9. Kapitel - Ein bekanntes Land

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Ich kriege es auch nicht auf die Kette, oder? xD

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Modi zog seinen Einhänder und ich meinen Rapier. Für Pfeil und Bogen war es jetzt definitiv zu spät. Ich sah sie mir kurz nochmal näher an. Ohne Frage: Bokblins. In der Ritterschule hatten wir von denen gehört. Roter Körper, leicht bekleidet und komplett verklemmt. So kamen sie zumindest in den Legenden rüber. Es war sogar ein gräulicher dabei. Die Gruppe lief mit ihren Keulen weiter auf uns zu und plötzlich gingen sie auf uns los. Schnel schlug ich mit dem Rapier die ersten Monster weg, genauso, wie es mir beigebracht wurde. Doch auf das Blut war ich nicht vorbereitet gewesen. Klar, irgendwie wusste ich es schon, aber trotzdem überraschte es mich. Mir war nie bewusst gewesen, wie viel Schaden diese Waffe anrichten konnte. Zwei der Monster hatte ich so gut getroffen, dass sie besiegt am Boden lagen. Auch Modi sah man an, dass er sich sträubte, doch ohne zu zögern machte er weiter. Ich zitterte, als ein weiterer Bokblin auf mich zu rannte. Wenn ich nicht selbst draufgehen wollte, musste ich jetzt handeln. Elegant schlug ich auch ihn weg und ließ den Rapier sinken. Modi besiegte gerade den Letzten, während ich geschockt zu Boden sah. Blut war auf meine Sachen gespritzt und stach einem ins Auge. "Hey..." meinte Modi sanft und legte seine Hand auf meine Schulter. "Das... das kann nicht..." stotterte ich. "Komm." meinte er. "Mir gefällt das auch nicht. Aber stell dir mal vor, was sie sonst mit uns gemacht hätten." Ich nickte nur. "Wir müssen das Blut abwaschen..." sagte er vorsichtig und zog mich sanft mit zum Fluss 5 Meter weiter. Ich schüttelte mich kurz und griff zitternd nach seiner Hand. Er lächelte und drückte sie beruhigend. Auch ich lächelte leicht. Es waren Monster gewesen. Wir wateten in den Fluss und Modi zog ohne zu zögern sein T-Shirt aus, um sich und das Shirt zu waschen. Ich drehte mich um und wusch meines auch schnell. Danach wusch ich meinen Oberkörper kurz und zog das T-Shirt nass wie es war wieder an. Danach legte ich mich ans Ufer und sah zu Modi, der auch aus dem Wasser kam und sich neben mich legte. Allerdings hatte er das Shirt nicht wieder angezogen, sondern hängte es über einen Ast, damit es trocknen konnte. Dann legte er sich neben mich. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, jedoch fielen meine Augen vor Erschöpfung zu.
Ich träumte wirres Zeug. Schatten krochen wieder durch das Gras. Ein Fluss aus Blut durchzog die Landschaft. Dann war alles vorbei. Am Rande meines Bewusstseins spürte ich, wie jemand beruhigend über meinen Arm strich. "Alles ist gut..." murmelte Modi in mein Ohr und ehe ich mich versah, war ich wieder eingeschlafen.

Als ich aufwachte, hatte Modi seinen Arm um mich gelegt. Sein Atem kräuselte meine Haare und kitzelte mich im Nacken. Wir lagen immernoch im Gras. Am liebsten würde ich ewig so liegen bleiben. Mein Handrücken kribbelte mal wieder. Was zur Hölle war damit los?! Modi regte sich langsam. Vorsichtig drehte ich mich um und als ich die Augen öffnete, meinte ich leise: "Guten Morgen, Modi." Er lächelte mindestens genauso breit wie ich und ich legte meinen Kopf an seine Brust, während er mich an sich drückte. "Komm. Wir müssen weiter" Ich nickte. Auch wenn ich am liebsten für immer so liegen bleiben würde.

Wenig später saßen wir wieder auf Triforce und Epona. Triforce war eine wunderschöne Stute. Ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete, aber sie schien sich zu freuen und auch mir kam die Umgebung irgendwie seltsam bekannt vor. Das weiße Fell schien fast zu leuchten und ich schloss kurz die Augen. Dann sah ich mir die Gegend genauer an. Wir waren auf einer großen Ebene und in der Ferne sah man eine Schlossmauer mit einem Holztor, und einer herausragenden Spitze, die der einer Zitadelle ähnelte. Es gab einen hohen Berg und eine Wüste. Aus der Richtung wo wir kamen, gab es einen See und einen Wald. Modi und ich sahen uns erstaunt an. Keine Frage, wo wir hier gelandet waren: Hyrule.

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