"Man muss Menschen einen gewissen Respekt entgegenbringen. Das gilt für die Besten genau so wie für alle anderen. Denn sich nicht darum kümmern, was die andern über einen denken, ist nicht nur ein Zeichen von Überheblichkeit, sondern auch von völligem Mangel an Kontaktfähigkeit."
- Marcus Tullius CiceroRespekt, Respekt in unserer Gesellschaft.
Akzeptanz, Akzeptanz gegenüber allem.
Toleranz, Toleranz gegenüber allem und jedem.
Freiheit, Freiheit und Liebe in dieser Zeit.
3. März 1787Es ist alles so irrelevant, warum quäle ich mich durch diese ekelhafte Zeit, wenn es sowieso egal ist.
14. April 1787Wir sind den Universum egal.
Wir sind der Erde egal.
Ich bin allen egal.
Warum ist alles so sinnlos?
15. April 1787"Wir sind allen egal, unsere Taten haben keine Auswirkungen auf nichts, egal wie schlimm sie sind."
"Du bist dumm. Denk darüber nach und komm wieder, wenn du klüger geworden bist.", hatte der alte Mann aus der Bibliothek gesagt.
Er versteht mich nicht.
Aber was meint er?
25. Juni 1787Seine Worte lassen mich nicht los.
Bin ich wirklich dumm?
Versteht mich deswegen niemand?
26. Juni 1787"Deine Taten sind irrelevant, und wie sie es sind, aber so an das Thema ranzugehen ist falsch. Und jetzt geh nach Hause, deine Mutter hat bestimmt gekocht.", hatte er gesagt.
Was meint er? War ich zu negativ?
28. Juni 1787Ich versteh nicht, was er mir sagen möchte.
4. Juli 1787Er redet nicht mehr mit mir über dieses Thema. Ignoriert mich einfach, wenn ich etwas darüber frage.
17. Juli 1787Bin ich dumm?
28. Juli 1787Die Frage lässt mich nicht los.
31. August 1787Ich hab zulange darüber nach gedacht. Ich war wieder bei ihm, hab einfach angefangen zu reden.
"Wenn sie sagen, ich solle anders an das Thema herangehen, meinen Sie damit, ich soll positiver sein? Sie reden zwar nicht mehr mit mir, was ich schade finde, aber ich glaube, ich weiß, was sie meinen. Sie meinen Optimismus! Immer das Positive sehen.", hatte ich gesagt, doch er blätterte weiter in seiner Zeitung, sah mich nicht an. Ich liege jetzt seit 7 Stunden wach, mich macht das fertig, ich kann nicht aufhören zu denken.
23. September 1787"Dankbarkeit. Ich soll dankbar sein und meine Zeit sinnvoll nutzen. Ich soll meine Zeit nutzen, um Leute glücklich zu machen, Ihnen eine schöne Lebenszeit zu geben. Ich soll dankbar sein dafür, dass ich am Leben bin, weil die Wahrscheinlichkeit gleich null ist, da ich ein Individuum von Unendlichen bin, die hätten entstehen können auf einem Planet, der fast unmöglich so entstehen konnte, wie er ist.", murmelte ich und diesmal hat er mich wieder angeguckt und gelächelt. Aber nichts gesagt. Aber gelächelt.
3. Januar 1788Heute war voll der schöne Tag irgendwie. Die Sonne war genau richtig und langsam wird es wieder Frühling. Ich freu mich auf die Blumen, ich liebe Blumen.
17. Mai 1788Bin ich krank, wenn ich Jungen lieber mag als Mädchen?
04. Juni 1788Ich war heute draussen bei den Aussätzigen. Der eine hat gesagt, er mag Jungs auch lieber als Mädchen und deswegen wurde er geschlagen und ausgesetzt. Was sind das für ekelhafte Menschen, die ihm sowas antun. Er kann doch gar nichts dafür. Er hieß Daniel, ich mag ihn.
29. Juli 1788In einem System, wo alle die selben Chancen haben, wie ein Induviduum behandelt werden und nicht als ein Spektrum an Menschen. In einem System, in dem jeder seine Meinung sagen darf zu allen Themen. In einem System, in dem ich heiraten darf, wen ich will, in dem ich werden darf, was ich will. In einem System, wo die Gesellschaft alles akzeptiert und toleriert. In so einem System würde ich mich wohlfühlen. Demokratie, wir brauchen Demokratie.
05. August 1788Die Menschen sind unwissend, naiv.
16. August 1788Heute hat ein kleiner Junge zu mir gesagt, dass er bald zur Schule geht und sich ganz dolle freut.
Ein Junge mehr, der auf dieses ekelhafte Norm getrimmt wird, dem die eigenen Meinung genommen wird, in diesem brutalen, ekelhaften System.
02. September 1788Jungs dürfen wohl weinen, Mama.
Jungs haben genauso Gefühle wie du, Mama. Und wenn ich im Stall bei Pip sitze und flenne und weine, musst du mich nicht beschimpfen und bestrafen, davon wird es schlimmer. Wenn du weinst, tröste ich dich doch auch. Meine Finger tun immernoch weh von den Schlägen. Jungs sind auch Menschen mit Gefühlen, aber niemand will das verstehen. Aber die Hälfte der Menschen sind Jungs. Warum wehrt sich niemand dagegen?
10. September 1788Ich hab wieder geweint. Ich komm mit alledem nicht mehr klar, ich weiß zu viele schreckliche Dinge. Aber weinen ist kein Zeichen von Schwäche, ..oder?
11. September 1788Ich bin stark, ich bin hübsch, ich bin schlauer als die meisten. Ab jetzt konzentriere ich mich auf die schönen Dinge.
23. September 1788Immer wenn ich rausgehe, achte ich nur auf die Menschen, dabei sind sie das hässlichste in dieser wunderschönen Natur.
04. Oktober 1788Alle übersehen die Schönheit der Umwelt, weil sie zu gestresst mit sich selbst sind. Ich war es auch, doch ich wache auf aus meiner Trance.
18. Oktober 1788Ich habe es begriffen, eingesehen. Endgültig, glaube ich.
Das Universum ist endlich.
Die Menschen sind endlich.
Masse und Atome sind endlich.
Alles ist endlich.
Und das ist schade, aber auch, wenn alles egal und irrelevant ist. Und auch, wenn sich niemand mehr an mich erinnern wird, weil wir nur Masse sind, die irgendwann zerstört wird. Auch, wenn ich jedem egal bin, wenn ich mit mir selbst klarkomme und mir treu bleibe, dann krieg ich das hin.
Und wenn ich mein Leben der Forschung widme, kann ich sogar vielleicht etwas länger andauerndes schaffen. Ich muss meine Zeit nur sinnvoll nutzen, wie sie mir selbst Spaß macht, damit ich mein Leben so leben kann wie ich es will, weil ich das Glück habe, es selbst gestalten zu dürfen.
Alles ist endlich und das ist meine Motivation, so viel wie möglich über diese wundervolle Natur mit dieser wundervollen Physik und Chemie in diesem wundervollen Universum anhand von Fakten dieser wundervollen Naturwissenschaftler herauszufinden und mir mein Leben so selbst schön zu gestalten.
17. November 1788Die Natur ist so wunderschön und so faszinierend und erstaunlich. Ich hab so viele Fragen, die ich mir selber beantworten muss und es macht mir Spaß, ich mag diese Rätsel.
23. November 1788Die Menschheit entwickelt sich.
Langsam, aber sie tut es.
18. Dezember 1788"Man kann einem Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken." - Galileo
26. Dezember 1788Das ist die letzte Seite dieses Heftes. Ich werde ein Neues kaufen.
Die Menschen müssen akzeptieren und hinterfragen lernen.
01. Januar 1789Langsam, wie paralysiert fuhr ich mit meinem Finger über seine wunderbaren, perfekten Worte, ich liebte seine Gedanken, Schriften. Ich starrte auf seine Handschrift, sie war ordentlich, schön und geschwungen. Ich sah auf, hatte total vergessen, dass ich mich im Wald befand. Ich sah mich um, musste plötzlich anfangen zu lächeln. Er hatte so recht, mit allem. Ich hatte mich so in seinen Worten verloren, in seinen Gedanken, dass ich alles um mich rum vergessen hatte und er hatte so recht, er hatte so recht, diese Welt war so schön, so wunderwunderschön und viel zu selten bekam sie die Anerkennung und Faszination, die sie verdiente. Leicht musste ich auflachen.
Es war so schön.
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forbidden love. [boyxboy]
Romance"Wir dürfen das nicht." "Warum fühlt es sich dann so richtig an?"