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Dieersten Geister
Ichdurchschritt die unsichtbare Grenze von der hellen zur dunklen Seitedes Mondes langsam und bedächtig. Ein leichtes Gefühl des Angstbemächtigte sich meiner. Und es wurde Schritt für Schritt kälter.Ich zog mir eine Jacke an und bemerkte, dass die Grenze zwischen demHellen und dem Dunklen gerade einmal wenige fünfzig Meter betrug.Ich hatte mein Ziel endgültig erreicht und schaute mich um. Hintermir lag die Helligkeit der Sonne, vor mir ein diffuses Halbdunkel.
Baldhatten sich meine Augen an die neuen Umstände gewöhnt und ichschritt weiter voran. Die Umgebung war ebenso wüstenähnlich wiezuvor. Ich musste aufpassen nicht zu stolpern, doch die Sicht warausreichend. Sollte hier wirklich der vermenschlichte Geist einesVerstorbenen auftauchen? Je weiter ich vorankam, desto wenigerglaubte ich selbst an meine Mission.
Ichlief nun bereits über eine Stunde einfach immer geradeaus und hattekeine Ahnung wohin ich überhaupt wollte. Die sauerstoffarme Luftzwang mich immer wieder eine Rast einzulegen und meine Gedankenkreisten mehr und mehr um die Rückkehr auf die Mondbasis und Abbruchmeiner Mission. Sollte sich Innenminister Seehofer doch einen anderenDeppen suchen und mich auf den Mond verbannen. Dort gefiel es mirsowieso besser als auf der Erde.
Icherhob mich von meiner Rast auf einem kleinen Felsen und wolltebereits die Rückkehr antreten, als wenige Meter vor mir, wie aus demNichts plötzlich eine Gestalt auftauchte. Ich blieb wie angewurzeltstehen. Die Gestalt ebenso. Panik ergriff mich. Jetzt hatte ich aufeinmal eine Heidenangst. War dies womöglich tatsächlich einer derGeister? Es könnte aber auch ein Mensch sein, welcher sich, ebensowie ich aus der Mondbasis geschlichen hat. Doch, was hatte er hierauf der dunklen Seite verloren?
„Hallo".
DiesesWort hatte meine Stimmbänder ohne Einwilligung verlassen.Üblicherweise war ich Fremden gegenüber kommunikativer.
„KhoshAmadid" vernahm ich aus der Richtung der Gestalt, doch die Tonlageentsprach nicht der menschlichen Kehle, es hörte sich eher an wieein heißeres Hüsteln.
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„Ichspreche diese Sprache nicht" versuchte ich mich durch ein Gesprächmeiner Panik zu entledigen, als ich erkannte, dass sich die Gestalt,welche eindeutig menschlich war ohne Zuhilfenahme der Beine auf michzubewegte. Die Gestalt schwebte auf mich zu.
Nunwar ich mir sicher vor einem Geist zu stehen.
„Dusprichst deutsch" hüstelte es mir entgegen „immer mehr hier obenkommen aus Deinem Land".
Diesedeutschen Worte waren dialektfrei, aber dennoch schien der Geist auseinem anderen Land zu stammen. Der Geist kam immer näher. Ich wichautomatisch einige Schritte zurück.
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Karl Marx, Horst Seehofer und das wahre Leben des Jesus Christus
HumorBei dem Roman „Karl Marx, Horst Seehofer und das wahre Leben von Jesus Christus" handelt es sich um die erste zur Veröffentlichung anstehende Satire des Hobbyschriftsteller Bernd Carbon. Der Autor hat dieses fiktionale satirische Werk im Jahr 2023...