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Nachdem ich eine kleine Line gezogen hatte, ging ich in die Küche um den ekligen Geschmack im Rachen wegzuspülen

Vladislav wurde bereits unruhig und rümpfte die ganze Zeit seine Nase. Langsam spürte ich wie mein Körper sich krampfartig anspannte.

Auf einmal kam dieses Gefühl von Selbstsicherheit, als könnte ich alles und jeden bezwingen.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer und blickte in den Spiegel, weil ich mich unbedingt ansehen wollte.

Vladislav war in seiner Welt. Er saß da, die Unruhe die er vorhin ausstrahlte schien Weg zu sein.

Ich beschloss wieder zu ihm zu gehen und setzte mich neben ihn. Entschied mich aber schnell dagegen und stand wieder auf.
Er warf mir einen eigenartigen Blick zu, der mich, warum auch immer, total abfuckte.

Dieses Gefühl von Überlegenheit steigerte sich. Ich fühlte mich einfach gut, als könnte mir niemand das Wasser reichen.

Im Augenwinkel sah ich Vladislav der sich eine weitere Line legte.

Er merkte dass ich ihn beobachtete.
„Du hattest genug", sagte er stumpf und rümpfte die Nase.

Ich konnte nicht glauben dass er das wirklich zu mir sagte. Mein Inneres fing an vor Wut zu kochen. Er hatte kein Recht mir irgendetwas zu verbieten.

„Das hast du nicht zu entscheiden", gab ich trocken zurück und setzte mich wieder.

Vladislav wurde wütend. „Lass den scheiß man, du machst deinen ganzen Körper kaputt"

Ich schluckte und wandte mich von ihm ab. Er hingegen kam näher und nahm meine Hände in seine.

„Du bist mir wichtig, checkst du das nicht?"

Das Kokain oder besser gesagt seine Wirkung ließ langsam nach, das einzige auf das ich mich konzentrierte waren Vladislav's Worte.

War ich ihm wirklich wichtig?

Ich kuschelte mich an ihn, er war immer noch komplett drauf. Voll in seiner Welt.

Als er endlich runter kam waren wir beide erschöpft, ich würde am liebsten direkt einschlafen aber mein Körper wollte es nicht zulassen.

Im Bett wälzte ich mich hin und her. Ich fühlte mich einfach ekelhaft.
Wahrscheinlich wegen dem Koks.

"Kannst du nicht schlafen?", fragte er vorsichtig, wahrscheinlich weil ich vorhin so gereizt war.

Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Die Beziehung zwischen uns war mir immer noch nicht klar. Ich wollte offensichtlich mehr als Freundschaft Plus oder was auch immer wir hatten. Bei ihm hingegen war ich mir nicht sicher.

Mit seinen starken Armen zog er mich an sich und malte mit seinen Fingern, kleine Kreise auf meinen Rücken.

Was auch immer wir hatten, es fühlte sich gut an. Wann immer er mich berührte kribbelte es in meinem ganzen Körper.

Ich könnte mir nicht mehr vorstellen ohne ihn zu leben, so kitschig dass auch klingen mag.

In seinen Armen schlief ich dann auch irgendwann ein.

wer hoch fliegt, fällt tief - capital bra Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt