Kap 11

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PoV Manu

Palle ist seit fast einer Woche krank und ich mache mir ehrlich Sorgen. Soweit ich weiß, hat er seitdem sein Haus nichtmehr verlassen. Also fasse ich einen Entschluss.

Es ist Montag und ich werde einfach ein paar Sachen einkaufen gehen und sie dem Wuschelkopf vorbei bringen. Er meinte zwar ich solle nicht kommen, da ich mich ja bei ihm anstecken könnte, aber nichts zu tun und zu wissen, dass mein bester Freund krank im Bett liegt, macht mich fertig.

Also besorge ich Salzstangen und Cola sowie Brot und noch anderen Dinge und stehe kurz darauf vor Palles Wohnungstür. Ich drücke die Klingel und warte.

PoV Palle

Es klingelt und ich erstarre. Wer könnte jetzt kommen? Ich habe nichts bestellt. Seelisch bereite ich mich darauf vor, die Person vor der Tür nicht direkt an zu fallen und laufe durch den Flur. Im Spiegel erkenne ich flüchtig, dass ich tatsächlich krank aussehe. Ich bin leichenblass und habe dunkle Ringe unter den Augen und meine Augen haben einen dunkelroten Ton angenommen. Hoffentlich fällt das nicht zu sehr auf.

Ein letztes Mal hole ich tief Luft, bevor ich die Tür öffne. Sofort erstarre ich. Keinen Meter vor mir steht Manu mit ein paar Einkäufen in der Hand. Vor Erstaunen atme ich ein, was ich gleich darauf zutiefst bereue. Manus Duft trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich muss mich an der Tür abstützen, um dem Drang zu widerstehen, ihm sein ganzes Blut auszusaugen.

,,Hi Palle. Ich hab dir was mitgebracht, du kannst ja nicht raus. Wie geht's dir denn?", redet Manu drauf los. Ich bringe nur ein Nicken zu stande. Der Grünäugige runzelt die Stirn. ,,Du solltest dich wieder hinlegen. Du siehst garnicht gut aus." Mit diesen Worten drückt er sich an mir vorbei und läuft in die Küche, um die Einkäufe ab zu stellen.

Mit mir selbst kämpfend schließe ich die Tür und folge meinem besten Freund. Mit großem Abstand bleibe ich stehen. ,,Du solltest gehen", schaffe ich es zu sagen. Kopfschüttelnd antwortet er ,,Ich werde schon nicht krank." Das Verlangen in mir steigt immer weiter. Wenn er jetzt nicht geht, verliere ich die Kontrolle über mein Handeln.

,,Manu. Bitte geh", flüstere ich angestrengt. Sein Blick trifft meinen verschleierten. ,,Gott Palle! Geh ins Bett!", ruft er erschrocken. Anscheinend hat er meinen Gesichtsausdruck falsch gedeutet.

Als ich mich nicht bewege kommt der Größere auf mich zu. Der Duft wird stärker, obwohl ich die Luft anhalte. Ich weiche zurück. Aber der Braunhaarige stoppt nicht. Mein Blick wandert zu seiner Halsschlagader und ich sehe sein Blut unter der dünnen Haut pulsieren.

Sofort schließe ich die Augen und taumle einen weiter Schritt von meinem Gegenüber weg. ,,Manu", flehe ich fast, aber natürlich hört wr nicht.

Als sich zwei warme Hände um meine Arme legen ist es um mich geschehen. Völlig neben mir reiße ich die Augen auf und hole tief Luft. Meine Fangzähne fahren aus und ohne nachzudenken schließen sich meine Hände um Manus Handgelenke.

Ein erschrockener Blick trifft mich, dann gleiten meine Zähne durch die weiche Haut seines Halses, direkt in die pulsierende Ader. Wie durch einen Schleicher sehe ich, wie Manu sich vor Schmerzen windet, aber ich gebe seine Handgelenke nicht frei.

Dann schmecke ich sein Blut. Der Geschmack ist noch tausendmal besser als sein Duft und ich drücke mich unwillkürlich näher an Manu und versenke meine Zähne tiefer in seiner Haut.

Manus Gegenwehr lässt schnell nach, einmal wegen dem Gift, zum anderen, da ich unheimlich schnell unheimlich viel Blut sauge. Meine Arme halte ich stützend um ihn geschlungen. Etwas in mir schreit mich an, ich solle sofort aufhören, da ich ihn umbringen würde, aber es ist unmöglich.

Erst als der Grünäugige in meinen Armen erschlafft lasse ich etwas von ihm ab. Aber ich kann mich nicht von ihm lösen. Nicht in der Lage, dem Blutrausch zu entkommen, stehe ich mit Manu in der Küche.

Dann, ganz langsam, erkenne ich die Situation. In der Sekunde, in der ich wieder vollständig zu mir komme, fahren meine Zähne ein und ich löse mich ruckartig von dem Letsplayer.

Ungläubig starre ich auf den erschlafften Körper und die weiße Haut, die noch blasser ist, als sonst. Fasg do weiß wie meine eben noch war. In meinen Augen sammeln sich Tränen und ich bin kurz davor in Panik zu verfallen, als mir klar wird, dass ich jetzt handeln muss, bevor Manu stirbt.

Ich habe eindeutig zu viel Blut genommen und die kleinen Wunden an seinem Hals bluten noch immer weiter. Ohne groß weiter darüber nach zu denken, was ich überhaupt tue, reiße ich mir das Handgelenk auf. Augenblicklich tritt Blut aus der Wunde und ich presse es an seinen Hals, in der Hoffnung, etwas von meinem Blut gerät in seinen Kreislauf, damit die Heilung schneller einsetzt.

Erst geschieht nichts und ich spüre schon, dass meine Wunde sich schließt, als etwas Farbe in Manus Gesicht zurückkehrt. Die Erleichterung treibt mir wieder die Tränen in die Augen und ich nehme mein Handgelenk weg. Seine Wunde hat sich geschlossen und ist nurnoch blutverschmiert.

Vorsichtig nehme ich meinen Gegenüber hoch und lege ihn erstmal auf die Couch. Dann renne ich ins Bad und hole ein feuchtes Tuch, mit dem ich behutsam das Blut wegtupfe. Fertig trage ich den Braunhaarigen in mein Zimmer und lege ihn in meinem Bett ab.

Für einen Moment klebt mein Blick an seinem Gesicht, dann reiße ich mich los und verlasse mit extremen Schuldgefühle das Zimmer.

In meiner Brust macht sich ein extremer Schmerz breit und ich klettere aus dem Fenster und renne einfach. Immer weiter, um die Gedanken hinter mir zu lassen.

...

Yes well...
Für dich, mexifu

Danke fürs lesen! <3

Vampire (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt