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Yoongi P.O.V

   „Oh, ihr kommt gerade richtig zum Essen“, sagte meine Mutter als wir die Treppe runter gingen. Jungkooks Arm war um meine Taille gewickelt und stützte meinen Körper. „Ich wollte gerade hoch kommen und anklopfen, um es euch wissen zu lassen. Scheint aber so, als müsste ich das jetzt nicht mehr tun.“

   Ich schluckte schwer, als ich hörte, was sie das sagte. Wenn meine Mutter in mein Zimmer gekommen wäre, als ich von Jungkook in meinem eigenen Bett durchgenommen wurde, wäre das mein Tod gewesen.

   Ich fühlte, wie Jungkook meinen Arm kurz anstupste, als die Stille den Raum zu füllen begann.

   „Oh! Ehm, ja. Wir haben gehört, wie du in der Küche rumhandtiert hast, also haben wir gedacht, du machst Abendessen“, sagte ich und versuchte die Peinlichkeit der Stille zu lindern.

   Meine Mutter hob eine Augenbraue. „Wirklich? Ihr konntet mich in deinem Zimmer hören?“, fragte sie und zweifelte offensichtlich an dem, was ich gesagt hatte.

   „Ja... Du, eh, du warst irgendwie laut“, log ich, „Du weißt schon, mit all den Töpfen und Pfannen. Wir konnten das hören.“

   „Also ich bin überrascht, dass ihr mich hören konntet, wenn ihr da oben gewrestelt habt“, meinte sie, während sie ihre Arme vor der Brust kreuzte und in die Küche ging.

   Ich sah schnell zu Jungkook und warf ihm einen besorgten Blick zu. „Was meinst du mit gewrestelt?“

   „War es nicht das, was ihr Jungs in deinem Zimmer gemacht habt? Ich konnte all das Schlagen und Hämmern bis hier unten hören, während ich euch das Essen zubereitet habe“, meinte sie, während sie einen Teller mit Essen in die Mitte des Tisches stellte.

   Jungkook brachte sich dann mit ein: „Ja, genau das haben wir gemacht, Ms. Min. Wir haben gerungen. Es tut mir leid, wenn wir zu laut waren.“

   „Siehste, ich hab mir gedacht, dass ihr das macht. Ich wusste, dass ich recht hatte!“, sagte sie siegreich, als sie zurück in die Küche ging, um noch ein anderes Gericht zu holen.

   Schnell gab ich Jungkook einen Todesblick. „Und was genau hast du vor?", fragte ich ihn, als ich das Grinsen auf seinen Lippen erkannte. „Ich? Ich mache doch gar nichts. Ich bin nur ein guter Freund und sage deiner Mutter, dass wir gekämpft haben.“

   Ich verdrehte die Augen. „Was auch immer. Ich weiß, dass du nichts gutes auf dem Gewissen hast.“

   „Jungs! Könnt ihr mir bitte helfen, den Rest des Essens auf den Tisch zu stellen?", hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen.

   „Natürlich, Mom! Wir sind gleich da!“, brüllte ich, bevor ich wieder Jungkook ansah: „ Wehe, du hast noch was im Ärmel.“

+ + +

   „Danke nochmal, dass ihr mir geholfen habt, den Tisch zu decken“, bedankte sich meine Mutter - sie dankte uns schon zum fünften Mal.

   „Es ist wirklich kein Ding, Mom. Wir haben buchstäblich nur Essen auf einen Tisch gestellt“, erklärte ich, nachdem ich einen Bissen von meinem Essen geschluckt hatte.

   „Aber ich weiß es trotzdem zu schätzen“, sagte meine Mutter hartnäckig.

   "Was auch immer“, murmelte ich leise, bevor ich mir noch ein Stück Steak in den Mund schob.

   Ich hörte auf zu kauen, als ich spürte, wie Jungkook, der neben mir saß, seine Hand auf mein Knie legte. Ich funkelte ihn schnell an, aber er sprach nur mit meiner Mutter, als hätte er nichts getan. Ich verdrehte die Augen und kaute weiter, es als eine kleine freundliche Geste sehend.

   „Also, warum warst du heute so müde, Yoongi?“, fragte Mom mich.

   Ich schaute über den Tisch, um meiner Mutter in die Augen zu sehen. „Oh, die Schule war nur ein bisschen anstrengend-“ Ich hörte auf, als ich spürte, wie Jungkooks Hand mein Bein hochgleitete. Als seine Hand in der Mitte meines Oberschenkels stoppte, fuhr ich fort, „und ich war vorher schon ein wenig müde. Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet habe.“

   „Nein, es ist in Ordnung. Ich habe wirklich nichts dagegen. Ich habe nur sichergestellt, dass es dir gut geht“, sagte meine Mutter frech.

   Ich schluckte, als ich fühlte, wie Jungkooks Hand langsam wieder an meinem Bein hochfuhr. Ich sah zu ihm hinüber und sah ein kleines Grinsen auf seinen Lippen spielen. Ich legte meine Hand auf seine und er stoppte, wodurch seine Hand direkt neben meinem Schritt liegen blieb.

   Ich nahm meine Hand sanft von seiner und begann wieder mein Steak zu schneiden - ein Messer in der einen Hand und eine Gabel in der anderen.

   Ich sah zu meiner Mutter auf, als sie gerade etwas sagen wollte: „Was lernt ihr zwei denn zur Zeit im Unterricht?“

   „Nur das Übliche“, sagte ich schlicht.

   „Nun, was ist denn das Übliche?“, fragte sie.

   „Du weißt schon, die Dinge, die ein Oberstufenschüler, eben lernen würde“, sagte ich, bevor ich ein weiteres Stück Steak in meinen Mund steckte.

   Sie seufzte, bevor sie dann zu Jungkook hinüber sah. „Naja, weißt du, was ihr gerade lernen oder hört ihr beide im Unterricht nicht zu?“

   Jungkook stieß ein leises Kichern aus, bevor er meiner Mutter antwortete. „Also, ich würde lügen, wenn ich das behaupten würde“, gab Jungkook zu, „Yoongi und ich sind im Unterricht eher ein wenig... abgelenkt.“

   Mein Atem stockte, als ich spürte, wie Jungkook kurz meinen Oberschenkel drückte. Ich verschluckte mich beinahe an meinem Essen, als Jungkook diese Aktion immer und immer wieder wiederholte.

   „Wenn ihr beiden nicht immer abgelenkt wärt, dann wären eure Noten vielleicht auch besser“, erklärte meine Mutter, bevor sie ihr leeres Glas nahm und sich auf den Weg in die Küche machte. „Ich werde noch etwas Wasser holen. Braucht ihr noch etwas?“

   „Nein, alles gut“, antwortete Jungkook mit einem Lächeln. „Was ist mit dir, Yoongi? Brauchst du etwas?“

   Ich starrte ihn an, bevor ich meine Mutter ansah, er wusste genau, was er mit mir machte. „Nein, i-ist gut. Ich brauche n-nichts.“

   „Okay, na dann“, meinte sie, als sie den anderen Raum betrat.

   Sobald meine Mutter außer Sicht war, drehte ich den Kopf ruckartig zur Seite und schaute Jungkook an. „W-was zum Fick machst du da?!“, flüsterte ich.

The Hybrid | 18+ | Yoonkook | !translation!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt