Kapitel 13

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Alles um mich blieb stehen.

Das konnte doch nicht wahr sein? Oder doch?

Ein kleiner Funke von Hoffnung der drohte auszuschleichen, erhellte sich langsam wieder. Sie stand vor mir. Das Kind das mit mir durch die Pubertät und langsam zur Frau heranwuchs stand hier und jetzt vor mir. Meine vermisste Freundin. Meine bessere Hälfte.

Mit einem Satz stand ich schon an dem Gitter gepresst und hielt ihre Hände fest.

,, Emi", krähte ich.

,, Frazer", gab sie zurück in einem schlechteren Zustand wie ich.

Was haben sie ihr nur angetan? Die starke unabhängige junge Frau, die sie war, war jetzt nur noch ein verwahrlostes Ding, das ein Mensch repräsentieren soll.

Heisse Tränen stiegen mir in die Augen.

Die salzige Flüssigkeit die vor meinen Pupillen hin und her schwankten und schlussendlich meine Wangen herunter quollen, liessen mich an dem Tag erinnern wie Emi und ich uns zum ersten Mal trafen.

*Flashback*

Es war eine heisse Sommernacht. Die Sonne war gerade herunter gegangen mein Bruder und Ich spielten im Garten, wie zwei unbeschwerte Kinder. Die Tatsache, das wir einen arroganten, gewalttätigen, Alkoholiker als Vater hatten und eine unfähige Mutter, die sich ihm nie zu widersetzen schien, ging in diesem Moment ganz runter.

Ein Lastwagen auf der anderen Strassenseite zog unsere Aufmerksamkeit an sich.

Langsam überquerten wir die Strasse und gingen auf den Lastwagen zu. An der Türschwelle stand ein Mädchen, ungefähr im gleichen Alter wie ich.

,, Emi schätzchen, komm Mal"."

Das Mädchen lief mit ihrem roten Kleid und den wunderschönen Locken auf uns zu.

,, Hallo, ich bin Emi", sagte sie und gab meinem Bruder die Hand.

,, Peter, das ist Frazer meine Schwester", nun streckte sie mir die Hand hin."

,, Hallo."

Ein rasender Wagen liess uns alle aufschrecken. Das Auto stoppte genau vor unserem Garten. Pit und ich wussten genau wer der Fahrer war.

,, Wir müssen gehen. Ciao Emi", sagte Pit und zog mich mit.

Ich schaute noch schnell zurück um nach Emi zu sehen, da lächelte sie mich an und ich lächelte zurück. Von diesem Moment an, wusste ich, dass sie meine beste Freundin für immer sein würde.

* Flashback ende*

"Piep,piep"

Auf einmal gingen Sirenen los. Der Raum tauchte in einem blau roten Ton und Schritte aus dem Aufenthaltsraum waren zu hören.

Mit einem ruck holte Ethan die Schlüssel aus meiner Hose und machte die Türe auf. Er schubste mich regelrecht rein und stöhnte vor Schmerz leicht vor sich hin.

Emi blieb an dem Gitter festgenagelt und beobachtete die Situation.

Mein Puls beschleunigte sich rasant und meine Hände schwitzen wie ein voll aufgedrehter Wasserhahn, einfach das ich es nicht abschalten konnte.

Die Männer, die diesen "Dan" wegschleppt hatten, rannten im Sprint Tempo an uns vorbei.

Alle ausser einer.

Oder besser gesagt eine.

Die asiatische Frau fehlte.

Verdammt!

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