Im Flur war in der Nacht viel los, sodass ich nicht gut schlafen konnte und morgens müde bin, aber ich habe ein tägliches Training vor mir und das will ich auf keinem Fall verpassen.
Nachdem ich durch den gleichen (verdammten) Flur schlendere und in der Trainingshalle ankomme, entdecke ich niemanden. Also beschließe ich mich schon mal warm zu machen und schaue mich in der Halle etwas um. Den Boxsack brauche ich so gut wie nicht mehr, Messer- und Pistolenschießen bin ich auch so langsam ein Naturtalent geworden und im Boxring brauche ich eine zweite Person.
Als mein Blick die Glaszelle erfasst, kommt mir die Idee in den Sinn sie zu benutzen, doch ich weiß nicht, ob es nun eine gute oder schlechte Idee ist. Aber so langsam denke ich mir nichts mehr dabei, denn was soll es bringen? Sterben kann ich dort drin sowieso nicht.
Nachdem ich auf den Computer zugehe und den Ort des Kampfes durchscrolle, stoße ich auf ‚Gebirge' und entscheide mich schnell für das. Es ist immerhin mal was anderes.
„Konstruktion biologischer Welt wird hergestellt."
In der Glaszelle formt sich das farblose Gebirge und ich kann nicht viel erkennen, da es noch nicht fertig geladen ist. Dann fragt der Computer mir Fragen wie: wie viele Berge, wie hoch sie sind und wie weit das Gebirge gehen soll. Ich weiß nicht, dass das alles auf dem Computer möglich sein kann und drücke einfach alles in die Höhe. Sogar, wie tief die Schluchten sein sollen, kann man konfigurieren. Die tiefste Schlucht ist zwei Kilometer tief – ich werd' schon nicht draufgehen.
„Konstruktion biologischer Welt wird ergänzt."
Dann kommen die Feinde ins Spiel und die Auswahl ist einfach gigantisch. Als ich S.H.I.E.L.D auf den Computern erblicke, zögere ich keine Sekunde und wähle diese aus. Dann kommt die berühmte Frage, welchen Schwierigkeitsgrad ich wählen soll. Anstatt schnell zu entscheiden, schaue ich eine Weile lang durch die Trainingshalle und denke lange darüber nach, bis ich mich schließlich entschieden habe.
„Schwierigkeitsgrad auf 'Extrem' eingestuft."
Ich öffne die Luke und lasse sie nach zehn Sekunden wieder automatisch schließen. Erst, als sich die Luke hinter mir geschlossen hat, könnte ich mir selbst eine Kugel in den Kopf schießen. Ich habe meine Waffen vergessen und muss jetzt wohl ohne diese auskommen. Meine Dummheit bringt mich von Tag zu Tag immer wieder zur Wut und ich muss lernen, an alles zu denken und nicht so ein Tollpatsch zu sein, aber was kann ich mehr von mir erwarten?
Vor mir erblicke ich ziemlich hohe Berge in die Höhe, die sogar über den Wolken herausragen. Ich stehe auf einer Ebene, die von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt ist und es mir innerhalb von Sekunden kälter wird. Als wie aus dem Nichts vor mir ein unbekannter S.H.I.E.L.D-Agent steht, kann ich sehen, dass er gut ausgebildet ist, da er eine silberne Rüstung trägt und das Logo mit dem Adler in Gold verzeichnet ist. Als er mich angreift, dauert es eine Weile, bis ich diesen schlussendlich töten kann, denn er ist auch für mich etwas zu gut. Zum Glück hat dieser ein Schwert in seiner Rückenscheide, welches er seltsamerweise nicht benutzt hat. Als ich die Pistole an seinem Gurt entdecke, ergreife ich diese sofort und muss feststellen, dass diese nur zehn Schüsse hat. Besser als nichts.
Ich gehe weiter über das Gestein hinweg, über das ich fast stolpere. Als ich mich erschrocken umdrehe, erblickte ich drei Agenten mit Pistolen, welche sofort auf mich einschießen. Ich weiche aus und mache einen Überschlag, sodass ich schnell in ihrer Nähe bin, um sie mit meinem Schwert zu töten. Einen von ihnen schubse ich in die Tiefe und muss seinen Schrei als Echo anhören, bis ich den Aufschlag höre. Nachdem ich das Entsichern mehrerer Waffen hinter mir höre, drehe ich mich langsam um und muss feststellen, dass es einen gegen über fünfzehn Soldaten sind und ich so ziemlich in der Unterzahl bin. Hab ein bisschen Vertrauen, Skye.
Ich halte mein Schwert fester im Griff und hole schnell meine Pistole aus dem Gurt, als meine Feinde wild um und auf mich schießen und ich an der Schulter einen Streifschuss einstecke. Mit der linken Hand schieße ich ihnen in den Kopf und Hals, mit der rechten Hand schlitze ich deren Oberkörper auf. Einige sind aber stärker, schlagen mir auf den Kopf, sodass ich nicht mehr klar denken kann und einige Zeit in Anspruch nehme, bis ich wieder auf den Kampf konzentriert bin. Als rund um mir noch drei Feinde sind, stolpere ich über eine Leiche und verliere mein Schwert, das in die Schlucht herunterfällt. Ich will schießen, doch auch meine Pistole hat kein Magazin mehr und ich stehe wieder so wie am Anfang: Unbewaffnet. Ich schmeiße die Pistole an den Kopf eines Gegners und schubse ihn die Schlucht herunter. Als einer der zwei letzten Feinde mich angreifen wollen, weiche ich aus, springe mit einem Fuß gegen einen Felsen, geradewegs auf einen Soldaten, sodass ich mit meinen Füßen auf dessen Schultern stehe und ihm mit einer Handbewegung das Genick breche.
Als ich vor meinem letzten Feind stehe, will er zum Schlag ausholen, aber ich halte seinen Arm fest, drücke ihn nach unten, sodass er auf den Knien fällt und springe schlussendlich über ihn. Genau das habe ich gemacht, als ich mit dem Winter Soldier im Boxring gekämpft habe und ich ihn als erstes Mal zur Strecke gebracht habe. Nur dieses Mal breche ich meinem Feind ebenfalls das Genick und das Knacken ist in diesem Moment wie Musik in meinen Ohren.
Per Automatik verschwindet das graue, dunkele Gebirge und ich stehe wieder – wie jedes Mal – in der Glaszelle. Nur habe ich diesmal nicht mit so vielen Zuschauern gerechnet. Rund um die Glaszelle stehen über zwanzig schockierende Soldaten aus Hydra; unter anderem Alexander Pierce, Rumlow, Conor, Marc und der Winter Soldier.
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The Assassin: Oblivion
ActionNach einem tragischen Unfall verlor die damals sechszehn jährige Skye Sherman ihre Eltern. Neun Jahre später ist sie zu einer erbitterte, einsame Frau geworden, die mit ihrer Vergangenheit abschließen will. Unter Nick Furys Dach der Organisation S.H...