31 - Versöhnung

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Karol

Als Rugge und ich unsere Blicke voneinander lösten und zu Katja und Mike schauten, fingen wir beide ohne Absprache lauthals loszulachen. Nicht wegen der Frage, sondern wegen ihren Gesichtsaudrücken. Sie hatten echt geglaubt, wie würden ihnen erzählen, dass wir win Kind erwarten, als wir uns beide so in die Augen sahen.
K: Quatsch!
Ich löste die beiden nun endgültig aus ihrer Angespanntheit.
R: Es geht darum, dass ich morgen nach Italien fliege.
K: Genau und ich werde mitfliegen.
Ka: OMG! Was!? Ich freu mich für euch. Aber, Karol? Was wird... du wolltest mit mir... die Uni... wir wollten doch gemeinsam dahin.
K: Ja, keine Sorge, das werden wir auch. Ich werde erstmal nur bis Ende der Ferien dort bleiben und dann hier studieren.
R: Ja und ich kann sie ja dann regelmäßig besuchen.
K: Und ich dich. Außerdem gibt es ja auch noch das Internet.
Ka: Hach... Was man nicht alles für die Liebe tut... Aber dann genießt eure Zeit in Italien. Ich stell mir das total toll vor: Strand, Sonne, tolles Wetter, warm...
R: Ja, mit warm wird das glaube nichts weil in Europa ist grad Winter.
Ka: Ups.
K: Aber trotzdem wird's toll werden. Wir zwei zusammen im Urlaub.
M: Ich will jetzt ungern eure Gedanken unterbrechen, aber ich hab einen Bärenhunger
K: Und ich erst.
Wir begann alle zu frühstücken bis meine Schwester kam.
V: Hey Leute. Dürfen wir uns dazu setzen?
Mit wir meinte sie sich und Agus.

Rugge

R: Ja, wir essen sowieso nicht alles.
Ich merkte wie Karol leicht angespannt und wütend wurde, als sie sich mit bei uns an den Tisch setzten. Ich versuchte sie zu beruhigen indem ich ihr über den Arm strich. Ihre Angespanntheit wurde langsam weniger und sie entspannte sich zum Glück immer mehr.

Karol

Als wir alle mit Essen fertig waren, standen Katja und Mike auf.
K: Wollt ihr schon los?
M: Wir wollen euch noch Zeit zu zweit gönnen.
Ka: Aber vorher kriegt meine beste Freundin eine Umarmung.
Katja und ich umarmten uns.
Ka: Ich wünsche euch viel Spaß gemeinsam.
K: Warte. Sehen wir uns nicht mehr?
Ka: Kommt drauf an wann euer Flieger geht?
K: Snob?
R: Ähm... Äh... Mh... um... um 1 Uhr.
Ka: Dann sehen wir uns auf jeden Fall nicht mehr. Also komm nochmal her.
Wir lagen uns nochmal in den Armen und sie flüsterte mir einige Sachen noch ins Ohr.
Ka: Genießt die Zeit, habt Spaß... aber nicht zu viel und präsentiere dich von deiner besten Seite wenn du Rugges Familie kennen lernst.
K: Hab ich das denn jemals nicht getan?
Ka: Nein, natürlich noch nie. Och ma ich werde dich so vermissen, aber ich freu nich auf jeden Fall, wenn du wieder da bist. Und jetzt zu dir Rugge: Du weißt auf jeden Fall, dass du dich in nächster Zeit mal wieder blicken lassen musst.
R: Na klar, sobald ich Zeit hab, setz ich mich sofort in den nächsten Flieger zu euch.
Die beiden umarmten sich und dann kam Mike zu mir.
M: Pass auf dich auf.
Er umarmte mich kräftig.
K: Mach ich.
M: Und du Rugge du weißt, wenn mit ihr was passiert...
Mike war schon immer wie der große Bruder, den ich nie hatte und er kümmerte sich auch so um mich.
M: Und du Kleine, du hast meine Nummer. Ich bin jederzeit erreichbar für dich.
K: Hast du mich grad schon wieder Kleine genannt? Ich war froh, dass du dir das abgwöhnt hattest und jetzt?
M: Komm, zum Abschied darf ich das ja wohl mal sagen.

So ging er noch zu Rugge, umarmte ihn und ging mit Katja aus dem Haus. Nun waren nur noch wir vier in der Küche.

A: Rugge, du ich muss dich nochmal unbedingt was fragen. Kommst du kurz mit?
R: Ähm... Ja
A: Super!
Die beiden verschwanden aus der Küche und nun war ich mit Vale allein. Ich begann das Geschirr abzuräumen und in die Spülmaschine zu packen.
V: Ich helf dir mal.
Vale fing an mitanzupacken.
K: Das brauchst du nicht.
V: Wir haben uns schon einfach dazu gesetzt, also kann ich dir ja jetzt wohl helfen.
K: Ok, wie du willst.
V: Du, Karol? Ich will endlich diesen scheiß Streit bei Seite legen.
K: Ich weiß nicht, was du meinst.
V: Na das! Deine Reaktion. Ich weiß, dass ich nicht immer sehr nett zu dir war und mich oft falsch verhalten hab, aber ich will mich ändern. Ich habe mich geändert. Und deswegen will ich das beseitigen. Lass uns endlich gute Schwestern sein und nicht verfeindet.
K: Du hast schon so oft gesagt, dass du dich geändert hast. Du hast dich so oft entschuldigt. Immer wieder hab ich dir verziehen und zwei Tage später hast du wieder irgendwas gegen mich ausgehäckt. Also warum sollte ich dir jetzt nochmal verzeihen?
V: Weil ich mich diesmal wirklich geändert hab. Agus hat mir gezeigt, was wirklich zählt, nämlich die Familie und Freunde.
K: Und nicht das Geld und die Beliebtheit?
V: Es ist nicht wichtig, wie viel Kohle jemand hat, was für Klamotten er trägt, wie beliebt er ist, denn das wichtigste sind die inneren Werte.
K: Ok, so langsam machst du mir Angst. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass du sowas mal denkst, geschweige denn sagst.
V: Karol, ich meine es aber ernst. Ich habe mich geändert.
K: Agus hat anscheinend gute Arbeit geleistet und ich hoffe, dass das auch so bleibt.
V: Also Streit bei Seite?
K: Welcher Streit!?
Wir mussten beide kurz lachen und umarmten uns dann. Als wir uns in die Arme schließen, hören wir Klatschen und wir drehten uns beide zur Tür, wo im Türrahmen angelehnt Agus und Rugge standen.
K: Wie lange steht ihr da bitteschön schon?
A: Lange genug um das Wichtigste mitbekommen zu haben.
K: Dann hab ihr bestimmt auch mitbekommen, dass der Tisch noch nicht abgeräumt ist. Vale und ich müssen jetzt aber unbedingt noch die letzte Folge der aktuellen Staffel unserer Lieblingsserie schauen, bevor ich weg bin.
V: Danke Jungs, dass ihr das übernehmt.

Die beiden schauten uns mit großen Augen entsetzt an, doch Vale und ich ignorierten das gekonnt, sodass wir an den beiden vorbei huschten, sie stehen ließen und uns auf die Couch pflanzten, bereit für die letzte Folge der Staffel.

Rugge

R: Du hast mir aber nicht gesagt, dass das auch dazu gehört.
A: Von diesem Teil des Versöhnungsplan wusste ich auch nicht.
R: Naja, wenigstens haben die beiden endlich wieder Frieden.
A: Ob das so gut ist für uns beide.
R: So lange es nur bei Küche aufräumen bleibt.
A: Das hoffe ich.
So machten wir beiden uns an die Arbeit. Als wir fertig waren, gingen wir ins Wohnzimmer, wo die beiden Mädchen gespannt auf der Couch saßen und nur den Fernseher beachteten. Agus und ich waren eher nur Deko in dem Moment. Als sich am Ende die beiden Hauptdarsteller küssten fingen Karol und Vale gleichzeitig an zu kreischen.
K: OMG! Du weißt was das heißt!?
V: Sie werden am Anfang der nächsten Staffel zusammen sein!
K: Ich freu mich jetzt schon so auf diese Staffel.
V: Wie ich diesen Abschluss einer Staffel liebe.
A: Das ist doch immer so vorhersehbar. Nichts besonderes.
Die beiden Mädchen drehten sich zu Agus und schauten ihn mit einem Das-hast-du-jetzt-nicht-gesagt-Blick an. Ich versuchte ihm schnell aus der Patsche zu helfen, da ich wusste wenn ich dass jetzt nicht tue, kann ich garantieren das Agus unversehrt bleibt.
R: Was haltet ihr denn von eurem persönlichen Staffelfinale?
Dabei kam ich immer näher auf Karol zu, was sie natürlich in keinster Weise störte. Dann hatte auch Agus mitbekommen, dass er Vale besser besäftigen sollte um sein Schlamassel wieder zu begleichen. Dann hatte ich mal wieder nur noch Karol im Kopf und wir legten unsere Lippen aufeinander. Dabei zog ich sie nah an mich heran. Wir küssten uns eine ganze Weile, zumindest hatte ich das Gefühl, da Vale Agus ein Zeichen gab, dass die beiden uns jetzt allein lassen sollten und so verschwanden sie zusammen.

Irgendwann lösten Karol und ich uns voneinander. Dann nahm Karol meine Hand und lief mit mir nach oben in ihr Zimmer.
K: Hilfst du mir?
Sie kramte irgendwas unter ihrem Bett hervor.
R: Wobei?
K: Beim packen.
Genau in dem Moment hatte sie ihren Koffer unterm Bett gefunden und hervorgeholt.
R: Dir helfe ich doch bei allem
Außerdem waren meine Sachen schon so gut wie fertig gepackt.
K

: Na dann, hol mal bitte den schwarzen und roten Pulli aus der Kommode. Die sind in der ersten Schublade.
R: Die hier?

Karol

Er hielt mir ein schwarzes und ein rotes Teil hin, nur warn dies keine Pullover.
K: Dein Ernst Snob!? Du kannst Bhs nicht von Pullovern unterscheiden?
R: Ich sehe mir eben auch gerne das an, was du unter den Pullis trägst.
Ich verdrehte daraufhin nur meine Augen und packte dann den Rest meines Koffers fertig. Ich war froh, als ich ihn endlich zubekommen hatte und es damit anschließen konnte.

R: Jetzt hab ich endlich ganz allein Zeit mit meiner Prinzessin.
Er kam näher zu mir, wischte mir eine Strähne aus den Gesicht und wir küssten uns. Dabei öffnete sich auf einmal die Tür.
V: Le... Ähm... Ich komme später wieder.
K: Nein, brauchst du nicht. Was denn los?
V: Also... habt ihr Block auf einen Pizzaabend zu viert?
K: Äh... Ja ja klar! Oder Rugge?
R: Ja von mir aus.
V: Ok dann geh ich schon mal runter. Ihr kommt einfach, wenn ihr soweit seid.

Sie machte auf dem Absatz kehrt, ohne eine Antwort von uns zu erwarten. Ich drehte mich wieder um und stand direkt vor Rugge. Ich schaute in seine teddybärbraunen Augen und verlor mich so wie jedes Mal darin. Ich könnte sie ewig anschauen. Doch der Snob mochte es wohl lieber meine Lippen zu berühren, als dass ich ihm in die Augen starrte, denn mal wieder küsste er mich. Dieses Kribbeln, was ich jedes Mal verspürte, war ein unbeschreibliches Gefühl.

Ich löste mich nach einer Zeit, doch Rugge hätte wahrscheinlich noch ewig so stehen können. Jedoch wusste ich, dass Vale und Agus unten auf uns warten würden. Deshalb nahm ich Rugges Hand und zog ihn hinter mir her die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Wir setzten uns zu den beiden dazu und dann begann die Filmwahl. Die Entscheidung lief nicht ganz fair ab, denn die beiden Jungs entschieden aus heiterem Himmel, welchen Film wir schauten. Vale und ich hätten nicht einmal Zeit gehabt, ein Veto einzulegen. Ich vermutete eine kleine Strategie der beiden dahinter, denn wir schauten ohne jegliche Vorwarnungen einen Horrorfilm.

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[Ruggarol] Nur eine Wette? *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt