❝ 𝐅𝐨𝐫 𝐧𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐰𝐚𝐬 𝐚 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐨𝐟 𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐰𝐨𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐨𝐟 𝐉𝐮𝐥𝐢𝐞𝐭 𝐚𝐧𝐝 𝐡𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐦𝐞𝐨. ❞
Das Mädchen mit dem silberblonden Haar machte ihrem Familiennamen Malfoy alle Ehre. Camille Malfoy war stolz, wohl erzogen...
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• Regulus Black •
„Quiet people have the loudest minds."
Manchmal ertappte Regulus sich dabei, wie er neidisch auf das Leben war, welches Sirius eingeschlagen hatte. Oft genug erschien es ihm, dass die Last, die er auf seinen Schultern trug, ihn unter sich begraben würde wie eine Lawine. Es waren die Überzeugungen seiner Familie, das Erbe der fürnehmen Blacks, welches er versuchte fortzuführen. Dabei wurden die Anforderungen an den Jüngsten der Familie immer größer, er war der einzig würdige Nachkomme; er musste glänzen, funktionieren und übertrumpfen.
In fünf Schulfächern war er im letzten Jahr Jahrgangsbester gewesen, in diesem Jahr musste er es in allen schaffen. Doch er war zuversichtlich, bereits in den Ferien hatte er sich genügend darauf vorbereitet, während Sirius diese Zeit beinahe gänzlich bei James Potter verbracht hatte. Womöglich war es ohnehin bloß noch eine Frage der Zeit, ehe er dort vollständig einziehen würde. Zumindest wäre es keine Überraschung und nachvollziehen konnte es Regulus auch.
„So macht das ja gar keinen Spaß, Reg!", knurrte Alaric, während sein Turm den letzten Springer seines besten Freundes zerschlug. Regulus verdrehte bloß die Augen, er war schon immer recht nachdenklich, vielleicht sogar ein wenig verträumt gewesen. Doch was konnte er schon dafür, wenn die Millionen Gedanken, die in seinem Kopf umhergeisterten, ihm Kopfschmerzen bereiteten? Oft genug hatte er versucht diese lästige Angewohnheit loszuwerden, immerhin liefen Blacks nicht träumend und mit halb verschlossenen Augen durch die Welt.
Bevor er allerdings einen Gegenangriff auf Alarics Bauern wagen konnte, wurde plötzlich ihre Abteiltür aufgestoßen. „Black, Malfoy, denkt bitte an die Vertrauensschülersitzung in ein paar Minuten." Lily Evans hatte ihren roten Haarschopf durch die Schiebetür gesteckt und warf einen ungeduldigen Blick in die Runde.
„Jaja, wir kommen gleich", antwortete Camille sichtlich genervt und hatte nicht einmal von dem Buch, welches sie gerade las, aufgeblickt. Evans schien trotz des unfreundlichen Tons, welchen sie eingeschlagen hatte, zufrieden und verschwand zusammen mit Lupin, der bloß stumm hinter ihr gestanden hatte, im Gang und nervte womöglich die Vertrauensschüler der anderen Häuser.
Regulus schluckte, er hatte gar nicht gewusst, dass Camille ebenfalls dieses Amt zugeteilt wurde. Eigentlich hatte er keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wer die Fünftklässlerin an seiner Seite sein sollte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er verstohlen die Blondine, doch diese hatte sich ohnehin bereits wieder ihrem Buch zugewandt.
„Los, mach deinen nächsten Zug!", drängte Alaric ihn, woraufhin der Dunkelhaarige bloß seufzte. „Du hast doch sowieso schon gewonnen."
„Wollen wir dann?", fragte Camille einige Minuten später sanft. Das Buch lag ordentlich verstaut auf ihrer Reisetasche und mit ihren großen türkisblauen Augen sah sie Regulus abwartend an. Der Angesprochene nickte eilig und folgte seiner Mitschülerin hinaus auf den Gang. Dabei entging ihm nicht Alarics anzügliches Wackeln mit den Augenbrauen und wünschte sich, dass er es nicht gesehen hätte, denn im selben Moment verfärbten sich seine sonst so blassen Wangen in ein quietschendes rosarot.