I S I P I | taehyung 💸

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Während ich so von meinem langen Tag erzählte, mich manchmal über die kleinsten Details beschwerte, hörte ich nach einer Weile das Rascheln von Decken und machte eine kurze Pause, abwartend eine Antwort zu hören, ein weiteres ‚mh-hm' vielleicht, aber mir kam nichts zu Ohren. Kurz nahm ich mein Handy und sah auf den Bildschirm, aufgelegt hatte er scheinbar nicht. „Jimin? Noch da?", fragte ich mit leiser Stimme und wartete. Noch immer keine Antwort. Also legte ich auf und fand mich im Erdgeschoss meiner Firma wieder. „Taehyung? Kim!", wurde ich gerufen. Eigentlich wollte ich es ignorieren, aber ich riss mich zusammen und ballte meine freie Hand (wo nicht mein Aktenkoffer war) zu einer Faust, drehte mich um und sah Namjoon an, der auf mich zugelaufen kam, mit eiligen Schritten, seine Beine sich beinahe selber stellend. „Ja?"

„Könntest du das Jimin geben? Du kennst ihn doch, oder?", er hielt mir ein kleines, rechteckiges, verpacktes Geschenk hin und ich schmunzelte. „Woher hast du denn bitte dieses Geschenkpapier", fragte ich belustigt und entspannte mich, es war nichts wildes passiert. Es war bunt und es waren kleine Feuerwehrautos zu sehen. „Oh ja.. das war das letzte, was wir hatten.", erklärte mein Kumpel und ich nahm es ihm entgegen. „Ja, ich werde es ihm bringen. Von wem ist es denn?", er sah kurz zu seiner Rechten und zuckte mit den Schultern. „Dort ist ein Zettel drin. Ich darf dir wirklich nichts sagen", erklärte er mir und ich seufzte. „Nun gut. Schlafen sie gut", meinte ich scherzhaft und verschwand aus der Tür.

„Sie auch, Sir", und schon war ich draußen vor der Tür und stieg in mein Auto ein, den Beinamen ignorierend, den er mir manchmal aus Versehen noch gab.

——

Am nächsten Morgen rief ich Jimin an und versprach ihm, abends noch vorbeizusehen, worauf er sich schon sehr zu freuen schien und verschwörerischer Stimme eine Planung vorhersagte. Meine Arbeit verlief so wie immer, kurze Konversationen, in denen es nach wie vor um Gehaltserhöhungen und Terminänderungen ging, Jeongguk brachte fertige Akten vorbei, meine Sekretärin hat sich entlassen lassen und ich lud ein paar Leute für ein Vorstellungsgespräch ein, da scheinbar alle Abteilungsleiter keine Zeit und keinen Nerv mehr dafür übrig hatten. Mussten die Bewerber wohl auf doppelten Stress stoßen, direkt vor dem Boss sprechen.

Abends war ich dabei, loszugehen, als Jeongguk mich zu sich rief und ich mit erhobenem Kopf in sein Büro lief. "Irgendwas ist mit dem Server passiert. Der funktioniert nicht und ein paar, nein, viele Leute reichen Beschwerden ein. Es kann sich nicht eingeloggt werden, die Bestellungen werden nicht mehr abgerufen.", ich seufzte und setzte mich neben ihn. "Dafür müssen einen IT-Fachmann rufen.."
„Als ob man, der ist bestimmt nur gecrasht und unsere Leute können das doch mit Links machen", verdrehte Jeongguk seine Augen. „Aber alle sind schon weg", ich schlug ihm auf den Hinterkopf und er fing an zu grinsen, während ich einfach zu ihm sah und auf eine Idee seinerseits wartete. „Und was willst du jetzt? Wir haben beide Informatik abgewählt", erinnerte mich mein bester Freund lachend, dennoch erkannte ich leichte Panik in seiner etwas bebenden Stimme.

„Glaubst du, es arbeitet noch jemand um diese Uhrzeit?", ich erwartete eine Bestätigung, doch diese kam nicht. „Wow. Wir müssen das jetzt machen. Lass uns unsere Kontakte durchwühlen, vielleicht weiß einer unserer Freunde etwas hilfreiches", schlug ich hilflos vor und fischte mein Handy aus meiner Tasche.
„Wir müssen zu unserem Zentralcomputer gehen.", meinte er geistesabwesend und stand auf, um in Richtung Keller zu gehen.

Wir gingen die unzähligen Treppen runter, suchten zwei Stühle, setzten uns und fingen an, zu telefonieren, zu versuchen und warteten letztendlich auf irgendeinen Fachmann vom am Rande der Stadt, der erst nach etwas mehr als einer halben Stunde auftrat, in dieser Zeit langweilten wir uns zu Tode, ich dachte immer noch an Jimin, den ich besuchen wollte. „Okay, das dauert ein wenig", sagte der freundliche Fachmann und ich seufzte.
„Wie lange", wollte ich wissen, lockerte meine Krawatte und fuhr mir durch die Haare. „Eine halbe Stunde. Aber machen sie sich keine Sorgen, wir können von hier gehen, wenn es anfängt zu laden.", erklärte er und ich blickte auf meine Uhr. „ Es ist zweiundzwanzig Uhr", ob Jimin schon schlief? Er würde bestimmt nicht froh sein. Vielleicht weinte er sogar. Ich war ein schlechter Freund.

Wir saßen alle an verschiedenen Tischen nah aneinander und sahen von Zeit zu Zeit an die Uhr. „Lass uns Stadt, Land, Fluss spielen. Aber ohne Fluss. Mit Firma, okay?", schlug Jeongguk vor und der Techniker prustete leise.
„A", sagte er wieder und ich lies meinen Kopf in meinen Nacken fallen.
„Stopp"
„K"

Ich überlegte kurz und der Techniker rief „Stopp", sodass ich wieder seufzte. „Stadt: Kyoto.", sagte er, Jeongguk und ich erwiderten gleichzeitig „Kuwait".
„Land: Kirgistan"
„Kambodscha"
„Kasachstan", wir wirkten alle eher müde und murmelten unsere Antworten.
„Beruf: Kindergärtner"
„Kanalbauer", lachte Jeongguk und ich zuckte mit den Schultern. „Hatte nichts"

„Okay, gut, wir sind durch. Das updatet sich jetzt und er wird automatisch herunterfahren. Schönen Tag noch, meine Herren", verabschiedete er sich und ich stand auf, drückte ihm die Summe in die Hand, mit einem kleinen Zuschlag als Dankeschön und verbeugte mich vor ihm.

„Auf Wiedersehen"

Leider dauerte der Weg zurück erneut eine Viertelstunde. Als ich letztendlich bei Jimin zu Hause ankam, nahm ich meinen Ersatzschlüssel und kam in seine dunkle Wohnung. Auf dem Boden lagen überall Rosenblätter verteilt, auf den Tischen überall abgebrannte Kerzen, nichts erleuchtete die Räume, nur vielleicht die Straßenlaternen von draußen. Unsicher - tatsächlich wollte ich, dass er nicht wütend auf mich war, da ich, nun als sein fester Freund, für ihn hätte sorgen sollen - ging ich zu seinem Schlafzimmer, wo er schon zugedeckt im Bett lag, seine Augen waren geöffnet und er selbst war zusammengerollt, sodass er noch elender aussah, als ich dachte, dass er sich fühlen würde.

Jimin hörte meine Schritte offensichtlich, denn er atmete laut aus, streckte sich und blickte mich abwartend an, wahrscheinlich nicht einmal darauf hoffend, dass ich es schaffen würde, es wieder gut zu machen. „Es tut mir leid..", entschuldigte ich mich, ehe er sich auf seine andere Seite drehte und mich ignorierte.

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