Teil 2 - Reise zu Horst Seehofer

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Reise zu Innenminister Seehofer



Sosaß ich wohl gelaunt auf meiner Couch und schaute vergnügt auf denlaufenden Fernseher. Zum wievielten Mal schaute ich mir diese Sendungan? Seit der Erstausstrahlung vor wenigen Wochen war es mindestensschon ein Dutzend Mal. Donald Trump war aufgrund der ihm bewiesenenMachenschaften – Steuerhinterziehung und Wahlbetrug – verurteiltund seines Amtes enthoben worden. Da er sein Präsidentenamt aberfreiwillig nicht aufgeben wollte, konnte ich – wie schon so oft –im Fernsehen live miterleben, wie er mit Handschellen und Fußfesselnaus dem Oval Office des weißen Hauses geführt wurde.


Ichschenkte mir eben einen Scotch ein, als das Telefon klingelte.


„BernhardBlond „ meldete ich mich, voller Spannung wer mich wohl begehrte.

„Hierspricht Horst Seehofer" erklang es aus meinem Handy „derInnenminister".

„Ichweiß wer Sie sind" entfuhr es mir unwirsch. Ich konnte den Kerlnoch nie leiden. Aber er war einmal mein nächster Vorgesetzter undso konnte ich einfach schlecht das Gespräch beenden.


„Waskann ich für Sie tun?"

„Agent015, ich habe einen dringenden Auftrag für Sie" machte er sichwichtig.

„Allemeine Aufträge sind dringend" belehrte ich meinen Vorgesetzten„sonst wäre ich nicht im Geheimdienst von König Söder. Um wasgeht es denn?"

„Nichtam Telefon" flüsterte der Innenminister leise „Ich erwarte Siemorgen früh in meinem Büro".


Ichversprach ihm mein pünktliches Erscheinen und leerte meinen Scotchin einem Zug. Dann begann ich meine Reisevorbereitungen.


Dochauf welche Weise sollte ich die doch recht lange Strecke von meinemWohnsitz am Bodensee nach Berlin bewältigen? Der private Autoverkehrmit Verbrennungsmotor war bereits unter Königin Merkel vor dreiJahren verboten worden. Alle privaten PKW dienten nun alsGartenlauben, überdimensionale Vogelhäuser oder alsFütterungsstellen für Wildtiere im Wald. Mein direkterVorgesetzter, Horst Seehofer hatte es sogar durchgesetzt, dassFlüchtlinge in ehemaligen Autokarossen untergebracht wurden. Jeweilsdrei Personen in einem SUV, Kinder und Kleinwüchsige mussten sicheinen Mittelklassewagen teilen.


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Diezwar verfolgten, aber in der außerparlamentarischen Opposition nochtätigen „Grünen" und „Linken" konnten gerade noch erwirken,dass die ehemaligen Kraftfahrzeuge wenigstens mit Kohleöfenausgestattet wurden. Hierdurch kam es zwar des Öfteren zuTodesfällen wegen Vergiftung durch Kohlenmonoxyd, aber dies war derÖffentlichkeit nicht unrecht: Dadurch konnte der Staat Abschiebungenersparen.


Elektrischbetriebene Automobile waren nahezu ausverkauft und die Bestellungeines solchen Fahrzeuges erinnerte stark an die Bestellung einesTrabant in der ehemaligen DDR: Acht Jahre Wartezeit.


Sollteich mir ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel erwerben?Ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder: Als die Regierung in einemWahn von Aktionismus den privaten Autoverkehr verbat hatte niemand,aber auch überhaupt niemand in der Regierung daran gedacht, dass nunBus- und Bahnverkehr ausgebaut werden müssten. Fahrkarten waren nurzu horrenden Preisen und nach monatelanger Vorbestellung erhältlich.

Karl Marx, Horst Seehofer und das wahre Leben des Jesus ChristusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt