12. Freiheit?

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Ayana's Sicht:

Wir sahen uns einen Augenblick lang schweigend an. Danach war er der erste der sprach.

"Du hast nichts gegessen."

'Das ist das einzige, was dir jetzt einfällt?"

Ich sah von ihm zu dem vollen Tablett neben mir und dann wieder zu ihm. Schulterzuckend antwortete ich ihm:

"Ich hatte keinen Hunger."

Doch sobald ich das ausgesprochen hatte, bereute ich es auch schon wieder, denn mein Magen fing plötzlich an laut zu knurren und ließ meine Lüge auffliegen.

Ich wurde rot und sah weg, gleichzeitig hörte ich ihn leise lachen.

"Keine Sorge, es ist nicht vergiftet."

"Du solltest wissen, dass ich keinem

Uchiha vertraue.", entgegnete ich scharf.

"Und du solltest gemerkt haben, dass du gar keine andere Möglichkeit hast."

Darauf konnte ich nichts mehr erwidern und senkte geschlagen den Blick. Ich schämte mich für diese Situation obwohl ich doch im Grunde nichts dafür konnte.

'Von wegen! Wäre ich nicht so schwach gewesen, würde ich jetzt auch nicht hier festsitzen!'

Meine Selbstkritik änderte auch nichts an meiner misslichen Lage. ich versuchte deswegen optimistischer zu sein. Immerhin war ich jetzt nicht mehr in der Obhut seines um vieles grausameren Bruders.

Mit einem Mal fiel mir wieder ein, dass Madara über einen anderen Senju geredet hatte und fragte sofort:

"Dein Bruder hat über einen anderen Gefangen gesprochen. Was hat er damit gemeint?"

Er sah mich ernst an und schien darüber nachzudenken, ob er es mir sagen konnte oder mich lieber ignorieren sollte.

"Es ist nichts Außergewöhnliches, dass man mehrere Gefangene auf einmal mitnimmt, oder ist es bei euch ganz anders?", sagte er schließlich.

Ich fühlte mich angegriffen von ihm, deshalb entgegnete ich schnell:

"Wir haben oft genug Gefangene genommen. Ich weiß, dass es auch mal mehrere sein können, aber was ich wissen will ist, wer der andere Senju ist, von dem dein Bruder gesprochen hat."

Im Nachhinein wusste ich wirklich nicht, wieso ich mit ihm so sprach, denn stünde Madara anstelle von ihm dort, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot. Doch bei ihm traute ich mir viel mehr, denn ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht wirklich etwas schlimmes antun würde.

Er lehnte sich an die Wand gegenüber von mir und musterte mich aus schwarzen, neugierigen Augen.

"Ich wüsste nicht, wieso ich gerade dir das verraten sollte."

Natürlich würde er es mir nicht sagen, aber einen Versuch war es wert gewesen.

Er kam langsam auf mich zu, bis er genau vor mir stand und auf mich herabblickte.

"Ich darf also mit dir machen was ich will?"

Ich schluckte schwer, während ich zu ihm aufsah. Mit einem Mal hatte ich wieder Angst und fragte mich, was jetzt wohl kommen würde. Wieso sollte er mich denn nicht schlecht behandeln, ich war doch schließlich der Feind, und besonders für ihn ein noch bedeutenderer Feind.

Er hob seine Hand und formte ein Zeichen. Plötzlich verschwanden die Fesseln an meinen Armen und Beinen.

Erschrocken schaute ich auf meine Hände und dann wieder zu ihm.

"Was-", setzte ich an, doch er unterbrach mich einfach.

"Steh auf und folge mir."

Während er das sagte, lief er zur Zellentür, öffnete sie und verließ die Zelle. Ich war immer noch schockiert, schaffte es aber mich schnell zu fassen und stand mit unsicheren Beinen auf. Nach dem ganzen Sitzen waren meine Beine eingeschlafen und es würde noch etwas dauern, bis ich sie wieder spüren konnte. Da ich aber unbedingt und so schnell wie möglich hier raus wollte, ignorierte ich einfach das taube Gefühl und stolperte auf die Tür zu.

Außerhalb der Zelle schaute ich mich erstmal neugierig um, doch das einzige, was zu sehen war, war ein langer, von einzelnen Fackeln beleuchteter Gang. Neben meiner Zellentür wartete auch schon Izuna Uchiha auf mich.

Er zog jetzt etwas aus seiner Tasche und ich konnte erkennen, dass es eine schwarze Augenbinde war.

"Das hier wirst du leider tragen müssen."

Ich antwortete ihm nicht, stattdessen ließ ich zu, dass er mir die Binde über die geschlossenen Augen zog.

Jetzt wo ich nichts mehr sehen konnte, stand ich einfach nur da und wartete auf das, was als nächstes kommen würde. Für den Moment war ich nur glücklich, von den Fesseln und der Zelle zu entkommen. Ich stellte ihm noch nicht einmal Fragen, denn ich wusste, dass er sie mir nicht beantworten würde.

'Was hat er bloß vor? Er wird mich doch nicht freilassen ... oder doch?'

Auf einmal spürte ich seine Hand an meiner und schreckte aus meinen Gedanken hoch. Er packte sanft mein Handgelenk und zog mich in eine bestimmte Richtung. Eine zeitlang liefen wir schweigend. Ich war konzentriert darauf, mir den Weg einzuprägen.

Rechts, geradeaus, rechts, links, hoch, rechts, hoch, links, hoch, geradeaus...

Der Weg war so lang, dass ich irgendwann aufgab, die Richtungen in Gedanken zu wiederholen. Nach circa 10 Minuten stoppte er endlich und ich hörte, wie er leise eine Tür öffnete. Er ließ meine Hand los und nahm mir die Augenbinde ab. Ich blinzelte einpaar mal und als sich meine Augen an das Licht in Zimmer gewöhnten, konnte ich sehen, dass es sich um ein großes, edel eingerichtetes Schlafzimmer handelte. Im Zimmer war noch eine Tür, die wahrscheinlich in ein Bad führte. Ich schaute mich überrascht um, bis ich plötzlich die Augen weit aufriss und mir der Atem stockte.

'Will er etwa...?!'

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Kleine Anmerkung:

Viel Spaß noch weiterhin! 😜😜😜

A Secret LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt