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15.12.2018

Mit langsamen Schritten ging ich rüber zu meinem Auto und steckte noch die letzte Tasche in den Kofferraum.
Heute würde es für 5 Tage zurück nach Hause gehen. Eine 4,5-Stündige Autofahrt lag vor mir, weswegen ich mir reichlich Red Bull einpackte.

Bevor ich losfuhr erhielt ich noch eine Nachricht von Enes in der er mir Viel Spaß wünschte. Ich bedankte mich bei ihm und verband mein Handy mit dem Bluetooth in meinem Auto um Musik zu hören.

Während der Autofahrt dachte ich an das kleine Dorf aus dem ich kam. Ich verdrängte immer alles was ich dort erlebt hatte, viel zu viele Drogen und falsche Freunde. Zu oft wurde ich von Leuten hinter meinem Rücken ausgelacht.

Ich ließ den ganzen Scheiß hinter mir als ich nach Berlin zog. Zu Hause war ich immer das Opfer aber in Berlin fand ich Anschluss, es gab auf einmal Menschen die mich feierten was natürlich viel mit meiner Karriere zutun hatte.

Das witzige war, dass die meisten 31er Freunde sich nach meinem ersten Song wieder bei mir meldeten. Die Ironie des Schicksals.

Zu Hause angekommen beschloss ich erstmal zu meinen Eltern, und meiner kleinen Schwester zu gehen, da ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Die Vertraute Klingel meines Hauses ertönte als ich auf das Schild mit dem Nachnamen Romanow drückte.
Meine 11-Jährige Schwester öffnete sofort die Tür und fiel mir in die Arme.

„Nica ich hab dich so vermisst", sagte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

„Ich dich auch Melli", antwortete ich und kramte etwas aus meiner Tasche heraus.

Meine Eltern erlaubten meiner Schwester nicht ein Handy zu haben, weswegen sie oft in der Schule ausgegrenzt wurde.

Vorsichtig nahm ich das noch-verpackte IPhone und überreichte es meiner Schwester.

„Sag aber Mama und Papa nicht dass ich dir das geschenkt hab", flüsterte ich in ihr Ohr.

Sie freute sich so sehr und fiel mir über den Hals. Ich liebte es schon immer anderen Geschenke zu machen. Geld hatte ich sowieso genug aus diesem Grund unterstütze ich meine Familie in dem ich ihren Kredit abbezahlte.

Im Wohnzimmer waren meine Eltern, der Tisch war schon gedeckt, überladen mit russischen Essen.

„Oh moya dotschka domoj prishla", meine Mutter umarmte mich und freute sich darüber dass ihre Tochter wieder nach Hause kam.

Mein Vater umarmte mich ebenfalls und wir saßen uns an den Tisch um zu Essen.

„Und hast du jemanden kennengelernt in Berlin?", wollte meine Mutter wissen.

„Ja einen Jungen, aber ich glaube nicht dass aus uns was ernstes wird", antwortete ich ehrlich und stocherte in meinem Essen rum.

„Wieso dass denn? ty tokaya Krasawitza! (Du bist so eine Schönheit)", fragte meine Mutter schockiert.

Ich musste kichern und schüttelte den Kopf.
„Oh Mama.", sagte ich. Es war ein schönes Gefühl bei meiner Familie zu sein.

„Wo ist eigentlich Klitschko?"
Klitschko war meine französische Bulldoge, fragt mich bitte nicht wieso ich ihn so genannt habe.

„Ach wahrscheinlich schläft er oben, du kennst ihn doch", lachte Melli.

Als ich fertig mit dem Essen war beschloss ich mein neues Haus angucken zu gehen.
Ich nahm Klitschko an die Leine, zog meine weißen Nike-Schuhe an und verließ das Haus.

Mein Outfit heute bestand fast ausschließlich aus Gucci. Eine Marke die ich mit Vladislav verband, weswegen ich sie auch so gerne trug.

Als ich fast da war hörte ich eine vertraute Stimme nach mir rufen.
Ich drehte mich um und sah Alexej, einen alten Kumpel von mir auf mich zu gehen.

Wir haben früher sehr viel Zeit verbracht, aber er hat irgendwann angefangen mit Leuten zu chillen die ich nicht mochte, deswegen haben wir den Kontakt zueinander verloren.

Er gehörte zu den wenigen in diesem Drecksloch die ich noch tolerieren konnte.

„Hey alles gut bei dir?", fragte er völlig außer Puste.

„Ja schon, bei dir?", gab ich höflich zurück und zündete mir eine Kippe an.

„Bei mir auch, bist du zu Besuch hier?" Er zündete jetzt auch eine Kippe an die hinter seinem Ohr steckte. Eine Angewohnheit von ihm war es, jedes Mal nach dem er aus dem Haus ging sich eine Kippe hinter's Ohr zu stecken.

„Ja, für 5 Tage", antwortete ich und zog an meiner Zigarette.

„Hast du vielleicht Bock nachher an den Bolzplatz saufen zu kommen, so wie früher weißt du noch?"

Ich dachte an die Zeit als wir 17 waren und uns fast jedes Wochenende auf dem Bolzplatz besoffen haben weil natürlich keiner von uns eine Wohnung hatte.

„Wieso eigentlich nicht", stimmte ich halbherzig zu und drückte meine Kippe auf den Boden aus. „Schreib mir einfach"

Er nickte fröhlich und gab mir dann sein Handy weil er meine Nummer nicht mehr hatte und ich sie eintragen sollte.

„Bis später", sagte er und ich nickte ihm fröhlich zu und lief in Richtung meines neuen Hauses.

Mal sehen was heute Abend noch so passiert.

Mal sehen was heute Abend noch so passiert

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Bisschen langweiliges Kapitel - Aber dafür wird das nächste voll mit Action und Drama also gleich die volle Dröhnung. 😌

Xx

wer hoch fliegt, fällt tief - capital bra Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt