10 Beach Day

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Da wir gestern eher spät nach Hause kamen, schlafe ich heute sehr lang. Ausserdem werde ich immer noch von einem Jetlag geplagt. Trotzdem bin ich um 11:00 schon wach. Ich liege zwar noch im Bett, aber bin am Chatten und poste ein Bild vom Zimmer auf Instagram.

@DarcyPGMiller

home for the next 3 weeks👌 #BellaItalia

Dann stehe ich gemütlich auf und wandere in die Küche. Dort treffe ich auf Pattie, die gerade Frühstück macht.

"Morgen.", begrüsse ich sie.

"Guten Morgen, Darcy.", antwortet sie fröhlich, "Du kannst gleich mitessen, wenn du willst. Rob & Ich essen auf der Veranda."

"Ja, danke.", nehme ich das Angebot an.

"Ach, und wenn du so nett wärst, Darcy, würdest du bitte Justin holen? Dann können wir alle zusammen frühstücken.", bittet sie mich.

Eigentlich habe ich null Bock, aber ich kann schlecht Nein sagen. Also brumme ich ein unverständliches Ja und laufe nach oben um Justin zu holen. Sein Zimmer liegt gleich gegenüber von meinem. Wenn ich Glück habe, darf ich ihn sogar noch wecken. Sarkasmus lässt grüssen. Oben angekommen bleibe ich vor der Tür stehen und klopfe erst mal. Keine Antwort. Ich klopfe wieder, diesmal etwas lauter. Ich warte. Immer noch keine Antwort. Jetzt muss ich also Wohl oder Übel da rein gehen und diesen Primaten auch noch aufwecken. Langsam öffne ich die weisse Tür und betrete das Zimmer. Mein Gott! Das sieht jetzt ja schon aus als hätte eine Bombe eingeschlagen! Und wir sind gerade mal 2 Tage da. Ich meine, Ich bin auch nicht die Ordnung in Person, aber das ist echt schlimm. Mitten im Chaos liegt Justin im Bett und schläft seelenruhig.

"Justin.", sage ich genug laut, dass wahrscheinlich jeder fast aus dem Bett fallen würde. Doch Justin schläft einfach weiter! Nach ein paar weiteren Versuchen ist Justin immer noch nicht wach. Wieso ist der nicht wachzukriegen?!

Ich schleiche zum Bett und greife nach einer Ecke seiner Bettdecke, an der er sich am anderen Ende festklammert wie ein Babyaffe an seine Mutter. Ich hoffe nur, dass er wenigstens 'ne Boxershort oder sonst was trägt. Bei dem weiss man ja nie. Ruckartig ziehe ich die Bettdecke weg. Und endlich bewegt er sich. Tatsächlich trägt er eine rote CK-Boxershorts. Verschlafen blinzelt er mich an, und erschrickt dann: "Was machst du in meinem Zimmer?"

"Da du nicht selber aufstehst, hatte ich die Ehre deinen zu spielen.", antworte ich mit einem gefakten Lächeln im Gesicht, drehe mich um und laufe davon.

Fast 10 Minuten später erscheint auch Justin zum gemeinsamen Frühstück auf der Veranda. Ziemlich wortlos frühstücken wir zu Ende, bis unsere Elternteile sich zu Wort melden: "Packt eure Sachen, wir treffen uns in 30 Minuten in der Garage. Wir fahren zusammen an den Strand."

Justin & Ich wissen beide, Wiederstand ist zwecklos. Erfreut sind wir trotzdem nicht. Aber uns bleibt nichts anderes übrig. Also verschwinden wir beide in unseren Zimmern. Ich suche mir Bikinis raus und entscheide mich schlussendlich für den korallfarbenen mit dem Bandeau-Top. Darüber ziehe ich mir eine highwaisted Used-Hotpants und ein weisses Croptop an. Ich packe ein Strandtuch, Kopfhörer, ein Buch, eine Wasserflasche und sonst noch ein paar Sachen, die ich vielleicht brauchen könnte. Exakt um die abgemachte Uhrzeit steh ich am Auto. Auch Pattie und Dad sind schon da, aber der ach-so-feine Mr. Bieber lässt natürlich wieder auf sich warten.

Eigentlich habe ich kein Problem mit ihm selber. Aber ich hab ein Problem mit ihm, wenn er mich aufregen will. Solange wir uns so gut wie möglich ignorieren und aus dem Weg gehen, ist alles in Ordnung.

Endlich ist auch Justin zum Auto gekommen und wir können los. Mein Dad sitzt am Steuer des Autos, Pattie daneben. Die Fahrt dauert etwa eine viertel Stunde. Es ist heiss, aber der Fahrtwind macht es ein wenig besser. Irgendwann wende ich den Blick vom Fenster ab und schaue nach vorne. Mein Dad hat seine Hand auf das Knie seiner Freundin gelegt. Schnell mache ich ein Foto und twittere es.

@DarcyPGMiller

so cute ♡

Im Radio läuft Musik, Pattie und Dad reden und Justin tippt nur auf seinem Hand rum.

"Wie lange geht's noch?", frage ich aus reiner Langeweile.

"Nicht mehr lange, Darc, etwa 3 Minuten.", antwortet mir Dad. Tatsächlich stehen wir kurz darauf auf einem Kiesplatz und studieren die Karte, auf der der Weg zum Strand beschrieben ist.

Am Strand breiten wir unsere Tücher aus, stellen Sonnenschirme auf und versorgen unser Essen & Trinken im Schatten. Danach lege ich mich in die Sonne und döse vor mich hin. Als es mir irgendwann zu heiss wird, stehe ich auf und laufe zum Wasser. Im ersten Moment als meine Füsse das Wasser berühren, fühlt es sich kalt an. Dass mein Körper vom Sonnen aufgeheizt ist, verstärkt den Effekt. Keine zwei Minuten später bin ich bis zu den Schultern im Meer. Ich schwimme ein paar Minuten umher, bis ich wieder aus dem Wasser komme. Während ich zu meinem Strandtuch laufe, beobachte ich Justin. Sein Blick folgt mir. Kann der mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ich weiss, dass ich nicht gerade hässlich bin, deshalb muss er mich nicht gleich so anstarren!

"Was glotzt du so?", fauche ich ihn an. Zu meiner Freude hat er in der Zwischenzeit sein Tuch genau neben meins gelegt.

"Darf man keine schönen Frauen anschauen.", selbstsicher grinst er mich an.

"Doch, aber dann such' dir 'ne andere!", mache ich ihm klar, hebe mein Tuch auf und laufe davon. Weit weg von Justin stöpsel ich meine Kopfhörer ein und konzentriere mich auf die Musik. Ich wäre fast eingeschlafen, als es plötzlich dunkel wird. Ich öffne die Augen und erkenne erst mal nur einen Schatten, der sich dann als Justin entpuppt.

"Was willst du?", frage ich genervt.

"Reden.", antwortet er gelassen.

"Du? Willst reden?", entgegne ich überrascht.

"Ja.", gibt er ein wenig kleinlaut zu und legt sein Tuch neben meins. Danach legt er sich neben sich darauf. Doch er beginnt nicht zu reden.

"Und?", frage ich, während ich ihn durch die dunklen Scheiben der Sonnenbrille anschaue.

"Also...", fängt er an, "Na ja, wir sind ja jetzt sozusagen... Geschwister."

"Als ob!", unterbreche ich ihn.

"Und ich weiss, das erste Mal, als wir uns getroffen haben, lief es nicht so gut. Warum zickst du mich eigentlich immer gleich an?", werde ich von Justin gefragt.

"Ehm, vielleicht, weil du dich aufführst, wie der Kaiser höchstpersönlich?!", spreche ich meinen Gedanken aus.
In den nächsten 10 Minuten diskutieren wir darüber, ob Justin beim Essen im 'Le Château' nur einen schlechten Tag hatte oder nicht. Schlussendlich finden wir uns damit ab, dass wir völlig unterschiedlicher Meinung sind.

"Also, da wir ja jetzt mehr oder weniger Geschwister sind, können wir vielleicht ein bisschen netter zueinander sein?", mit einem fragenden Ausdruck versucht er einen Hundeblick aufzusetzen. Zugegeben, es sieht schon süss aus.

"Okay, wenn du auch netter zu mir bist.", grinse ich ihn an. Zum ersten Mal seit wir uns kennen, habe ich das Gefühl, dass wir doch noch einigermassen miteinander auskommen werden.

Den restlichen Tag verbringen Justin & Ich nicht mehr ganz so verfeindet. Zwar reden wir nicht viel, aber wenigstens zicken wir uns nicht an. Ca. um 18:00 fahren wir nach Hause, wo wir noch auf der Veranda grillen. Um 22:00 gehe ich ins Bad und schlussendlich ins Bett.

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Hii

Ich wünsche euch eine schöne Samstagnacht (die ich forever alone vor dem Fernseher verbringe) :p.

Lou

New BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt