Kap 13

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PoV Patrick

Ungläubig sehe ich auf Manu hinunter. Ich bin sprachlos. Wir starren uns einfach nur an. Irgendwann schüttel ich resigniert den Kopf. ,,Du wirst eh nicht nachgeben, oder?", seufze ich. Ein entschlossenes Kopfschütteln beantwortet meine Frage ziemlich deutlich.

,,Kannst du mir verzeihen?", traue ich mich dann zu fragen, wenngleich es vermutlich das größere Problem für mich wird, mir selbst zu vergeben. ,,Palle. Du bist mein bester Freund. Und du hast mir das Leben gerettet. Wie könnte ich dir da nicht verzeihen?", fragt er ernsthaft und ignoriert meinen Protest bei dem Teil mit dem Leben retten.

,,Danke!" Erst jetzt bemerke ich, dass wir immernoch im Wohnzimmer stehen. Das heißt...Ich stehe und Manu liegt in meinen Armen. Schnell schüttel ich den Kopf um meine Gedanken zu ordnen.

,,Wie geht es dir?", frage ich den Grünäugigen. ,,Etwas schwindelig, ansonsten... Ich denke für meine Situation gut." Ich nicke erleichtert, dann hebe ich ihn komplett auf meine Arme.

,,Willst du nach Hause?", frage ich vorsichtshalber. ,,Nein." Mit einem Mal muss Manu gähnen und mir schleicht sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen. ,,Na dann." Vorsichtig trage ich ihn zurück in mein Zimmer und lege ihn behutsam ab.

,,Schlaf etwas. Dann geht's dir gleich besser", murmel ich und werde schon wieder von Schuldgefühlen durchstochen. Der Größere scheint mich aber schon ich mehr zu hören. Seine Augen sind geschlossen und sein Atem wird langsamer. Einen kurzen Moment betrachte ich meinen besten Freund, dann verlasse ich das Zimmer.

Im Wohnzimmer sehe ich mich unschlüssig um, bevor mir der eigentliche Grund für Manus Besuch einfällt. Also gehe ich in die Küche und suche kurz die Einkäufe, die mit der Tasche zu Boden gefallen sind. Dann beginne ich Abendessen zu kochen.

Nach und nach wird mir klar, dass ich gar keinen Hunger habe. Das wäre jetzt nichts besonderes, würde man es nur auf das Essen beziehen, aber ich habe auch keinen Durst. In meiner Kehle brennt kein Feuer, sondern sie fühlt sich das erste Mal seid Ewigkeiten normal an.

Verwundert über diese Tatsache wandert meine Hand an meinen Hals. Dann lasse ich sie langsam sinken. Ich habe keinen Durst... stelle ich nochmal fest.

Da sehe ich, wie das Essen anfängt zu kochen und wende meine Aufmerksamkeit dem Herd zu. Mit viel Mühe schaffe ich es, etwas anständiges zu kochen, was nichtmal allzu verbrannt ist. Als alles auf dem Tisch steht wandert mein Blick zur Uhr und ich beschließe, dass ich Manu jetzt wecken kann.

Schon stehe ich vor meinem Bett und blicke in zwei grüne Augen. ,,Wie lange bist du schon wach?" Manu gähnt herzhaft und antwortet dann noch leicht verschlafen: ,,Nicht lange. Aber sag mal... Hast du gekocht?" Ich nicke zögernd.

,,Das riecht toll!" Schwungvoll richtet Manu sich auf. ,,Alles gut?", frage ich sofort besorgt nach. Ein Nicken seinerseits. ,,Alles gut. Ich hab mur Hunger." Und damit läuft er an mir vorbei in die Küche.

Er tut so als wäre nichts gewesen. Verwundert folge ich ihm und als ich in die Küche komme sitzt er bereits am Tisch und lädt sich den Teller voll. Ich muss leicht schmunzeln. ,,Da ist aber jemand ausgehungert." Lachend setze ich mich ihm gegenüber und beobachte ihn.

,,Wo wir gerade beim Thema sind. Wie lange hast du nichts getrunken? Also...Du weißt schon." Kommt die schüchterne Frage. ,,Circa 6 Tage." ,,Und wie lange kommst du normalerweise ohne Nahrung aus?" Ich zögere bei dieser direkten Frage, dann fälle ich einen Entschluss.

Ich hole tief Luft und beginne: ,,Normalerweise komme ich halbwegs gut 2-3 Tage ohne Nahrung aus. Dann sollte ich spätestens wieder etwas trinken, damit ich nicht versehentlich jemanden anfalle." Ich stocke und beschließe Manu erstmal nichts von seinem betörenden Duft zu erzählen.

Der Größere nickt verstehend. ,,Ok. Aber verspricht mir etwas.", fordert er. Ich zögere erneut, dann nicke ich langsam. Vermutlich schulde ich ihm das. ,,Versprich mir, mir nächstes Mal Bescheid zu sagen. Mein Angebot war ernst gemeint." Ich setzte an zu protestieren, als er mich unterbricht: ,,Bitte." Sein Blick duldet keinen Widerspruch. Ergeben nicke ich.

Zufrieden isst Manu still weiter, dann sieht er mich fragend an. ,,Isst du garnichts?" Ich schüttel den Kopf. ,,Ne. Ich hab keinen Hunger", erkläre ich. Glp nickt leicht. ,,Ok..."

Als er mit essen fertig ist steht er auf. ,,Ich sollte dann langsam auch mal gehen.", murmelt er und macht sich auf den Weg in den Flur. Schnell streift er sich seine Schuhe über, bevor er mich ernst ansieht. ,,Sag wirklich wenn etwas nicht stimmt, ok?" Ich nicke nochmal.

,,Danke. Ich hab dich lieb." Bevor ich reagieren kann schließt er mich in die Arme. Aus Reflex will ich ihn wegstoßen, zu frisch sind die Erinnerungen an einen blutleeren Manu, als er mich warnend mustert. ,,Stoß mich jetzt nicht weg. Ich vertraue dir."

Also lege ich vorsichtig meine Arme um ihn und drücke ihn sanft an mich. ,,Hab dich auch lieb. #Kürbistumor4ever ." Dann lasse ich ihn los.

,,Schlaf gut." Der Grünäugige nickt und dreht sich um. Zügig verlässt er meine Wohnung und läuft zum Treppenhaus. Ich rufe ihm noch ein 'Es tut mir leid!' hinterher, aber das scheint er schon nichtmehr gehört zu haben.

Seufzend schließe ich die Tür, in mir brodeln noch immer die Schuldgefühle.

...

Danke fürs lesen! <3

Vampire (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt