Harry
„Ich bin wieder da“ rief ich als ich das Haus betrat. Komischerweise bekam ich keine Antwort. Ich zog mir erst mal Jacke und Schuhe aus und ging dann die Treppe hoch um mich um zu ziehen. In dem Moment ging die Klo Spülung und Katha trat aus dem Bad. Als sie mich sah breitet sich nicht das gewöhnliche Lächeln auf ihrem Gesicht aus stattdessen sieht sie mich fast schon ein wenig geschockt an. Ich ging auf sie zu. Ihr Blick wanderte zum Boden. Komisch so kannte ich sie gar nicht. Sanft hob ich ihr Gesicht an damit sie mir in die Augen sah. „Hey was ist denn los? Rede mit mir. Egal was dich bedrückt du kannst es mir sagen“ Sie schüttelte nur stumm den Kopf. Ich nahm sie in den Arm und hielt sie einfach nur eine Weile so fest. Ich spürte das sie anfing zu weinen. „Was ist los? Du kannst wirklich mit mir reden. Egal was es ist ich bin für dich da“ Sie löste sich von mir und sah mich endlich an. „Ich kann es dir noch nicht sagen. Tut mir leid Harry aber…“ Ich lies sie nicht ausreden sondern küsste sie einfach. Nach einer Weile löste ich mich von ihr auch wenn ich eigentlich weiter gehen wollte. Endlich lächelte sie wieder. „Da scheint jemand ein ziemliches Verlangen nach mir zu haben“ sagte sie grinsend. „Wovon sprichst du?“ Sie antwortete nicht sondern zog nur eine Augenbraue hoch als ob sie mich fragen wollte ob das wirklich mein ernst war. Ich reagierte einfach nicht darauf sondern zog sie wieder in meine Arme.
Tatjana
Ich wusste nicht wie lange ich schon hier war. Ich hatte komplett mein Zeitgefühl verloren seit Michael mich in diesem Zimmer eingesperrt hatte. Er hatte mir immerhin ein richtiges Zimmer zur Verfügung gestellt. Ich hatte keinerlei Möglichkeit zu entkommen. Die Fenster waren verriegelt und die Tür immer abgeschlossen. Ich hatte schon oft nach einer Möglichkeit gesucht doch mir war klar das Michael mich eh wieder finden würde. Ich fragte mich was Liam wohl gerade machte. Wahrscheinlich amüsierte er sich mit den Jungs und hatte mich längst vergessen. Sonst hätte er mich schon längst gesucht und vielleicht sogar gefunden. Ich hörte Schritte die sich meiner Tür näherten. Ich fing an zu Zittern und drückte mich ängstlich an den Bettrahmen. Ich hatte Nagst vor erneuten Schlägen und Michael schlug mich oft. Ich wusste nicht wieso. Was hatte ich ihm getan? Die Schritte kamen immer näher. Ich hatte so eine Angst. Ich hatte mich noch nie so gefürchtet wie vor diesem Jungen. Ich hatte Angst vor dem Schmerz, Angst vor dem Tot. Ich fragte mich was er diesmal von mir wollte. Vielleicht hatte er ja was zu essen oder Wasser dabei. Ich bekam viel zu wenig zu essen. Wenn ich glück hatte alle zwei Tage. Zumindest kam es mir so vor. Zum Glück hatte der Raum in dem er mich gefangen hielt ein kleines Bad sodass ich zumindest nict verdursten würde. Ich hörte wie der Schlüssel in der Tür herum gedreht wurde. Michael trat ein. In seiner Hand war eine kleine Tüte die er mir hinschmiss. „Na los. Mach schon. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“ schnauzte er mich an. Mit zitternden Händen griff ich nach der Tüte. Darin befand dich ein belegtes Brötchen. Hungrig wie ich war biss ich sofort ein großes Stück ab. Es schmeckte wunderbar. Das schien auch Michael zu merken denn das erste mal seit Tagen oder Wochen lächelte er. Er trat näher und beobachtete mich von oben herab bevor er sich zu mir runter beugte. Ich fing wieder an zu zittern. „Dachtest du etwa ich würde dich schlagen Schatz?“ fragte er mit einem spöttischen Lächeln. Ich starrte ihn verwundert an. Seit wann nannte er mich Schatz? Ich kannte ihn doch überhaupt nicht richtig und außerdem hatte er mich ohne Grund entführt. „Sieh mich nicht so an“ zischte er. Plötzlich schien er wieder wütend zu werden also setzte ich eine Emotionslose Mine auf. „Gut so. Ich mag es wenn du mich so unschuldig ansiehst“ sagte er bevor sich wieder aufrichtete und mein Zimmer verließ. Er lies jedoch die Tür offen was mich wunderte. Bisher hatte er immer abgeschlossen. Ich hörte wie er unten rumorte und zwang mich schon fast im Bett liegen zu bleiben. Dann hörte ich wie die Haustür ins Schloss viel. Er musste wohl gegangen sein. Nach eineigen Sekunden oder Minuten stand ich vorsichtig auf und öffnete meine Tür. Nach dem ich eine Weile gelauscht hatte und nichts weiter als meinen Atem hören konnte schlich ich mich vorsichtig die Treppe hinunter. Ich brauchte eine Weile bis ich unten war denn ich hatte furchtbare Schmerzen in meinem Bein. Als ich dann endlich unten angekommen war stand ich einem spöttisch grinsenden Michael gegenüber. „Hast du wirklich gedacht ich vergesse deine Tür ab zu schließen?“