Kapitel 13

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Ein Krieg der Fähigkeiten beginnt.

Amina Suya Lora-Fjie (Sicht)

Chuya hat die Detektei ausfindig gemacht. Momentan befinden sie sich in einer komplizierten Situation. Es gibt die Hafenmafia, die ihre Auslöschen plant. Und die Gilde, die sich ihrer bemächtigen will. Sie müssen sich vor diesen beiden Mächten bewahren. Die Gilde hat Kohle und die Hafenmafia ist ihnen zahlenmäßig überlegen. Aus diesem Grund müssen sie sich in der Offensive und der Defensive aufhalten und einen Überraschungsangriff starten. Wichtig bei diesem Vorhaben ist es, ihren Stützpunkt zu verbergen. Letztendlich wird nur eine der drei Organisationen überleben. Es gibt keinen anderen Ausweg als den Kampf. Drum möge die Schlacht der drei Organisationen mit Fähigkeiten beginnen. Und ich denke, ich werde mich auf das Ende freuen. „Wir müssen den wunden Punkt unserer Feinde mit einem Stich treffen." Meinte Mori, während er mit Rasierklingen versuchte die Dartscheibe an der Wand nicht zu verfehlen. Gelangweilt begutachtete ich seine ernüchternde Darbietung. Elise saß in gemütlicher Position auf meinem Schoß und malte ein Bild. „Stümperhaft." Murmelte sie, denn Mori hatte bis jetzt kein einziges Mal sein Zeil getroffen. Wir befinden uns in seinem Reich auf diesen übertrieben prunkvollen roten Königssesseln und warten auf ein nächstes Ereignis. „Okay!" Sagte Mori laut, als hätte er soeben einen Entschluss gefasst. Schwungvoll erhob er sich vom roten Polster und klaute in selber Bewegung einen von Elise's Wachsmalstiften. „Hey, was machst du da?" Rief Elise empört und sah von ihrem bunten Gekritzel auf. Mori hielt unschuldig lächelnd Stift und Block hoch. „Ich schreibe einem Freund einen Brief." Verkündete er, als wäre dies eine Selbstverständlichkeit, der Gilde eine Nachricht zu hinterlassen. Der Brief lautete wie folgt: „Guten Tag, Ich freue mich sehr, dass es Ihnen gut zu gehen scheint. Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir im Verlauf des Krieges folgenden Besitz der Gilde vernichten werden. 1. Euer prachtvolles Passagierschiff. 2. Nathaniel's Leben. 3. Margaret's Leben. Mit freundlichen Grüßen. Der Boss der Hafenmafia, Ogai Mori." Der Brief wurde ausgehändigt. Stimmt schon, die Mitglieder der Gilde sind sehr mächtig. Selbst mit all den Mitteln die dem Boss zu Verfügung stehen, wird es schwer sie zu zerstören. Und genau deswegen habe ich die Person mit dem meisten Tatendrang dafür beauftragt. Ich habe meinen Jagdhund von der Leine gelassen und ihn auf den Feind los gehetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich wollte ihm ein bisschen Spaß gönnen. Wenige Stunden später erreichte uns die Nachricht von einer gewaltigen Explosion am Hafen und ein gesunkenes Passagierschiff. Ein Rückschlag für die Gilde. Für die Gilde, die keinen Stützpunkt an Land hat, ist dieses Schiff ihre Basis an der Front gewesen. Während sich die Organisationen im Krieg befinden, sollten die genannten Gildenmitglieder sich um den Schutz des Schiffes kümmern. Dieser Verantwortung konnten sie offensichtlich nicht nachkommen. Damit hat die Hafenmafia den ersten Schritt gemacht. Wie angekündigt, wurden alle drei Besitztümer der Gilde ausradiert. Ich glaube allerdings, dass die Mitglieder der Gilde noch am Leben sind. Dennoch haben sie die Hafenmafia unterschätzt. „Über die Einnahme eines feindlichen Stützpunktes kann man sich immer freuen, nicht wahr Darling?" Säuselte Mori und wirbelte zu mir herum. „Kommen wir zum nächsten Gig." Er strahlte mich an und hielt mir seine ausgestreckte Hand entgegen, um mich sicher an seiner Seite zu wissen. „Alles bereit?" Fragte er und ich nickte bestätigend, bevor ich seine Hand ergriff. „Das sollte ausreichen, um die bewaffneten Detektive auszuschalten." Meinte er überzeugt und zog mich zu sich. „Der Köder ist einfach zu schön." Grinste ich, während Vater mich tanzen ließ und Elise begeistert in ihre kleinen Hände klatschte. Es stimmt, der Köder ist einfach zu schön. Die Mädchen der Detektei, eine skrupellose Entscheidung die Gilde mit diesem Wissen zu ködern. Chuya sollte die Nachricht an die Detektei überbringen, den Treffpunkt, wo sich die Gilde zeigen wird, um die Mädchen zu entführen. Akutagawa hat sich bereits um zwei Gildenmitglieder gekümmert. Und selbst Higuchi und seine jüngere Schwester Gin sind im Außeneinsatz. Wieso lässt mich der Boss nicht mitmischen. Weil es sich mal wieder um einen Konflikt mit der Detektei handelt? Ich weiß, dass er mich auch zuvor von ihnen fern hielt, indem er mich auf eine Mission ins Ausland schickte. Und auch jetzt in dieser Krisensituation will mich Mori nicht in ihre Nähe lassen. Meinetwegen geht er so weit, dass er sogar Q mir vorzieht und den Krieg und auch unseren Sieg somit hinauszögert. Wovon will er mich wirklich fern halten? Und dann, ganz plötzlich, traf es mich wie eine schmerzende Backpfeife. Als wäre ich die letzen Jahre taub gegenüber dem Wesentlichen gewesen. Die Antwort lag so offensichtlich auf der Hand, dass ich sie einfach übersehen habe. Er hat mich in dem Glauben gelassen, ich müsste im Schatten agieren um mein Paradies weiterhin als Gerücht zu verkaufen. Dennoch hat er mich auf eine Führungsposition angehoben, um gleichzeitig meine Position zu bemächtigen und mich in seiner Nähe abzustellen. Hauptsache fern ab der Realität. Er hat Chuya und mich zu Partnern gemacht, um mir eine schmackhafte Ablenkung zu bieten. Und er willigte ein, dass Akutagawa mein Untergebender sein soll, um ihn in fähigen Händen und mich in Beschäftigung zu wissen. Gezielt hat er meine Sinne von der Außenwelt abgelenkt und ich habe mein Ziel aus den Augen verloren. Ich liebe ihn wie einen Vater, das steht außer Frage. Aber er hat mich hintergangen. Auf eine Art und Weise, mit der er es nicht hätte wagen sollen mich zu hintergehen. Als er Dazai gehen ließ, nahm er mir meinen Mann. Als er mich erneut zu sich rief und mich zu seiner rechten Hand ernannte, nahm er mir mein Paradies und meine Kinder. Als er Chuya zu meinem Partner und Akutagawa zu meinem Untergebenen machte, nahm er mir meine Freiheit. Und als er mich anlog und mich in dem Glauben ließ, Dazai wäre nie wieder aufgetaucht, nahm er mir meinen Willen. Ich bin mir sicher, dass Dazai kam, um mich zu holen. Doch ich bin nicht da gewesen, weil Vater es nicht zugelassen hat. Und jetzt hat er Q auf ihn losgelassen. Nicht um ihn zu töten, aber dies sollte eine Warnung sein, sich mir nicht zu nähern. Deshalb liegt es an mir den ersten Schritt zu wagen und mich ihm zu zeigen. Adam wird auf der Bildfläche erscheinen und Eva wird ihm auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen.

Bungou Stray Dogs - Adam und EvaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt