7. Kapitel - Zeit, zu reden

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Im Moment steht immer noch der Konflikt im Vordergrund... Das ist aber nicht das einzige Thema der Story. Kommt alles noch

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Die Tränen rannen aus meinen Augen, liefen über meine Wangen und tropften auf den grauen Fels, auf dem ich saß. Die letzte Zeit war zu viel für mich gewesen. Auch Modi bewegte sich unruhig im Schlaf. Erst Bella, dann Modi und zuletzt der Abschied. Auch wenn Bella und ich uns nun vertragen hatten, lastete die Situation schwer auf meinen Schultern. Ich schluchzte leise vor mich hin. Modi musste es wohl gehört haben und kam an meine Seite. "Hey..." meinte er sanft und wollte mir die Tränen weg wischen, doch ich schlug seine Hand weg. Er zuckte zusammen. "Was ist denn los?" "Was los ist?" rief ich aufgebracht. "Was denn wohl? Erst ist meine beste Freundin eifersüchtig und hält deswegen Abstand, dann rutsche ich etwas von dir weg, ihret Willen und weil ich so kurz vor der Reise keine Bindung mehr aufbauen wollte. Darauf folgt, dass ich auch noch von dir ignoriert werde, ich sehe euch knutschen und jetzt sehe ich alle nie wieder!!! Drei Mal darfst du raten, was los ist!" Frustriert setzte ich mich wieder auf den Boden. Ich hatte nicht gemerkt, wie ich aufgesprungen war. "Aber..." begann er, doch ich unterbrach ihn. "Nichts aber, OK?! Lass mich einfach in Ruhe." schnauzte ich ihn noch ein letztes Mal abschließend an. Modi zuckte zurück. Langsam war er auch genervt. "Hey! Bella ist mir um den Hals gefallen und hat mich überrumpelt, nicht ich! Du weißt nicht, wie verletzend es war, als du weg gerutscht bist und mich später ignoriert hast! Jetzt hör auf, auf mir herumzutampeln, als wäre ich an allem Schuld!" Damit verschwand er zurück in die Höhle. Ich seufzte. Er hatte Recht... Aber jetzt war es zu spät. Ich hatte überreagiert und ihm dabei mehr oder weniger alles in die Schuhe geschoben. Warum musste ich immer alles falsch machen. Nie hatte ich auch nur Ansatzweise versucht, die ganze Situation aus seiner Sicht zu sehen. Morgen musste ich mich dringend bei ihm entschuldigen. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Instinktiv griff ich nach meinem Bogen und nahm einen Pfeil aus dem Köcher. "Wer ist das?" rief ich vorsichtig, doch ich bekam keine Antwort. Mein Handrücken kribbelte leicht. Was ging hier vor sich? Bis Mitternacht blieb ich wachsam, doch es geschah nichts weiter. Epona und Triforce schliefen auch ruhig. Dann lief ich in die Höhle und weckte Modi vorsichtig. "Modi?" meinte ich leise, als er sich regte. "Du bist dran mit Wache halten." Er sah mich ausdruckslos an und nickte. Dann legte ich mich hin. Ich war hundemüde, doch ich brauchte lange, um einzuschlafen.
Im Traum stand ich auf einer großen Ebene. Sie war mit saftigem, grünen Gras bedeckt und leicht hügelig. Vorsichtig sah ich mich nach Modi um. Er war nicht da. Doch plötzlich verdunkelte sich der Himmel und Schatten krochen auf mich zu. Sie bildeten einen Kreis um mich herum und ich konnte nirgendwo hin. Wild sah ich mich um. Der Kreis zog sich immer enger zusammen. Plötzlich viel ein großer Schatten von oben herunter, doch kurz bevor er mich berührte schreckte ich aus dem Schlaf und saß kerzengerade in der Höhle. Modi sah mich beunruhigt an. "Ist alles gut?" Ich antwortete nicht und starrte ins Leere. Was war das für ein Traum gewesen? Und was hatte er zu bedeuten? Als wir von der Ritterschule aufgebrochen waren, dachte ich, die Situation konnte sich nicht mehr verschlechtern. Doch falsch gedacht.
Am nächsten Morgen packten wir schnell unsere Sachen und stiegen auf unsere Pferde. Wir hatten beide Hunger, deshalb wurde es Zeit, irgendwo hinzugehen. Hoffentlich würden wir irgendwas finden. Oder wir würden uns letztendlich an der Wildküche bedienen müssen. "Modi?" begann ich vorsichtig. Als er zu mir sah, fuhr ich fort. "Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut... Wegen gestern und... einfach wegen allem..." Ich schaute auf Triforce' Mähne. Modi sah zu mir. "Alles gut." meinte er sanft. "Wir alle machen Fehler." Das hatte ich eigentlich nicht verdient. "Danke..." antwortete ich schüchtern.

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