16 - Cooking

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Kategorie: Fluff

Sie lehnten gegenüber voneinander an der Küchenzeile und überlegten, was sie kochen könnten. Da sie frisch zusammengekommen waren und Castiel momentan als Mensch leben musste, eignete sich die Gelegenheit perfekt:

Ein Dinner kochen zur Date Night.

"Wir könnten natürlich auch einfach Pie machen", schlug Dean nach fünf Minuten des Diskutierens schmunzelnd vor, weil ihm langsam die Ideen ausgingen.

"Du meintest du kannst nicht kochen. Als ob du nun auf einmal backen kannst."
Castiel zog eine Augenbraue in die Höhe und stellte sich einen backenden Dean mit Schürze und Bäckermütze vor, das reinste Klischee also. Die Idee gefiel ihm, musste er zugeben, denn stehen würde Dean diese Aufmachung auf jeden Fall. Aber darum ging es ja eher weniger beim Backen, vor allem, wenn man nicht wollte, dass das Ganze in einer Rummachsession endete. Aber wollte man das denn wirklich nicht?

Da Cas so in seinen Gedanken um den sexy Bäckerdean versunken war, bemerkte er nicht den entrüsteten Blick seines Freundes.

"Wollen Sie jetzt etwa frech werden, Herr Novak? Ich bin ja sehr wohl kein kompletter Versager in der Küche." Grummelnd verschränkte Dean die Arme, woraufhin Cas nur ungläubig grinsend hinter ihn auf die Anrichte zeigte, wo bereits eine halbe Dose mit passierten Tomaten ausgelaufen war, weil Dean sie nicht richtig festgehalten hatte beim Öffnen.

Die Augen verdrehend drehte Dean sich zu der Sauerei hinter ihm. "Das ist ja wohl was ganz anderes. Das scheiß Teil ist einfach abgerutscht, okay? Wir haben uns dann ja eh gegen die passierten entschieden... Weil sie jetzt nicht mehr zu gebrauchen sind."
Beleidigt drehte der Winchester sich wieder zurück, nur um in das belustigte Gesicht seines Ex-Engels zu sehen.

"Was ist jetzt so lustig, hm?"

"Du bist auf eine extravagante Art niedlich, wenn du dich so aufregst, weil du dich schämst."

Cas durchschaute ihn, er kannte ihn viel zu gut, um Deans Reaktionen hier als tatsächliche Wut wahrzunehmen.
Als Dean seine verschränkten Arme jedoch nicht lockerte, musste Cas wohl doch noch etwas nachhelfen. Noch immer lächelnd stieß er sich von der Platte der Arbeitsfläche ab und stellte sich so nah vor seinen Freund, dass er jeden noch so kleinen Glanz in seinen Augen betrachten konnte. Vorsichtig platzierte er die Hände auf seinen Schultern.

"Du bist der klügste Mensch, den ich kenne Dean. Ich glaube an dich, auch beim Kochen." Bei jenen letzten Worten verkniff Cas sich ein kleines Grinsen, da er ernstbleiben wollte. "Also, wir müssen weiter überlegen, was wir kochen, sonst werden wir heute alle verhungern. Sam und Jack werden auch zunehmend ungeduldiger und das sollten wir nicht herausfordern."
Je länger Castiel sprach, desto mehr lockerten sich die Arme des Blonden, bis sie schließlich an die Seiten seines Körpers sanken.

"Ist ja schon gut. Lass uns weiter überlegen", entgegnete Dean nur. Er wollte nicht zugeben, dass Castiels Worte ihn ein wenig gerührt hatten, obwohl die Situation natürlich nicht ernst gewesen war. Doch Cas' feinfühligem Blick war zu entnehmen, dass er es trotzdem wusste. Kurz nickte der Ex-Engel und platzierte einen schnellen Kuss auf Deans Lippen, bevor er sich wieder entfernte, um seine Gedanken auf das geplante Essen zu fokussieren.

"Ich würde sagen, dass wir das da", Castiel deutete erneut auf die verkleckerten Tomaten, "erstmal wegwischen und dann weitermachen... Wie wäre es eigentlich mit Nudeln? Wir könnten versuchen, eine So- Nein die Soße ist hinfällig, wir haben ja keine Tomaten mehr..." Angestrengt richtete sich der Blick des Braunhaarigen gen Decke, während er überlegte. "Wir könnten Pesto selbst machen. Darüber habe ich vor ein paar Tagen erst noch gelesen, das ist doch auch nicht so aufwendig und wir haben bestimmt alles dafür im Haus."
Mit großen Augen wartete Castiel auf die Reaktion des Blonden, welcher nach kurzem Überlegen nickte und ihn mit einem Lächeln durch die Haare fuhr, bevor er sich umdrehte, um den Vorratsschrank zu durchsuchen. "Das sollten wir hinkriegen", kommentierte er, mehr an die Lebensmittel vor sich gewandt als an Cas. Zufrieden nickte dieser hinter ihm und war froh, dass sie nun endlich einen Plan hatten. Dean hingegen war mehr erstaunt, da Cas auf einmal geklungen hatte, als hätte er sehr viel Ahnung von menschlichem Essen. Dass dem nicht wirklich so war, würde er in Kürze noch erfahren dürfen.

Dean wischte den schmutzigen Tisch ab und begutachtete dann die Dose mit den übrigen passierten Tomaten. Sie war noch halb voll, also konnten sie sie noch verwenden. "So, wir brauchen bestimmt noch etwas Tomatenmark. Kannst du mal nachsehen, ob wir noch welches da haben?" - "Natürlich."

Während Cas im noch geöffneten Schrank kramte, zückte Dean sein Handy, um zur Sicherheit ein Rezept für Pesto rauszusuchen. Er hatte eine Idee davon, was er alles brauchte und tun musste, damit das Essen gelang, aber er wollte nichts aufs Spiel setzen. Vor allem wäre es ihm unangenehm vor Castiel, wenn ihm sogar ein einfaches Pesto nicht gelingen würde.
Als er ein passendes Rezept gefunden hatte, wandte er sich wieder Cas zu, welcher noch immer mit dem Schrank beschäftigt war, und grinste. "Cas, wenn es offen ist, dann ist es im Kühlschrank", half er ihm auf die Sprünge. Bedröppelt murmelte Cas ein "Oh, achso" und öffnete den Kühlschrank.

"Ich habe es."

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"Okay, jetzt noch das Öl und dann- Cas nein, nicht einen Klotz Butter!", rief Dean verzweifelt aus und hechtete zum Blauäugigen, welcher gerade kurz davor war, harte Butter anstelle eines flüssigen Öls in die Schüssel zu geben.
Als er ihn in letzter Sekunde gestoppt hatte, hielt er sich unbewusst die Hand an die Stirn und seufzte. Nach dieser Bewegung bemerkte er die Butter an seinen Fingern und verzog angeekelt das Gesicht.
"Oh, es tut mir leid Dean... Und du hast da etwas Butter an der Stirn." Dean schnaubte sarkastisch. "Ja, danke. Das hab' ich auch gerade gemerkt." Kurz bemühte er sich darum, genervt zu sein, doch als er Cas' unschuldigen Blick bemerkte, wurden seine Gesichtszüge direkt wieder weicher. "Es ist okay, deswegen machen wir es ja zusammen, nicht? Du wirst es schon lernen, und wenn wir dafür eben regelmäßig die Küche zerstören müssen." Dean grinste und auch Castiels schuldbewusster Blick wandelte sich zu einem vorfreudigen. Mit leuchtenden Augen nickte er.
Er mochte es, soviel Zeit mit Dean zu verbringen, es ließ ihn fühlen, als wären sie zusammen von der Außenwelt abgeschirmt, als gäbe es keine schlimmeren Probleme auf der Welt als Butter und Tomatenmark. Es ließ ihn Ruhe spüren. Ruhe und Gelassenheit, Einfachheit. Deshalb ging ihm der Gedanke der Wiederholung solcher Aktionen absolut nicht gegen den Strich.

Dean ging es da ähnlich.
Er hatte sich jedoch mittlerweile schon wieder konzentriert über das Rezept gebeugt und las die nächsten Anweisungen vor: "So, wir brauchen noch getrocknete Tomaten."

Und schon jetzt, während Cas erneut in den Schränken herumwühlte, darüber grübelnd, wie zur Hölle man Tomaten auf die Schnelle trocknete, freute Dean sich darauf, was sein Engel als nächstes anstellen würde.

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Vielleicht nicht oft genug überarbeitet, ich entschuldige mich für eventuelle Fehler.
Hope you liked it anyway :)

Destiel Oneshots (Ger/Eng)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt