26 - Ich bin für dich da

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Rugge

---nach 2 Wochen---

Endlich. Es war Wochenende. Kein zeitiges Aufstehen. Kein stundenlanges Sitzen in der Schule. Alles war perfekt.

Langsam schlürfte ich von meinem Bett ins Bad. Genüsslich nahm ich dort als erstes eine Dusche. Anschließend suchte ich mir die passenden Klamotten für den heutige Tag aus und machte zum Abschluss meine Haare, schließlich muss ja alles sitzen.

Heute war Karols und Vales Geburtstag. Da es schon ziemlich spät war, dachte ich mir, dass die beiden schon unten am feiern wären, weshalb ich mich auf den Weg nach unten begeben wollte, als ich von Karols Zimmer beim Vorbeigehen ein Schluchzen bemerkte. Ich blieb stehen und lauschte einen Moment. Ich wollte sicher gehen, dass ich mir das nicht eingebildet hätte oder so. Doch da war es erneut. Und da wieder nur etwas lauter. Ich zögerte nicht lange und betrat Karols Raum, da die Tür einen Spalt offen stand. Sie lag mit dem Rücken zur Tür gedreht auf ihrem Bett. Neben ihr lag ein großer Berg aus Taschentüchern. Wer weiß, wie lange Karol hier schon weint. Ich hab zwar in den letzten zwei Wochen versucht auf Abstand zu gehen, doch ich konnte in dem Moment nicht anders. Ich gesellte mich zu ihr auf's Bett und nahm Karol in meine Arme.
R: Hey, ganz ruhig. Ich bin da. Ich bleib bei dir. Keine Sorge
Ich versuchte sie irgendwie mit meinen Worten zu beruhigen und streichelte ihr behutsam über den Rücken. Karol kuschelte sich immer näher an mich ran und hielt sich stark fest, als hätte sie vor etwas Angst.

Erst nach einer ganzen Weile, nachdem mein Shirt schon von Tränen durchnässt war, nahm ihr Schluchzen und auch ihr Weinen ab.
R: Willst du mir erzählen, was los ist?
Mit diesen Worten wagte ich mich vor. Ich hätte es verstehen können, hätte sie nicht mit mir reden wollen, doch ich merkte wie Karol mehrmals versuchte anzusätzen etwas zu sagen, doch ihre Tränen hinderten sie.

Ich wischte ihr eine dieser aus dem Gesicht.
R: Ganz ruhig. Atme einfach tief ein und aus und dann fang nochmal an.
Karol befolgte meinen Rat und atmete mehrmals ein und aus, bevor sie anfing.

K: Heute... Alles passierte heute vor 10 Jahren.
Sie kam nicht weiter, denn erneut brach sie in Tränen aus.
R: Was ist passiert?
Ich versuchte vorsichtig mehr aus ihr herauszubekommen.
K: Mein Papa... Also es war so... Vor 10 Jahren genau heute ging ich ganz normal in die Schule. Ich war überglücklich, schließlich war mein Geburtstag. Nach der Schule machte ich mich auf den Weg zu meinem Papa, so wie jeden Tag. Es war quasi Routine für mich bei ihm vorbeizuschauen. Außerdem hatte er mir versprochen, er hätte eine riesen große Überraschung für mich. Als ich bei der Wohnung meines Papas ankam, klingelte ich, doch es machte niemand auf. Ich probierte es immer und immer wieder, doch keine Reaktion. Also überlegte ich, was ich tun könnte, um in die Wohnung zu kommen. Zum Glück fiel mir ein, dass mein Papa immer einen Ersatzschlüssel im Blumentopf vor der Haustür deponiert hatte und dort war er zum Glück auch. So schloss ich die Tür auf und rief durch die ganze Wohnung nach ihn, doch immer noch keine Reaktion. Also lief ich von Zimmer zu Zimmer. Mein letzter Raum war die Küche...

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[Ruggarol] Nur eine Wette? *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt