❝ 𝐅𝐨𝐫 𝐧𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐰𝐚𝐬 𝐚 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐨𝐟 𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐰𝐨𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐨𝐟 𝐉𝐮𝐥𝐢𝐞𝐭 𝐚𝐧𝐝 𝐡𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐦𝐞𝐨. ❞
Das Mädchen mit dem silberblonden Haar machte ihrem Familiennamen Malfoy alle Ehre. Camille Malfoy war stolz, wohl erzogen...
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• Prolog •
„Like most misery, it started with apparent happiness."
Ein zutiefst zufriedener Ausdruck schmückte die noblen Gesichtszüge der groß gewachsenen Frau, als sie mit einer geschmeidigen Handbewegung gegen das blankpolierte Holz der Haustür vor ihr klopfte. Die Fingerknochen, die auf das dunkle Mahagoni trafen, ergaben einen dumpfen Klang, der darauf schließen ließ, wie massiv und teuer das Holz tatsächlich sein musste, das in den schwachen Sonnenstrahlen, die sich durch die dicke Wand aus Wolken kämpften, schimmerte.
Das helle seidige Haar, das die Frau an diesem Tag zu großen Locken gedreht hatte, wurde ihr von dem sanften Wind aus dem Gesicht gepustet. Hinter ihr stand ein stattlicher Mann, der sich mit der einen Hand auf einem Gehstock abstützte und die andere in die Hüfte gestemmt hatte. Sein ebenfalls blondes Haar, wenn auch einige Nuancen dunkler, war zu einem lockeren Zopf mit einer schwarzen Schleife gebunden. Keiner der beiden Erwachsenen bemerkte, wie ihre beiden Kinder vergeblich die Köpfe reckten und streckten, um einen Blick auf die Tür zu erhaschen, die ihnen jeden Moment geöffnet werden würde.
Schritte näherten sich der Familie mit einem klackendem Geräusch, welches die Ankunft einer Frau ankündigte, die ihnen mit einem hochgestochenen Ausdruck auf dem strengen Gesicht die Tür öffnete. Ihre schwarzen Haare waren zu einem strammen Dutt zusammengebunden und die dunklen teuren Gewänder saßen wie eine zweite Haut auf ihrer hellen. Nichts an Walburga Black schien dem Zufall überlassen worden zu sein, denn ihr Auftreten schien geradezu perfekt.
„Ophelia, Abraxas! Was für eine Freude euch wieder bei uns begrüßen zu dürfen!", rief sie aus, doch die besagte Freude war nicht einmal Ansatzweise in ihrer strengen Miene zu entdecken. Obwohl Camille es zuvor kaum erwarten konnte, dass die Tür geöffnet wurde, so musste sie nun dem Drang widerstehen, sich bei dem schrillen Ton der Stimme nicht die Hände schützend vor die Ohren zu halten.
Die junge Malfoy hielt sich ganz wie ihre Mutter es ihr dargelegt hatte, hinter ihrem Bruder Lucius, der beinahe schon überschwänglich von Mrs Black in Empfang genommen wurde. „Der Mann der Stunde, Lucius! Und die kleine Camille, was ein reizendes Mädchen!"
Brav schüttelte Camille ihre Hand, die kalt und fest war, machte einen kleinen Knicks, genau wie es ihr beigebracht wurde und trat in den Eingangsbereich des Grimmauldplatzes Nr. 12. Während ihre Mutter sich angeregt mit Walburga Black unterhielt, erblickte das kleine blonde Mädchen den wunderschönen Kronenleuchter, der über ihr an der verzierten Decke hing. Darunter standen sie gehorsam aufgereiht. Die Sprösslinge der alten Familie Black, angeführt von der Ältesten der fünf. Bellatrix begrüßte sie mit stolzem Ausdruck. Camille war sich sicher, nie jemanden gesehen zu haben, der mehr den Überzeugungswillen ihrer alten und altmodischen Familie ausstrahlte.
Es ging weiter mit Narzissa, doch sie hatte bloß Augen für Lucius. Wie sollte es auch anders sein? Immerhin war dieses Zusammenkommen zur Feier ihrer Verlobung zu Stande gekommen. Camille fand, dass fünfzehn ein ziemlich junges Alter war, um so etwas zu feiern. Doch in ihren Kreisen war das nicht unüblich und ihr Bruder und ihre zukünftige Schwägerin sahen nicht so aus, als dass sie es in naher Zukunft bereuen würden.