Confessions and Commitments

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So schnell und leise wie möglich drehte ich mich um und löschte das Licht meines Zauberstabs. Dann stolperte ich in die Dunkelheit in Richtung der Seitentür, durch die ich gekommen war. Die Schritte waren verstummt, aber wer auch immer hier war, außer Rodolphus und mir, war vermutlich nicht gerade für ein nächtliches Gebet hier. Ich hatte Angst. Panische Angst, aber ich riss mich zusammen und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Trotzdem beruhigte sich mein Ouls erst wieder ein wenig, als ich die Seitentür erreichte. Der Sicherheitsmann, den ich mit dem Trance Zauber belegt hatte, stand noch immer an der genau selben Stelle und starrte geistesabwesend geradeaus. Mit zitternden Händen zog ich meinen Zauberstab und löschte seine Erinnerungen. Dann befreite ich ihn aus seiner Trance und steckte meinen Zauberstab schnell wieder ein.
,,Miss, das Gelände ist um diese Zeit geschlossen, Sie sollten nicht hier sein."
,,Tut mir furchtbar leid, ich hab mich verlaufen" meine Stimme zitterte noch leicht, als ich ihn nach dem Weg zur nächsten U-Bahn Station fragte. Er warf mir einen misstrauischen Blick zu, gab mir aber eine ziemlich schlechte Wegbeschreibung. Dann machte ich mich so schnell wie möglich aus dem Staub.

Es war fünf Uhr morgens, als ich die Kirche verließ, aber ich war hellwach. Ich ärgerte mich furchtbar, dass ich mein Gespräch mit Rodolphus nicht beenden konnte, auf der anderen Seite fühlte ich mich selbst furchtbar. Ich hatte einen unschuldigen Muggel verzaubert, ich hatte das gesamte Sicherheitssystem der Westminster Abbey außer Kraft gesetzt... Ich hatte sowohl das Muggel Gesetz, wie auch das Zauberer Gesetz gebrochen. Und ich hatte das dringende Bedürfnis jemandem davon zu erzählen. Also ging ich zur einzigen Person, von der ich mir sicher war, dass sie mich nicht anschreien würde.
Als ich an Coras Fenster klopfte war es schon sechs Uhr morgens. Sie schlief natürlich trotzdem noch, es waren schließlich Ferien. Ich musste mehrere Minuten lang klopfen, bis sie endlich aufwachte. Völlig verschlafen blinzelte sie mich an und öffnete dann langsam das Fenster. Während ich in ihr Zimmer kletterte, legte sich Cora wieder in ihr Bett.
,,Hast du eine Ahnung wie spät es ist?" gähnte sie.
,,Ungefähr sechs Uhr morgens" erwiderte ich.
,,Warum bist du dann hier?"
,,Weißt du noch, als du  McGonagall einen verzauberten Frosch untergejubelt hast und ich dir  gesagt hab, dass das eine schlechte Idee ist, dir dann aber trotzdem  geholfen hab, weil egal wie dumm deine Ideen sind, ich trotzdem deine  beste Freundin bin und ich dich trotzdem unterstütze?"
,,Jaaa" erwiderte sie vage. ,,Damals waren wir auch dreizehn und nicht volljährig."
,,Ich  glaub hab was dummes gemacht und keiner hat mich erwischt, also ist es  an sich nicht so schlimm, aber es war trotzdem dumm. Und ich will es dir  erzählen, aber als beste Freundin musst du mir versprechen, dass du  unter absoluter Schweigepflicht stehst."
,,Okay, ich verspreche es"  gähnend setzte sie sich in ihrem Bett auf und klopfte auffordernd neben  sich. Erleichtert kroch ich neben sie unter die Decke.
,,Ich bin in  die Westminster Abbey eingebrochen und habe Rodolphus getroffen" brach  es aus mir heraus, ehe ich es mir nochmal anders überlegen konnte. Cora  starrte mich einen Moment lang sprachlos an und überlegte wohl, was sie  dazu sagen sollte, dann schluckte sie und sagte bloß: ,,Du Idiot."
,,Ich  weiß, es war dumm. Aber ich musste ihn sehen" murmelte ich. ,,Und er  hat mir etwas komisches gesagt, ich hab es nicht verstanden, aber ich  glaube, dass es wirklich wichtig ist."
,,Dein Leben läuft grade ziemlich gut. Mach dir das jetzt bitte nicht kaputt" murmelte Cora und zog die Bettdecke noch höher. Das erinnerte mich wieder daran, warum ich hier her gekommen war. Cora war mein schlechtes Gewissen. Und sie hatte definitiv recht.
,,Ich bemüh mich" erwiderte ich. Und ich hoffte für das beste. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie Sirius reagieren würde, wenn ich ihm hiervon erzählte. Er würde mit Sicherheit nicht begeistert sein, so viel war klar. Seufzend schloss ich die Augen und kuschelte mich neben meiner besten Freundin in ihr Bett. Er würde so oder so schrecklich werden, da konnte ich auch noch ein paar Stunden schlafen, bevor ich nach Hause ging.
Als Cora mich weckte war es schon kurz nach zwei. Ich hatte den gesamten Vormittag verschlafen, was mich nicht besonders überraschte, ich war schließlich die ganze Nacht wach gewesen. Gähnend stand ich auf und folgte ihr nach unten in die Küche.
,,Ich dachte du wärst ausgezogen" wurde ich von Julian Potter begrüßt, der in der Küche stand und offenbar etwas kochte.
,,Ich dachte du würdest arbeiten und wärst kein Hausmann" erwiderte ich und begann mir erstmal einen Kaffee zu machen.
,,Es ist mein freier Tag. Außerdem hab ich eine Hochzeit zu planen. Wollt ihr was essen?" 
,,Hm ich hab vergessen, dass du nächste Woche heiratest" stöhnte ich. Ich brauchte ein Kleid...
,,Ein bisschen mehr Enthusiasmus wäre schön."
Zusammen mit den Potters setzte ich mich an den Küchentisch. Kurze Zeit später stieß dann auch ein etwas verwirrter James zu uns.
,,Warum hast du Tatze nicht mitgebracht?"
,,Ich freu mich auch dich zu sehen James" meinte ich sarkastisch.
,,Oh nein, ihr habt jetzt schon Streit?"
,,Nein."
Zumindest noch nicht, fügte ich in Gedanken hinzu.

I might be crazy but at least I'm free - Blood is thicker than waterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt