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„Das kann doch wohl nicht wahr sein!" hörte ich plötzlich meine Mutter schreien und merkte, wie mir die röte etwas ins Gesicht Schoß. Meine Eltern wollten doch erst später wieder hier sein.

„Was kann ich denn dafür?!" schrie mein Vater zurück und dann ging es immer weiter. Sie zofften sich nur noch.

„Tut mir leid." murmelte ich bedrückt. Das war voll peinlich, das Ethan das alles mitbekam.

„Ich finde wir haben genug gelernt, wollen wir noch was trinken gehen?" fragte er mich einfach nur und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.

Erleichtert nickte ich einfach nur und zog ihn aus meinem Zimmer.

Kaum waren wir unten, da wurde der Streit noch lauter. Mein großer Bruder hatte wohl wieder Mist gebaut, denn er stand beleidigt in ihrer Mitte.

„Hallo!" unterbrach ich die beiden „Wir haben Besuch!"

Und damit waren sie auch plötzlich still und sahen uns verdutzt an. Ein zögerliches „Hallo" kam von beiden, während mein Bruder die Chance nutzte und flüchtete.

„Wir gehen nun!" erklärte ich noch und hatte schnell meine Schuhe und Jacke angezogen und verließen das Haus.

Draußen atmete ich einmal tief durch. Die kalte Luft beruhigte mich etwas und danach sah ich Ethan entschuldigend an.

„Ich bin mit dem Auto da!" meinte er nur etwas unbeholfen und zeigte auf seinen schicken Audi. Passte zu ihm. Ich nickte nur und folgte ihm danach in sein Auto.

Der Wagen war wirklich schön und ich wusste, das der garantiert nicht billig war.

Zwar war ich noch 17, aber meine Eltern konnten sich nicht einmal den Führerschein für mich leisten. Oder wollten nicht, wer weiß das schon.

Schnell hatte Ethan uns zu einem kleinen Laden gefahren, wo um diese Uhrzeit nicht mehr viel los war. Wir setzten uns an einem ruhigen Tisch und bestellten uns beide einen Milchshake.

Erst herrschte eine ziemlich komische Atmosphäre zwischen uns und ich war froh, als die Bedienung mit unserer Bestellung ankam und die Atmosphäre etwas auflockerte.

Trotzdem schwieg ich noch. Die Situation zu Hause war mir einfach nur peinlich.

„Das muss schwer sein!" meinte Ethan plötzlich und lächelte mich aufmunternd zu „Ich kann nur ahnen wie es in dir aussieht, wenn die Eltern pausenlos streiten."

„Ich bin ungern zu Hause, wenn die da sind!" erklärte ich kleinlaut „Sie streiten sich meistens über Kleinigkeit, oder um meinem Bruder." laut seufzte ich „Er hat schon immer viel Mist gebaut. Kann gut sein, das sie ihn eben von der Polizei abgeholt haben."

„Ist er kriminell?" fragte Ethan mich vorsichtig.

„Nein, ich vermute er braucht einfach nur Aufmerksamkeit." immer wenn man ihn nicht beachtet, macht er Blödsinn. „Er ist ein paar Jahre älter als ich und sie haben ihn sehr jung bekommen. Natürlich wollten meine Eltern dann nicht auf ihr Partyleben verzichten und auch danach arbeiten. Irgendwann fing er dann wohl an Sachen kaputt zu machen." erklärte ich ihm „Als ich dann auf die Welt kam, wurde es wohl richtig schlimm." vermutlich war er eifersüchtig. Immerhin war er 7 als ich zur Welt kam. „Mit zwölf hatte er seine erste Körperverletzung und wurde von der Polizei nach Hause gebracht. Zudem hat er oft die Schule geschwänzt und am Ende keinen Abschluss geschafft. Deswegen findet er nun keinen Job und für die Pommesbude ist der werte Herr sich zu fein!" dabei verdrehte ich meine Augen. „Dann kommt noch mein kleiner Bruder dazu, der nur Unfug treibt und meine Eltern zusätzlich den Wahnsinn näher bring und ich steh da und naja..."

„Keiner ist mehr für dich da!" schlussfolgerte er und legte tröstend eine Hand auf meiner.

„Du bist der erste, dem ich das erzähle, dabei kann ich dich nicht mal leiden!" plapperte ich und wischte mir die erste. Tränen aus dem Gesicht. Man war das peinlich.

„Dazu hab ich auch viel beigetragen!" murmelte er und ich sah ihn verwundert an „Ich hatte nur nie eine Ahnung wie ich mit dir umgehen soll, du schienst mich von Anfang an nicht leiden zu können, das hat mich etwas überfordert."

„Du wirktest aber nie überfordert!" meinte ich verblüfft.

„Deswegen war ich wohl immer so gemein zu dir!" murmelte er schulterzuckend.

„Wenn du nicht so überheblich daher kommst, bist du schon ganz okay!" meinte ich schulterzuckend und schlürfte an meinem Milchshake.

„Nur okay?" fragte er mich belustigt „Ich bin umwerfend!"

„Wenn du das sagst!" lachte ich auf, sein Blick war wirklich Gold wert.

Neue Nachricht von HotboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt