5 - Best Friends Forever (AU)

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[Toddler/Kids AU, Sam wurde noch nicht geboren]

"Hey Dean, kommst du endlich spielen?"

Der Grünäugige richtete sich langsam auf, seine blaue, neue Latzhose erschwerte ihm das Ganze, doch er strahlte vor Freude, als er seinen Freund sah. Sie hatten länger nicht mehr miteinander gespielt.

"Hi, Cassiiie! Es ist toll, dass du hier bist, ich hab' dich vermisst."
Seine Augen leuchteten vor Glück, denn sein bester Freund war endlich wieder da. Er hatte doch sonst niemanden zum Spielen, dauernd war er alleine zu Hause, da seine Eltern kaum Zeit für ihn hatten.

"Ich dich auch. Ich dachte ich komme kurz vorbei, ich war eh gerade in der Nähe. Wollen wir Klötze bauen?"

"Ich weiß nicht", klein Dean zögerte beschämt, "Dad hat gesagt, mit Klötzen spielen ist kindisch und ich soll endlich aufhören damit. Er meinte ich bin zu alt und so..."

Eine kleine Träne bildete sich in seinem Augenwinkel, was den kleineren Jungen dazu veranlasste, zu ihm zu gehen und ihm diese behutsam wegzuwischen. Sanft lächelte Dean nun.

"Du brauchst nicht zu weinen", erklärte Castiel seinem Gegenüber, "Eltern sagen sowas nur, wenn sie wütend sind und zu viele Probleme haben. Du darfst damit spielen so viel du willst."

Dean grinste. In der nächsten Sekunde verschwand sein Grinsen aber wieder.
"Cassie, wieso weißt du so viel? Wir sind doch noch so klein!"

Cas legte den Kopf schief, so wie er es immer tat, wenn er nachdachte, und überlegte.

"Ich denke, ich weiß einfach, wie sich das anfühlt Dean. Glaub mir. Ich weiß es. Es ist aber nicht richtig."
Kurz umarmte Dean seinen Freund, er war für ihn der einzige, der ihm zuhörte, ohne ihn zu verurteilen. Seine Mom, sie war vielleicht auch nicht so schlimm, aber trotzdem war sie dauernd abgelenkt. Er wusste nie, was sie so beschäftigte, doch er traute sich auch nicht zu fragen. Er wusste, sie würde es ihm nicht erzählen. Trotzdem hatte er im Gefühl, dass er bald erfahren würde, womit sie dauernd ihre Zeit verbrachte.

Cas setzte sich, während Dean die Bauklötze unter seinem Bett hervorzog. Die Kiste war schwer für ihn zu tragen, aber aus Gewohnheit schaffte er es nun immer besser, sie hervorzuholen.
Gemeinsam wühlten sie aufgeregt in der Kiste voller blauer, grüner, gelber und roter Klötze herum, als gäbe es nichts Aufregenderes für die beiden. Und wahrscheinlich gab es das auch nicht, zumindest nicht in diesem Moment.

Nun spielten sie schon gute 30 Minuten ein selbstausgedachtes Spiel von Dean, in dem der eine dem anderen sagte, was er bauen musste und dieser es dann so schnell es ging nachbaute. Immer, wenn sie dieses Spiel spielten, fühlte sich die Zeit an, als würde sie stehenbleiben. Deshalb bemerkten sie auch nicht Deans Vater John, der mit hochgezogener Augenbraue im Türrahmen stand und die beiden skeptisch beobachtete.

"Dean, was soll das? Ich hab dir schon so oft gesagt, dass du aufhören sollst mit Klötzen zu spielen und mir stattdessen zuhören sollst. Du wirst bald ein großer Bruder sein, also verhalte dich auch so."

Deans Stimmung fiel schlagartig auf den Tiefpunkt. Er fragte sich wieder einmal, ob jedes Kind die Klötze, die es besaß, gar nicht nutzen durfte und stattdessen 'groß' sein sollte. Wozu wurden Klötze sonst erfunden? Schließlich war der Junge erst vier Jahre alt. Doch er kannte es nicht anders. Voller Reue, überhaupt auf Cas gehört zu haben, nickte er traurig und schaute zu Boden.

"Ja Dad, ich mach's nie wieder."

"Gut."
Schnaubend verließ John Winchester das Zimmer und rief nach seiner hochschwangeren Frau, welche Dean bald einen kleinen Bruder gebären würde.

"Cassie, ich glaube du musst jetzt gehen."
Traurig wagte Dean nicht, seinen Freund anzusehen. Dieser hob vorsichtig die Hand und legte sie auf Deans Schulter.
"Es ist okay, Dean. Ich komme bald wieder. Und wenn dein Papa nicht hinguckt, dann werden wir wieder spielen."
"Ich glaube das geht nicht", Dean ballte die Hände zu Fäusten, er wollte seinen Freund so gerne bei sich behalten. "Ich muss aufpassen, dass ich ihn nicht böse mache Cassie. Er mag das nicht, wenn ich das tue. Wir müssen ab jetzt aufhören, miteinander zu spielen."
Diesmal war Dean sich sicher. Er konnte sich keine weiteren Ausrutscher erlauben. Zu oft hatte er schon nachgegeben, um wenigstens ein wenig Kind sein zu dürfen.

Castiel erstarrte, sein Arm entfernte sich wieder von Deans Schulter. Seine Augen begannen zu glänzen. "Es tut mir leid, dass ich dir kein besser Freund sein konnte Dean. Ich dachte wir wären für immer beste Freunde, aber ich wusste schon, dass ich bald gehen muss. Du schaffst das, du bist ein großer Junge."
Eine Sekunde später legte er dem verzweifelt schauenden Dean zwei Finger an die Stirn und sofort als seine Haut die des anderen berührte, war er spurlos verschwunden. Für immer.

Dean seufzte unglücklich.

Von unten hörte man Schreie und Rufe, dass man ins Krankenhaus fahren müsse.
Dann John, wie er aufgeregt Sachen zusammensuchte und sich bereitmachte.

Dean saß traurig auf dem Boden und regte sich nicht. Er war allein, doch er hatte auf einmal wieder Hoffnung. Es fühlte sich nicht wahrhaftig an, aber er musste sich an diesem Gedanken festhalten:

Nicht mal meine ausgedachten Freunde können bei mir bleiben.
Aber.. vielleicht spielt mein kleiner Bruder ja mit mir, wenn er alt genug ist.

[868 Wörter]

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Tja, das war's dann auch schon wieder :)

Kleine Erklärung, falls ich es doch nicht klar genug gemacht habe: Dean hatte keine Freunde, deshalb hat er sich vorgestellt, wie ein Junge namens Cas manchmal bei ihm auftaucht und mit ihm spielt. Die Vorstellung mit den Fingern an der Stirn am Ende ist seine Art, Cas in Luft aufzulösen, endgültig.

Hoffe, dieser kleine aber feine OS hat euch gefallen. Ehrliches Feedback ist immer erwünscht :)

Haut rein.
glitzerfurz✨💨

Destiel Oneshots (Ger/Eng)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt