6. Kapitel - Abreise

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Ich hatte beim schreiben dieses Kapitels selbst das Gefühl, eine vertraute Umgebung zu verlassen xD Lol

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Man sah Modi an, wie überrascht er war. Auch er zitterte. Aber jetzt im Ernst: Irgendwie sprang mein Herz vor Freude in die Luft, aber wie sollte das funktionieren. Wie? Als wir nebeneinander vor Meister Appel standen, fingen die, die bei den Prüfungen dabei waren, an zu tuscheln und Gloria sah mich etwas mitleidig an. "Seid ihr bereit, auf eine Reise zu gehen und euch nicht zu trennen, bis ihr eine Stadt erreicht habt und dort lebt, oder euer Leben gemeinsam zu verbringen?" sagte Meister Appel und schien auch etwas nervös. "Ja, wir sind bereit." meinten wir gleichzeitig. "So sei es." Auch wir traten jetzt zur Seite. Dann standen wir da. Seite an Seite. Seine Hand striff meine und ich zog meine ruckartig weg. Ich schaute zu Boden. Das konnte ja noch heiter werden.
Als alles vorbei war, konnten wir uns noch verabschieden. Als erstes ging ich zu Bella. "Ähm... Bella?" fragte ich vorsichtig. Sie drehte sich um. "Was ist?" meinte sie mit einem giftigem Unterton. "Ich... Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut. Ich meine... Alles. Die ganze Situation..." Mir kamen die Tränen in die Augen und schob eine Haarsträhne aus meinem Gesicht hinters Ohr. "Ich werde dich echt vermissen. Trotz Allem bist du meine beste Freundin." sagte ich und konnte die Tränen kaum aufhalten. Plötzlich fiel sie mir um den Hals. "Schon gut. Ich muss mich hier Entschuldigen. Ich habe mich echt daneben benommen. Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder. Ich werde dich auch vermissen." Ich drückte sie noch ein letztes Mal fest. "Auf Wiedersehen..." murmelte ich und wandte mich ab, um Gloria zu suchen. Als ich sie sah, rannte ich zu ihr und fiel ihr in den Arm. "Ich werde dich vermissen..." sagte ich leise. "Ich dich auch..." erwiederte sie niedergeschlagen. "Viel Glück mit Modi..." Ich lächelte schief. "Hoffentlich klärt sich das." Ich seufzte. "Ich halte das nicht aus..." Gloria umarmte mich nochmal fest. "Tschau... Wir sehen uns hoffentlich." Ich nickte und verabschiedete mich auch. "Hast du Modi gesehen? Verabschieden möchte ich mich schon noch." meinte Gloria nochmal und ich zeigte auf Modi. Dann lief ich zu Meisterin Viska. Ich mochte sie. Sie war zwar streng, aber immer nett geswesen und so komisch es klingen mochte: Ich würde sie vermissen. Wir hatten uns gut verstanden. "Meisterin Viska?" fragte ich vorsichtig. Dann drehte sie sich um. "Ja?" "Ich wollte mich nochmal bedanken. Sie haben mir so viel gezeigt und es hat mir echt viel Spaß gemacht. Ich wollte noch Auf Wiedersehen sagen." Sie begann zu lächeln. "Auf Wiedersehen, Athena. Es war toll, dich unterrichten zu dürfen. Du wirst das gut machen." Ich lächelte und ging zu Modi der sich gerade verabschiedet hatte. Als ich neben ihm stand, sagte er: "Das kann ja mal was werden..." und sah mich an. Ich nickte nur. Da hatte er recht.
Nun standen wir ein letztes Mal in einer Reihe. Meister Appel rief: "Auf Wiedersehen und viel Glück." Das waren sie. Die allerletzten Sekunden. Nach und nach liefen wir los und holten unsere Pferde. Modi und ich holten Triforce und Epona, stiegen auf und ritten gen untergehende Sonne zu einem Wald mit hohen Bäumen. Als keiner mehr in unserer Nähe war, sah Modi zu mir. "Wir sollten sehen, dass wir so weit wie möglich kommen, bevor die Sonne komplett untergeht und wir uns einen Unterschlupf suchen." Ich nickte. Seite an Seite trabten wir weiter. Das Alles erinnerte mich an den Tag, wo wir unsere Pferde ausgesucht hatten. Seite an Seite. Erneut musste ich Tränen unterdrücken. Der Bogen an meinem Rücken stieß mit dem Pfeilköcher zusammen, den wir vor der abreise bekommen hatten. Der Platinrapier hing in der dazugehörigen Scheide an meiner Seite und ich trug das Ritterschulengewand. Doch ich musste meine Vergangenheit gehen lassen. Ich musste sie an diesem Ort behalten. Nach einiger Zeit des Schweigens, sagte ich: "Wir sollten stoppen. Wir müssen noch einen Ort zum schlafen suchen." Modi nickte und zeigte auf eine kleine Höhle. "Wie wäre es damit?" "Gute Idee." Schnell ritten wir dorthin und stiegen ab. "Ich halte Wache." meinte ich. "Aber weck mich, wenn was ist! Spätestens um Mitternacht, ab da übernheme ich." sagte Modi warnend. Ich nickte und legte meinen Bogen neben mich. Dann kniete ich mich hin und sah aufmerksam durch den Wald. Doch nach einiger Zeit konnte ich mich nicht mehr halten und die Tränen kullerten über meine Wangen.

Legenden sterben nieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt