Amalia Pov.:
Gespannt was mich erwarten würde lief ich neben Undertaker her.
Alle paar Minuten fragte ich wie ein kleines Kind wie lange ich denn noch warten müsste und immer bekam ich dieselbe Antwort. Ein Wunder das er nicht schon so von mir genervt war, dass er mich einfach stehen ließ.
Nach 15 Minuten zu Fuß kamen wir auf dem Marktplatz in der Stadt an.
Kurz darauf stoppten wir vor dem Modegeschäft der Schneiderin Nina.Erstaunt blickte ich von dem Laden zu Undertaker. "Was wollen wir denn hier? Ist das Teil der Überraschung?"
Undertaker hielt mir die Tür auf während er antwortete: "Ganz genau Lia. Du bekommst ein neues Kleid, indem du sicher wunderschön aussiehst!"
Schnell schob ich mich an ihm vorbei in den Laden damit er nicht sah, dass ich rot wurde. Von der Ladenklingel angelockt schielte auch schon die exzentrische Schneiderin hinter dem Tresen hervor und kam sogleich auf mich zu als sie mich erkannte.
Mit einer herzlichen Umarmung empfing sie mich:
"Miss Engels, schön sie wiederzusehen. Was kann ich heute für sie und ihren Begleiter tun?"
Während sie mich ansprach musterte sie abschätzig den Bestatter der sich hinter mich gestellt hatte und nun das Wort ergriff: "Wir sind hier wegen einem Ballkleid für die junge Dame. Der Ball findet in 2 Wochen statt."
Jetzt waren meine Augen größer als je zuvor als ich zu ihm hochschaute.
Ein Kleid für einen Ball? Ich war noch nie auf einem gewesen und die Vorstellung an so viele Menschen auf einmal machte mich irgendwie ganz kribbelig. Da viel mir ein weiteres Problem auf das ich auch äußerte:
"Aber Undertaker, ich hab doch erst neue Kleider gekauft. Kann ich die nicht nehmen? Und außerdem hab ich doch gar kein Geld dabei."
"Nein kannst du nicht. Für den Ball gibt es ganz bestimmte Vorschriften und Standesgemäße Kleidung ist von Nöten. Das Zahlen übernehme ich. Alles ist mit dem Earl abgesprochen, also brauchst du dir darüber keinen Kopf zu machen."
Ehe ich wiedersprechen konnte hatte er mich schon in das Hinterzimmer geschoben, in dem Nina sofort angefangen hatte einige Stoffe auszubreiten. Interessiert musterte ich die Stoffe die in allen Farben und Mustern dort lagen. Unschlüssig hob ich einen nach den anderen an und versuchte mir vorzustellen was mir stehen könnte. Ohne eine genaue Vorstellung wie das Kleid aussehen würde konnte ich mich einfach nicht entscheiden. Undertaker hatte sich inzwischen für ein Anzugmodell bestehend aus schwarzem Jackett mit 3 goldenen Knöpfen, weißem Hemd mit Stehkragen, einer dunkel grauen Hose und einem einfachen Satinband das man als Schleife um den Hals band.
Wow, sich den Bestatter in etwas anderem als seiner Kutte vorzustellen fiel schwer, aber in diesem Anzug würde er sicher fantastisch aussehen!
Ich dagegen hatte immer noch keinen Plan welche Farben ich nehmen sollte, deshalb half mir Nina indem wir zusammen erst einmal eine Skizze schufen für mein perfektes Ballkleid.
Sie wusste zwar das man mich mit einem breiten Rock und vielen Rüschen nicht für sich gewinnen konnte, dennoch war ich von ihrer Idee am Ende begeistert.
Unsere Kreation bestand aus einem einfachen weißen Grundkleid dessen oberer Saum, zwischendrin am Oberkörper 2 Mal und am unteren Saum leicht gerüscht war. Darüber legte sich ein hellgelber Stoff der an den Schultern zwei breite Träger hatte, dann abwärts verlief, von Schleifen zusammengehalten wurde und dann ab der Hüfte wieder auseinander lief, sodass es mehrschichtig aussah. Am Rücken wurde das Kleid zusammengeschnürt und mit einer großen Schleife geschmückt.
Dazu hatte ich mir ein paar weiße Handschuhe ausgesucht die knapp über die Ellbogen gehen würden und auch mit 2 Schleifen verziert waren.
Ein Stoffband mit gerüschtem Ende mit einer Brosche in der Mitte gab dem Outfit dann den letzten Schliff.
(Das Kleid wie ich es mir vorstelle, siehe Bild oben)Stolz mit Ninas Hilfe mein Kleid designt zu haben hob ich das Blatt hoch und hielt es mit ausgestreckten Armen vor mich und bewunderte es.
Undertaker der sich nun hinter mich stellte, legte seinen Kopf auf meine Schulter, betrachtete die Skizze eingehend und flüsterte mir ins Ohr:
"Das Kleid wird wunderschön sein und du wirst damit auf jeden Fall ein Blickfang auf dem Ball sein."
Ein leichter Schauer überlief mich bei seinen Worten und der Tatsache das er mir so nah war.
Jedoch war das nicht das einzige was mich in diesem Moment überkam.
Völlig unvorbereitet und mit einer Wucht die ich zuvor noch nie erlebt hatte traf mich eine meiner Visionen.
》Ich befand mich auf einem Ball. Wahrscheinlich der zu dem wir wollten. Es waren viele Menschen da, der Geruch von Alkohol, verschiedenen deftigen Speisen und Süßspeisen, Parfüm und lautes Gelächter füllten den riesigen Saal.
Musik spielte, es wurde getanzt und alle schienen sich zu amüsieren.
Irritiert hielt ich Ausschau nach einem bekannten Gesicht und sah kurz darauf Undertaker bei Sebastian und Ciel auf der anderen Seite des Monstrums eines Raumes stehen.
Gerade als ich mich auf den Weg zu ihnen machen wollte, ertönte ein lautes splittern gefolgt von aufschreien. Gerade noch rechtzeitig konnte ich die Arme vor mein Gesicht heben und schirmte die Glasscherben ab die sogar bis zu der Stelle flogen an der ich stand. Meine Handschuhe schützten mich größtenteils vor den scharfen Geschossen und doch hatte ich einige Kratzer.
Adrenalin rauschte durch meine Adern als ich mich zu der Ursache des Zwischenfalls umdrehte.
Das Geschrei im Raum war inzwischen ohrenbetäubend laut geworden und die Menschen versuchten panisch den Saal zu verlassen. Wie ich feststellen konnte war das auch kein Wunder, denn inmitten der zerbrochenen Fensterfront schon halb im Raum stand ein gigantischer schwarzer Hund mit glühend roten Augen.
Diesem Monster waren schon einige der Gäste zum Opfer gefallen wie ich entsetzt feststellte. Blut tränkte den Boden und mittendrin standen Undertaker und Sebastian um das Biest, nun da fast alle Gäste geflohen waren, unter Kontrolle zu bekommen oder zu bekämpfen.
Dadurch dass ich ziemlich abseits stand konnte ich das Geschehen ohne in Gefahr zu geraten mitverfolgen, doch plötzlich packte mich jemand von hinten und hielt mir den Mund zu. Panisch versuchte ich mich aus dem Griff zu winden doch es schien unmöglich. Nah an meinem Ohr hörte ich ein kurzes leises Lachen ehe eine Frauenstimme hinter mir anfing zu sprechen:
"Endlich hab ich dich! Du wirst mir nicht entkommen. Dein Schicksal ist besiegelt und war es schon immer und jetzt wo ich dich gefunden habe, kann es endlich losgehen. Deine Bestimmung wird sich endlich erfüllen!!!"
Während der letzten Worte war sie immer lauter geworden, bis sie in ein triumphierendes Lachen übergingen.《
Immer noch völlig irritiert und ängstlich erwachte ich aus meiner starre. Als sich eine Hand auf meine Schulter legte, schreckte ich mit einem lauten Aufschrei zurück und kauerte mich auf den Boden zusammen.
Als die Person sich zu mir runterbeugte und seine Hand ausstreckte stieß ich ein furchtsames wimmern aus. Mit Tränen in den Augen zog ich die Knie noch näher an mich heran und machte mich so klein es ging. Gerade war mir das alles einfach zu viel.
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Visionen (Black Butler FF)
FanfictionAmalia ist anders wie alle andren und wächst deshalb abgeschieden in ihrem Wohnhaus auf. Als ihr Vater, ein großer Geschäftsmann, krank wird, tritt sie seine Geschäftsreise nach England an, um sich zu beweisen und etwas zu erleben. Doch im Hause Pha...