Kap 4

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PoV Manu

Über eine Woche wohne ich jetzt schon in München und Palle hat immer noch nicht bemerkt, dass ich Glp bin. Und ich habe nicht vor es ihm zu sagen. Das wäre gegen meine Prinzipien. Vielleicht habe ich auch etwas Angst vor seiner Reaktion.

Heute treffe ich mich mit ihm bei ihm zu Hause. Er meinte ich solle einfach vorbeikommen, also stehe ich jetzt vor seiner Tür. Langsam nährt mein Finger sich der Klingel, dann drücke ich den kleinen Knopf.

Es dauert nicht lange, da wird mir die Tür geöffnet und ich trete ein. Etwas unsicher begrüße ich Palle und wir gehen gemeinsam ins Wohnzimmer. Leicht verkrampft sitzen wir nebeneinander auf dem Sofa.

Gerade will ich ein Gespräch beginnen, um die Stimmung aufzulockern, da kommt Pat mir zuvor. ,,Also Manu. Was willst du machen?" Ich überlege kurz und komme dann auf das, was wir eigentlich immer zu zweit machen. Nur das ich dann Glp bin.

,,Lass uns doch was zocken." Bei jedem anderen hätte ich das wohl nicht vorgeschlagen, aber bei Palle bin ich mir sicher, dass er nur zu gern mitmacht. Und so kommt es dann auch. Der am Anfang verkrampfte Abend lockert sich und als ich schließlich mitten in der Nacht wieder zu mir gehe ist die Stimmung ausgelassen. Sehr schnell schlafe ich ein. Mein letzter Gedanke bezieht sich darauf, dass Palle mich nicht erkannt hat. Ob ich mich darüber jetzt freuen soll weiß ich nicht.

PoV Palle

Der Abend lief besser als gedacht, auch wenn mich Manus Geruch fast um den Verstand gebracht hat. Aber er lebt noch. Wären wir bei ihm in der Wohnung gewesen, könnte das ganze anders aussehen. Mit diesem himmlischen Duft überall um mich herum wäre ich wohl relativ schnell an seinem Hals gewesen.

Das muss besser werden. Zumal ich den Braunhaarigen jetzt schon sehr gerne mag. Es fühlt sich an, als würden wir uns schon Jahre kennen. Wir haben die gleichen Interessen und er scheint mich zu verstehen. Meine Gedanken zu erraten. Wie ein bester Freund eben. Das zu zerstören könnte ich mir nicht so schnell verzeihen.

Timeshift

Am nächsten Morgen habe ich direkt einen Aufnahmetermin mit Mänjuel. Mit einem Teller neben mir, auf dem mein Frühstück liegt joine ich dem TS, auf dem Manu schon wartet. ,,Hiiii!" Werde ich auch sogleich von seiner Tumorstimme begrüßt. ,,Na du kleiner Fratz?", antworte ich und beiße in mein Brot.

Ja, ich kann auch normales Essen essen, aber um wirklich gesund zu leben brauche ich Blut. ,,Schmeckts?", lacht mein bester Freund, als er merkt, dass ich mein Frühstück genieße. Ich gebe ein unverständliches Brummen von mir, was im Entferntesten noch einem Ja ähnelt.

,,Super. Murder?" Ich schlucke mein Essen hinunter. ,,Gerne." Damit starte ich Minecraft und gehe auf HighPixel.

Nach der Aufnahme machen wir eine kurze Pause und unterhalten uns noch etwas. ,,Du Manu? Wie hast du dich eigentlich eingelebt?", traue ich mich zu fragen. ,,Gut. Fast alles ist schon ausgepackt und die Umgebung hier ist nice." Kommt sofort die Antwort.

,,Schön." Es folgt ein betreten es Schweigen, da keiner weiß, was er sagen soll. ,,Nächste Runde?" Ertönt dann Manus Stimme.  ,,Immer doch."

Nachdem ich mich später von Manu verabschiedet habe ist es bereits später Nachmittag. Ich beschließe noch etwas an die frische Luft zu gehen und verschiebe das Schneiden des Videos damit auf Abends.

Also spaziere ich etwas durch München und genieße die Sonne auf meinem Gesicht. Und ja ich mag die Sonne und zerfalle nicht zu Staub. Das ist Schwachsinn, welchen sich die Menschen vor Jahrhunderten ausgedacht haben, um sich der Illusion hingeben zu können, sie könnten uns besiegen.

Genauso wie Knoblauch oder Kreuze. Das funktioniert nicht. Und Silber auch nicht. Weder bei Vampiren noch bei Werwölfen. So in meinen Gedanken versunken laufe ich immer weiter und als ich wieder auf blicke stehe ich in irgendeinem Park und es ist dunkel. Wie kann man bitteschön so die Zeit vergessen? Troztdem sehe ich noch vereinzelt Personen durch die Nacht streifen.

Auf dem Absatz mache ich kehrt und laufe den Weg zurück. Als keine Menschenseele in der Nähe ist gehe ich zu einer Häuserwand und beginne mich an ihr nach oben zu hangeln. Auf dem Dach angekommen atme ich die frische Luft ein und sprinte dann los.

In Vampirgeschwindigkeit jage ich über die Dächer Münchens und scheuche den ein oder anderen Vogel auf, an dem ich vorbei komme. Das Laufen ist die für mich schnellste Art mich ohne Hilfsmittel vortzubewegen. Einzig ein Flugzeug ist schneller. Fliegen kann ich übrigens nicht. Wieder so eine Fantasie der Menschen.

Jedenfalls komme ich schon nach gut zwei Minuten an meiner Wohnung an und trete ins Treppenhaus. Wieder in normaler Geschwindigkeit laufe ich bis zu meiner Haustür und schließe auf. Kurz darauf liege ich in meinem Bett und schließe die Augen.

Und nein, ich schlafe nicht in einem Sarg. Die sind mir zu unbequem. Ich sollte aufhören Selbstgespräche zu führen... Ziemlich schnell schlafe ich ein.

...

Wie gefällt es euch bis jetzt? Irgendwelche Verbesserungsvorschläge, oder Kritik?
Habt noch einen schönen Abend / Morgen / Mittag / Nacht.

Danke fürs Lesen! <3

Vampire (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt