Liam
Als ich nach dem Meeting zuhause ankam ahnte ich noch nichts Schlimmes. Ich konnte ja nicht wissen was ich vorfinden würde. Jetzt 3 Wochen später dachte ich daran dass ich etwas hätte ahnen müssen. Ich hätte wissen müssen dass etwas passiert war. Doch erst als Tatjana nach einigen Stunden immer noch nicht wieder aufgetaucht war kam mir erst der Gedanke dass ihr irgendwas passiert sein könnte. Zuerst rief ich bei den Jungs an. Ich hoffte dass sie bei einem von ihnen war doch sie wussten auch nicht wo Tatjana war. Ich war am verzweifeln. Ich hatte Angst das sie mich verlassen hatte und sich deswegen nicht meldete. Auch jetzt 3 Wochen später konnte ich das nicht glauben. Ich hatte gedacht dass sie mich liebt doch anscheint hatte ich mich getäuscht. Auch wenn Katha mir immer wieder versicherte das Tatjanas Gefühle echt gewesen waren konnte ich ihr das nicht glauben. Ich wusste einfach nicht mehr was ich tun sollte. Sie war doch die Liebe meines Lebens.
Tatjana
Eigentlich hätte mir klar sein müssen das es nur ein Trick von ihm war. Verdammt. Ich war so kurz davor endlich verschwinden zu können. Was sollte ich jetzt machen? Bei Michaels Gesichtsausdruck fing mein ganzer Körper an zu zittern. Nach dem er mich eine Weile angestarrt hatte kam er langsam auf mich zu. Ich wich zurück. Doch nach einer Weile stieß ich mit dem Rücken gegen die Wand. Michael grinste immer noch. „Ich habe deine Tür mit Absicht offen gelassen, Liebes“ sagte Michael zu mir. „W-Wieso?“ fragte ich ihn mit zitternder Stimme. Innerlich verfluchte ich mich für meine Angst doch ich konnte nichts dagegen tun. Noch mehr verunsicherte mich seine Reaktion. Er lachte. „Wieso? Nun ich wollte herausfinden ob du dumm genug wärst zu glauben das du mir entkommen kannst. Eigentlich hatte ich gehofft das du so schlau sein würdest und in deinem Zimmer bleibst aber da hab ich mich wohl geirrt. Anscheint hast du wirklich gedacht ich wäre dumm genug um zu vergessen deine Tür abzuschließen.“ Michael stand nun genau vor mir. „Also sag mir hast du wirklich gedacht das ich dumm genug wäre das zu vergessen?“ fragte er mich zornig. „D-das das dachte ich nicht. Ich wollte nur…“ Ich brach ab. Es hatte ja doch keinen Sinn ihn anzulügen. Ich hatte wirklich gedacht das er nachlässig geworden wäre. „Wohin wolltest du? Na los erzähl schon. Aber es hat keine Sinn mich anzulügen wie du gerade selbst festgestellt hast. Du hast gedacht ich wäre zu dumm deine Tür abzuschließen. Nun dann müssen wir dir wohl eine Lektion erteilen.“ Bevor ich den Sinn seiner Worte hätte verstehen können landete bereits seine Hand auf meiner Wange. Von der Wucht seines Schlages wurde mein Kopf zur Seite gerissen. „Wie oft muss ich dir eigentlich noch erklären das du gegen mich keine Chance hast, hm?“ Michael sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an. Seine Stimme hatte einen härteren Tonfall angenommen. Ich wartete auf den nächsten Schlag doch zu meiner Überraschung blieb er aus. Stadtdessen sah Michael mich nur weiterhin wütend an. Langsam trat er wieder nach hinten. „Keine Sorge ich werde dich schon noch so hinbekommen wie ich dich haben will.“ Ein spöttisches Lächeln zierte seine Lippen. „Wie meinst du das?“ Normalerweise traute ich mich nicht mit ihm zu sprechen doch jetzt hatte er meine Neugier geweckt. Er trat wieder näher und hob seine Hand. Dann strich er mir sanft über die Wange und sah mich mit einem traurigen Gesichtsausdruck an. „Ich weiß dass du niemals mir gehören wirst. Verdammt ich kann das einfach nicht mehr.“ Sagte Michael und ging. Aus irgendeinem Grund lief ich ihm nach. „Michael?“ fragte ich vorsichtig. Er drehte sich zu mir um. „Was meintest du damit?“ Michael schüttelte nur den Kopf und lächelte mich traurig an. Ich ging auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf den Arm. Ich wusste nicht woher mein plötzlicher Mut kam doch ich musste einfach wissen was ihm los war. „Du kannst mir ruhig erzählen was dich bedrückt Michael.“ Dieser sah mich nur weiterhin an bis sich sein Gesichtsausdruck plötzlich wieder hart wurde. „Nichts ist mit mir los. Und jetzt verschwinde.“ Ich zuckte zusammen und lief die Treppe hoch in mein Zimmer. In den nächsten Tagen veränderte er sich unmerklich doch er tat es. Er schlug mich nicht mehr so oft und manchmal war er sogar nett zu mir. Dann gab es jedoch auch andere Momente wo er mich wie ein Stück Dreck behandelte. Er kam meistens 3x am Tag um nach mir zu sehen. Manchmal hatte er sogar essen dabei. Seine Stimmungsschwankungen machten mir echt zu schaffen. Ich wusste nie wann der nächste Schlag kommen würde. Das machte mich echt fertig. Ständig fragte ich mich warum er ausgerechnet mich entführt hatte. Ich hatte ihm nie etwas getan und trotzdem war ich hier.