Kapitel 25

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Eine Weile saß ich neben dem Ofen und dachte nach. Elizabeth war schon vor einiger Zeit gegangen. Ihre Sorge um Will war einfach zu groß. Seufzend schloss ich meine Augen. Ich war schwanger! Ich konnte es immer noch nicht so richtig glauben, aber vielleicht sollte ich mich langsam an den Gedanken gewöhnen. Schließlich würde in weniger als neun Monaten ein kleines Wesen aus mir herauskommen, das so groß wie ein Basketball war und die Öffnung definitiv nicht die Größe eines Basketballkorbes hatte. Doch meine größere Sorge galt Jack. Ich war mir sicher, dass es ihm körperlich gut ging, aber seelisch… nun ja, das würde ich wohl erst erfahren, wenn ich mich endlich traute, zu ihm zu gehen und… mit ihm zu sprechen. Aber nun seien wir mal ehrlich! Ich war einfach keine Mutige Person. Ich lief vor allem weg! Damals in der Grundschule hatten mich mehrere Kinder geärgert… ich lief weg. Meine Familie behandelte mich wie Dreck… ich lief weg, anstatt mich zu stellen. Ich erfuhr, dass ich schwanger war… ich lief weg. Mir schien, als könne ich nichts anderes als wegzulaufen. Als wäre ich geboren, nur um wegzulaufen!

Himmel! Mir musste es wirklich mies gehen, wenn ich schon anfing mich selbst zu bemitleiden. Ich seufzte. Man konnte es nicht anders ausdrücken, als Angst. Ich hatte verdammt noch mal einen riesen Schiss vor dem, was kommen würde; vor dem, was Jack sagen würde.

Aber es wurde Zeit mich meiner Angst und dem Weglaufen zu stellen! Ich raffte mich hoch. Der heutige Tag hatte mich furchtbar erschöpft, aber ich wollte dieses Gespräch noch hinter mich bringen! Diese Ungewissheit machte mich fertig!

Immer noch in eine Decke gehüllt machte ich mich auf den Weg an Deck. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne schien vom Himmel herab. Die gesamte Crew stand in einer Reihe an Bord. Selbst Jack stand am Ende der Reihe, hatte aber einen abwesenden Gesichtsausdruck. Lizzy schritt an allen mit einem freundlichen Lächeln vorbei. Bei Jack blieb sie stehen und redete kurz mit ihm. Ein kleines Grinsen huschte über sein Gesicht, bis meine Freundin sich abwandte und von Bord gehen wollte.

„Elizabeth Turner!“, schrie ich empört.

Erschrocken wirbelte sie herum und einige aus der Crew – unter anderen Jack – zuckten zusammen.

„Du willst doch nicht ernsthaft gehen, ohne dich von mir zu verabschieden!“, meinte ich und grinste sie an.

Sie seufzte erleichtert. Anscheinend hatte sie schlimmeres erwartet. Sie kam auf mich zu und umarmte mich.

„Bleib stark, Lily. Du schaffst das!“, flüsterte sie.

„Werde ich, Lissy. Pass auf dich auf!“, murmelte ich zurück.

Sie löste sich von mir, lächelte mir noch einmal zu und ging zur Reling.

Bevor sie die Leiter in das kleine Beiboot hinabstieg, rief ich: „Und wenn wir uns das nächste mal wieder sehen, will ich einen kleinen Jungen sehen!“

Ich hörte Elizabeth lachen. „Aye, Aye, Captain!“, schrie sie scherzend zurück.

Ich grinste, bevor ich Jack sah, der mich ernst anguckte. Sofort verging mir das lachen. Es wurde Zeit.

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Hey Piraten :)

Ja, ich weiß. Das Kapitel ist mal wieder nicht sehr lang geworden... 

Aber freut euch: Im nächsten Kapitel kommt die "Aussprache" mit Jack.

Wie denkt ihr, verläuft das Gespräch? Was wünscht ihr euch für das Gespräch?  (Ich kann es jetzt eh nicht mehr ändern, hehe xD Es ist nämlich schon geschrieben... Ich habe sogar schon den Anfang vom dritten Teil! Also freut euch schon mal darauf, dass es einen dritten Teil geben wird :)) 

Bis nächste Woche!!!!!!

Coco xx.

Fluch der Karibik - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt