Ich unterhalte mich eine Weile echt gut mit Chanyeol und bin, zugegeben, immer noch überrascht von seiner Verwandlung. Er ist höflich, charmant und zuvorkommend. Er hört einem zu und scheint einem seine eigene Meinung nicht aufdrängen zu wollen, auch wenn er seine eigene hat.
Als Chanyeol seiner Wege geht, weil er einen alten Freund entdeckt hat, mit welchem er länger keinen Kontakt hatte, haben wir bereits unsere Nummern ausgetauscht, mit dem festen Vorhaben uns mal zu treffen.
Ich drehe mich um, um mich auf die Suche nach Yugyeom zu machen, weil ich diesen vor einer Weile aus den Augen verloren habe. Selbst, wenn er inzwischen erwachsen wirkt, er stellt immer noch unheimlich viel und unheimlich gerne Blödsinn an.
Weit komme ich aber nicht, weil ich direkt in jemanden rein laufe.„Oh. Entschuldigung," murmele ich und schüttele meine Hand, weil ich etwas von dem Sekt Orangensaft Gemisch auf meine Hand gekippt habe.
„Alles in Ordnung. Tut mir auch Leid."
Alleine bei der Stimme horche ich auf. Als ich schließlich hoch blicke und den grinsenden Mann vor mir stehen sehe, kann ich nicht anders, als ebenfalls zu Lächeln. Wer könnte das auch nicht, bei dem Jahrgangs bekanntem Sonnenschein?Inzwischen steckten wir im zweiten Jahr unserer Highschoolzeit. Und was gehörte da normalerweise natürlich auf jeden Fall dazu? Genau, eine Klassenfahrt. So waren wir direkt nach den Herbstferien also in einen Reisebus gestiegen und nach wohin auch immer unterwegs und in einer kleinen Jugendherberge mitten im Wald untergekommen.
Zum Bedauern der gesamten Klasse, wurden auch die Zimmer im Losverfahren verteilt. So ist mein bester Freund mit unserem Freund Bambam in einem Zimmer gelandet. Lisa mit ihrer besten Freundin, so viel Glück würde ich auch gerne mal haben. Ich wusste nicht genau, bei wem Taehyung gelandet war, aber es waren schon mal nicht Jongin oder Chanyeol, womit die schlimmsten Zimmerpartner schon mal raus waren. Ich teilte mir ein Zimmer mit Hoseok. Ob das jetzt gut oder schlecht war, wusste ich nicht genau, aber für den ersten Abend konnte ich schon mal sagen, dass es mich hätte schlimmer treffen können.
Ich konnte Hoseok nicht ganz so gut einschätzen. Wir hatten bisher nicht besonders viel miteinander zu tun und ich ging davon aus, dass es sich auch nach der Klassenfahrt nicht ändern würde. Aber wir kamen an sich gut miteinander aus und er schien ein guter Mensch zu sein. Soweit ich wusste, verbreitete er normalerweise gute Laune unter unseren Klassenkameraden und ich hatte bisher niemanden etwas gegen ihn sagen hören. Sogar Jongin konnte keinen schlechten Worte für Hoseok finden. Das schlimmste, was ich ihn bisher zu Hoseok hatte sagen hören, war „verdammter Sonnenschein", ungewöhnlich handzahm also, für Jongins Verhältnis.
Ich ließ mich neben Yugyeom in sein Bett fallen und schnaufte. Mitten im Wald fiel den Lehrern natürlich nichts besseres ein, als den ganzen Tag durch eben diesen zu laufen. Was sahen wir schon so besonderes dort? Es war ein Wald. Da sah man überall das gleiche: Und zwar Bäume.
„Wenn wir die nächsten Tage auch nur durch den Wald rennen, zettele ich eine Rebellion an," jammerte Yugyeom vor sich hin.
„Ich mache mit," stimmte ich mit ein und war schon halb am weg dämmern.„Hey ihr Beiden," kam es von der Anderen Seite des Zimmers und wir wurden mit Kissen abgeworfen. „Nicht schlafen, es gibt gleich Abendessen."
„Wenn der Fraß so grässlich schmeckt wie gestern, dann passe ich. Ich hab genug Kekse mit, irgendwie überlebe ich das dann schon."
„Und ich Chips und Schokolade. Kookie und ich schlagen einfach gemeinsam ein Lager auf," brummte Yugyeom vor sich hin und warf schließlich einen Arm über mich, nur um sich anschließend näher an mich zu kuscheln.„Kookie?"
„Hm?"
„Du bist viel gemütlicher, als dieses blöde Bett."
„Ich bin halt toll."
„Blödmann."
„Selber."
„Leute," kam es wieder von der Stimme der Vernunft unter uns dreien. „Wir sollten wirklich los. Sonst gibt's noch Ärger mit den Lehrern. Ich hab keine Lust einen extra Küchendienst fürs zu spät kommen zu kassieren."
„Hast ja recht," jammerte Yugyeom und setzte sich auf. „Was würden wir nur ohne dich tun Bambam?"
„Vermutlich die ganze Woche Küchendienst schieben und den auch noch verpennen," grinste er uns an, woraufhin Yugyeom und ich ihm gleichzeitig die Zunge raus streckten und daraufhin anfangen mussten zu lachen.Wir hatten das Abendessen endlich hinter uns gebracht und das Essen hatte, wie erwartet, eher mäßig geschmeckt. Ich war noch kurz bei Yugyeom und Bambam imZimmer gewesen, doch weil wir alle so unglaublich müde waren, hatte ich mich entschlossen auf Hoseoks und mein Zimmer zu gehen, weil ich vermutlich wirklich fast sofort einschlafen würde, sobald ich mich hin legte.
Doch auf meinem Weg ins Zimmer wurde ich natürlich, wie sollte es anders sein, aufgehalten. Und zwar von Stimmen, die ich nur zu deutlich zuordnen konnte.
Ich lugte vorsichtig um die Ecke und sah Taehyung an der Wand stehen, ihm gegenüber standen Jongin und Chanyeol, welche Taehyung genervt musterten.
„I- Ich habe w-wirklich nichts mit," stammelte Taehyung vor sich hin.
„Das kann doch gar nicht sein," erwiderte Jongin genervt. „Wie kann so ein Fettsack wie du keinen Süßkram oder sowas mit auf Klassenfahrt haben?"
„So wie du aussiehst, kannst du doch gar nicht ohne Essen," gab Chanyeol seinen Senf dazu. „Also rücke das Zeug endlich raus. Mehr wollen wir doch gar nicht."
„A- aber wenn ich es d-doch sage ..."
„Ach Schwabbelbacke, was willst du uns eigentlich weiß machen? Das du nichts naschst? Erzähl das deiner Waage, sie wird dich mit Freuden auslachen," kam es nun wieder gehässig von Jongin. So ein Arschloch, dachte ich mir dabei nur. Doch ich versuchte mich zurück zu halten. Solange sie nicht handgreiflich wurden, würde ich mich also nicht einmischen.„Weißt du was," seufzte Jongin nun. „Vergiss es. Ich dachte wirklich, du könntest uns nach diesem Fraß an Abendessen weiter helfen, aber anscheinend stopfst du lieber alles ins dich selbst rein. Aber glaub mir Fettsack, das wird ein Nachspiel haben."
„A-Aber..."
„Schnauze," kam es nur von Chanyeol. Ich hörte, dass sie gingen und nach kurzer Zeit, wie Taehyung anfing zu schluchzen.Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Blick. Es tut mir Leid Taehyung. Damit setzte ich meinen Weg in mein Zimmer weiter fort.
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Back then (BTS, Vkook, FF)
FanfictionFünf Jahre ist es her, dass die ganze Klasse beisammen war. Fünf Jahre in denen Jungkook die meisten seiner Klassenkameraden nicht gesehen hat. Was wohl aus diesen geworden ist? Aus seinen Freunden, mit denen seit der Schule keinen Kontakt mehr hat...