig und kann einem nur leid tun, weil er mit dir verwandt ist",sagte Cassy.
Die konnte auch nicht ihre Schnauze halten...
"Ihr könnt mich so viel beleidigen wie ihr wollt,aber lasst ihn in Ruhe! Ihn darf niemand beleidigen außer mir",erwiderte ich.
Gedanklich fügte ich noch:"Und den Kerlen" hinzu.

"Was wollt ihr jetzt eigentlich von uns?",fragte ich nochmal.
"Das wirst du noch früh genug erfahren. Komm morgen wieder her und ihm passiert nichts",sagte Cassy.
"Jetzt mal ehrlich! Wenn du schon deine Klappe nicht halten kannst, red wenigstens nicht so einen Blödsinn daher!",keifte ich sie an.
"Das war kein Blödsinn. Das ist unser Ernst",meinte der freche Braunhaarige,Thomas.
"Es geht um einen Vertrag!",rief Reike, als sie den Motor ihres Quads startete.

Das Motorheulen hallte durch die Gasse und in wenigen Sekunden waren sie alle wieder verschwunden, als wären sie nie da gewesen. Wie gelähmt stand ich da.
Und dann fuhr ich los.So schnell, dass man meinen könnte, mein Leben würde davon abhängen. Gewisser Weise stimmte das auch.

Zuhause angekommen stürmte ich ins Haus. Ich rief nach Nerv und Maxi, aber bekam keine Antwort.
Meine Mutter kam aus ihrem Zimmer die Treppen runter. Mister Hausarrest blickte aus seinem Arbeitszimmer.
Doch bevor einer von beiden auch nur etwas sagen konnte, stürmte ich schon aus dem Haus.
Ich wollte wieder zu meinem Motorrad rennen, doch da kam Maxi durch das Gartentor gelaufen.

"Eine Falle",keuchte er,"Sie haben ihn."

Das war sie. Eine meiner Schwachstellen. Mit mir konnte man machen, was man will, aber wenn sich jemand mit meiner Familie anlegt, kenn ich kein zurück.

"Das gibt Krieg",meinte ich.

In dem Moment kamen unsere Eltern aus dem Haus.

"Was ist denn los?",rief Mister Hausarrest.
"Keine Zeit für Erklärungen!",meinte ich.
"Wir müssen die Kerle zusammentrommeln!",sagte Maxi.
"Um eine Rettungsaktion zu planen!",rief ich im Laufen.

"Bleibt sofort stehen!",rief meine Mutter, aber Maxi und ich saßen schon auf den Motorrädern.
"Oder wollt ihr Hausarrest?",meinte Maxi's Vater.

"Papa!", meinte Maxi empört.
"Wer will denn schon freiwillig Hausarrest?",fragte ich grinsend.

Dann fuhren wir los. Unsere Eltern sahen...nun ja... ziemlich wütend und verdutzt aus. Doch darum würden wir uns später kümmern.

Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Zwischen mir und den Kerlen herrschte eine seltsame Spannung und nun musste ich zu ihnen fahren und sie um Hilfe zu bitten. Das war nicht gerade das schönste Gefühl, aber ich wusste sie würden mir helfen. Denn ihnen liegt etwas an Nerv und sie würden ihn oder mich niemals im Stich lassen. Wie gesagt, wir sind eine Familie. Egal was zwischen uns vorfällt, wenn es hart auf hart kommt, halten wir zusammen.
Mal wieder wurde mir klar, wie wichtig diese Idioten für mich waren.

Maxi und ich teilten uns auf, damit wir schneller waren und bald schon saßen alle Kerle versammelt im Teufelstopf.

Maxi begann zu erzählen, wie er und Nerv heimgefahren sind, wie der Anführer der Teufel sie aufgehalten hat und sagte, dass seine Freunde sich gerade mit mir anlegen, wie er Nerv heimbrachte und dann mich suchen fuhr, wie er wieder heimkam und ich zwar da war, aber Nerv nicht mehr.

Irgendwann während ich mit den Teufeln zu tun hatte und Maxi mich suchen gefahren ist, mussten sie zugeschlagen haben. Das würden sie noch bereuen.

"Aber warum ausgerechnet er?",fragte Leon.
"Warum wohl?",fragte ich," Die zickige, rosa Tussi hat sich in eine hinterhältige Hexe verwandelt und will jetzt Rache",brummte ich.
"Und was haben sie vor?",fragte Raban.
"Ich soll morgen wieder in die Gasse. Die Eine hat etwas über einen Vertrag geschwafelt",erklärte ich.
"Was für ein Vertrag soll das denn bitte sein?",fragte Klette.

Ich kaute auf meiner Unterlippe herum. Irgendwie half mir das beim Denken.
Warum das alles? Da taucht auf einmal eine Mannschaft auf,von der niemand etwas gehört hatte und fordert uns heraus. Die Spieler sind verdammt gut und geben uns noch eine Chance? Das ist doch das Seltsamste überhaupt. Zwei Tage vor dem Spiel tauchen sie wieder auf und entführen einen von uns.
Das war zum Haare ausreisen!
Warum ausgerechnet wir? Warum Nerv? Warum waren Cassy, Miranda und Antonia in der Mannschaft? Und was hat das mit einem Vertrag zu tun, verdammt nochmal?!

Und dann schnappte ich nach Luft.

"Hier geht es nicht um die Teufel. Jemand ganz anderes zieht hier die Strippen! Und der will uns am Boden sehen...."

Solange Du Wild Bist 6 - Finale Entscheidung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt