Kapitel 24

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Mittlerweile war es Weihnachten, wir hatten Quirrell zwar beschattet, aber hatten leider noch nichts raus finden können. Nur seine Selbstgespräche, doch die waren ja nun wirklich alles andere als interessant. Und seinen Unterricht machte er nun auch nicht wirklich gut. Was sich Professor Dumbledore bei ihm gedacht hatte, wusste ich leider auch nicht. Obwohl er ja bei Muggelkunde gar nicht so schlecht gewesen sein sollte, nur leider merkte man jetzt nichts mehr davon. Aber das gute an Weihnachten war, dass es mein erstes mit Harry war. Mit den anderen hatte ich ja schon gefeiert, aber mit Harry. Und da er nicht wieder zu unserer Tante wollte, blieben wir bei hier und konnten wirklich zusammen Essen. Lilly bliebt grundsätzlich auch hier, aus den gleichen Gründen wie Harry und da Mr. und Mrs. Weasley nach Rumänien gefahren waren, blieben auch die Weasleys hier. Bei Percy war es mir egal, aber Fred und George blieben hier. Was hieß, dass wir unseren Plan weiter ausbauen konnten und das Weihnachten nicht allzu langweilig wurde, ich blieb ja immerhin auch hier, da Dad jedes Jahr mit den anderen Professoren hier blieb.
Als ich aus dem Bad kam, saß Lilly schon auf den Bett und packte ihre Geschenke aus. Sie bekam immer etwas von mir und anscheinend hatte sie noch von jemanden ein Pullover geschenkt bekommen. Ihre Familie schickte ihr nichts, die Malfoys wollten es nicht und ihre Eltern hatten im Moment andere Probleme. Mir war es zwar egal, wessen Tochter sie war, aber dennoch war es gut, wenn ihre Eltern dort blieben, wo sie waren und Lilly sah es ja selber so.
Ich ging dann zu meinem Bett und zog meine Geschenke hervor. Das erste war von meinem Dad, es war ein Buch über das Brauen von Zaubertränken. Das zweite war mit dem gleichen Papier eingepackt, welches auch schon Lillys Päckchen hatte. Ich wickelte es aus und hatte ebenfalls einen Pullover in der Hand. In dunklem grün, sie wie die Farbe von unserem Haus, auch Lilly ihrer hatte diese Farbe. Ich sah mir den Pullover genau an und stellte fest, dass auf der Vorderseite ein 'K' gestickt wurde. Vermutlich stand das für Kiara. Ich sah zu Lilly und diese zuckte mit den Schultern, anscheinend wusste auch sie nicht, wo der Pullover herkam. Ich zog ihn dann einfach an und stand auf. „Kommst du frühstücken?", fragte ich und sie nickte, auch sie hatte den Pullover angezogen und man konnte ganz deutlich das 'L' auf der Vorderseite erkennen. Offensichtlich hatte da einer eine Vorliebe für solche Sachen.
Erst als ich in die Halle kam, wurde mir klar, von wem der Pullover stammte. Die Zwillinge hatten genau so einen an und auch Percy und Ron, jeder mit dem Anfangsbuchstaben auf die Vorderseite gestickt. Die Pullover kamen also von Mrs. Weasley. Ich musste schmunzeln, da mir dann einfiel, dass die Zwillinge jedes Jahr solche Pullover bekamen, wie konnte ich da denn nicht drauf kommen. Irgendwie war es ja dann doch offensichtlich gewesen. Ich ließ mich dann neben Harry fallen und lächelte. „Anscheinend hat Mrs. Weasley auch für dich einen gestrickt. Frohe Weihnachten, kleiner Bruder.", sagte ich und umarmte ihn. Dann sah er zu mir und lächelte. „Das ist das erste Weihnachten, mit Menschen die mich lieben und die ich auch liebe.", sagte er und nahm sich was zu Essen. Ehe wir alle in unsere Unterhaltungen vertieft waren.

Weihnachten ging ziemlich schnell rum und auch das restliche Jahr, Quirrell wurde nicht weiter auffällig, was mehr als nervend war. Immerhin wollten wir ihn ja überführen und raus bekommen, was er plante. Doch gerade als wir von den Prüfungen kamen, kam uns Quirrell auf schnellen Schritten entgegen und rannte förmlich. Ich schlich mich sofort hinter her. Und beobachtete ihn. Er ging zu dem verbotenen Korridor, nicht mal die Zwillinge waren dort gewesen, aber dieser Kerl wollte anscheinend etwas in dem Korridor, doch alleine wollte ich nicht dort rein. Das wäre nun wirklich zu gefährlich. Doch dann passierte etwas mit dem ich nicht gerechnet hätte. Harry tauchte auf. Harry, Ron und Hermine. Die auch in den Korridor wollten. Ich ging sofort zu ihnen. Das würde ich ja nun nicht zu lassen. Quirrell wollte Harry umbringen und er ging alleine zu ihm. Das sollte er gleich mal von der Liste streichen. „Harry!", rief ich und ging zu ihm, „Wo wollt ihr hin?", fragte ich und die drei fühlten sich ertappt, doch ich würde sie nicht so einfach davon kommen lassen. Harry war mein kleiner Bruder und deswegen musste ich auf ihn aufpassen. Harry sah dann zu Boden und dann wieder zu mir. „Kiara, sei mir jetzt bitte nicht böse, aber Snape möchte etwas aus, was Dumbledore versteckt. Und wir müssen ihn aufhalten.", sagte er. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Dad? Vergiss es, Harry. Snape will nichts stehlen. Und vor allem was sollte er stehlen wollen? Er arbeitet hier. Er kommt an alles selber ran und manches beschützt er sogar selber. Dad ist bescheiden, im reicht was er hat.", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Beschuldigung gefiel mir nun gar nicht. Außerdem war es nicht Snape sondern Quirrell. Doch das wollte ich nicht sagen, ich wollte das Harry wieder umdrehte.
„Snape will den Stein der Weisen und deswegen werden wir ihn jetzt aufhalten, du kannst ja mitkommen, wenn du möchtest. Dann können wir beweisen, dass es dein Vater ist. Dann glaubst du uns vielleicht.", sagte er und ich seufzte. „Na gut, ich komme mit. Aber nur um auf dich aufzupassen und um zu beweisen, dass es nicht mein Vater ist.", sagte ich und ging dann mit den dreien in den Korridor. Also die Tür offen waren und wir in dem Raum standen, staunte ich nicht schlecht. Der Hund in dem Raum hatte drei Köpfe und sah nicht so aus, als wolle er etwas tun. Er schlief. „So einen Hund habe ich noch nie gesehen.", sagte ich leise und sah dann zu meinem Bruder. Der ebenfalls zu dem Hund sah. „Snape hat die Flöte schon gespielt um an den Hund vorbei zu kommen.", sagte er und ging mit uns vorsichtig und leise zu der Falltür.
Harry kletterte dann herunter und auch wir anderen kletterten hinter her, was keine gute Idee war. Wir landeten in mitten einer Teufelsschlinge. Das war nun wirklich notwendig. Ich wusste aber was zu tun war, ich verhielt mich ruhig und Hermine tat das gleiche, nur die Jungs zappelten. „Beruhigt euch.", sagte ich, „Sie schlingt sich fester um euch, wenn ihr euch bewegt." Mittlerweile hatten Hermine und ich uns befreit. Harry wurde auch ruhiger und hörte auf uns. Nur Ron zappelte weiter. Ich versuchte den kleinen Bruder meiner besten Freunde zu beruhigen, während Harry und Hermine überlegten, wie sie Ron daraus bekamen. „Ein Feuer!", rief ich den beiden zu und Hermine sammelte etwas zum Feuer machen zusammen. Dann überlegte sie. „Wie bekomme ich es an? Hier unten ist nichts.", sagte sie und ich sah sie entgeistert an. Sie war doch eine Hexe.
„BIST DU NUN EINE HEXE ODER NICHT!", rief dann Ron und hatte anscheinend meinen Gedanken ausgesprochen. Auch ich hatte genau daran gedacht. Sie kramte dann den Zauberstab aus ihrer Tasche und murmelte einen Zauberspruch, ehe dann endlich das Feuer anging. Merlin sei Dank. Die Teufelsschlinge ließ von Ron ab und dieser konnte sich befreien. Ich atmete erleichtert aus und wir konnten dann weiter gehen. So langsam kam mir durch den Kopf, dass wir doch lieber oben geblieben wären. Aber wir wollten ja alle was beweisen und ich war fest davon überzeugt, dass es nicht mein Vater war, höchstens um Quirrell aufzuhalten, aber dieser musste erst Mal alleine an diesen ganzen Sachen vorbei. Der war echt nicht mehr ganz dicht. Freiwillig hier herunter zu kommen, aber gut, genau das taten wir gerade auch.
Der nächste Raum bestand aus fliegenden Schlüsseln, die Harrys Gebiet waren, er fing einen und mit diesem konnten wir dann die Tür öffnen um vor einem riesigen Schachbrett zu stehen. Ich hasste Zauberschach. Es gab echt nichts langweiligeres, als Zauberschach. Ron sah zu dem Schachbrett und schluckte dann. „Wir müssen spielen, und wir müssen die Figuren ersetzen.", sagte er und teilte uns dann auf die Felder auf. Wenn er das spielen konnte, sollte er das gerne tun. Ich würde das machen, was Ron sagte. Immerhin hatte er Ahnung, von dem hier. Er spielte auch recht gut, bis die Lage dann brenzlig wurde. „Ich muss mich opfern.", sagte er und ich sah zu Ron. „Hast du sie noch alle? Du kannst dich doch nicht opfern, die Figur haut dich zu Brei.", sagte ich und schluckte. Doch anstatt auf mich zu hören und auch auf Hermine, opferte sich der Junge doch tatsächlich und lag dann bewusstlos auf dem Boden. Ich schluckte und wusste gerade echt nicht, was ich davon halten sollte. Doch wir mussten weiter. Und deswegen beschlossen wir Hermine zurück gehen zu lassen und Dumbledore Bescheid zu geben. Ron musste hier raus. Und wir mussten weiter, ich ging dann mit Harry weiter. Im nächsten Raum standen Flaschen, hinter uns ging ein Feuer an und auch die anderen Tür begann zu brennen. Wir gingen zu den Flaschen und würden diese benötigen um weiter zu kommen.

Kiara Snape: The HalfbloodprincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt