~5~ Band

223 11 2
                                    

,,Du willst es also wirklich machen. Hab ich mir schon bei unserem ersten Telefonat gedacht. Wir stehen vollkommen hinter dir, Honey. Denkst du denn, dass sie es für sich behalten?" Ellie hatte Brian schon am frühen Morgen des Sonntags angerufen. Sie hatte sich entschieden und wollte es ihm sofort mitteilen.
,,Ich kenne die Beiden zwar erst ein paar Tage, aber es fühlt sich wirklich so an, als wären sie schon ewig ein Teil meines Lebens. Ach, ich kann es einfach nicht beschreiben. Es ist, als wären wir auf der selben Wellenlänge, würden auf die selbe Art ticken. Die Chemie passt einfach und auch wenn sie über zwanzig Jahre älter sind als ich, haben wir doch einen unfassbar guten Draht zueinander. Verstehst du, was ich meine?" versuchte die Teenagerin sich zu erklären.
,,Ja, ich verstehe es und es hört sich echt so an, als würdest du sie schon Ewigkeiten kennen. Und wenn du sagst, du vertraust ihnen, glaube ich dir das. Sagst du es ihnen direkt, wenn ihr euch das nächste mal seht?"
wollte der Brite wissen, ohne einen Hauch von Zweifel in seiner Stimme zu haben.
,,Weiß nicht. Ich mache es, wenn sich die richtige Gelegenheit dafür ergibt."

Bekleidet mit schicken Sandalen, einer wirklich kurzen Hotpants und einem bauchfreien Top, sie konnte es ja tragen, so schlank und rank wie sie war, machte Ellie sich auf den Weg zum Studio. Pure Aufregung machte sich mit jedem Schritt, den sie ging, in ihr breit. Sie würde es ihnen wirklich sagen! Hoffentlich ergab sich so schnell wie möglich eine gute Gelegenheit dazu. Oder sollte es doch lieber etwas länget dauern?
Und wie würden die Beiden darauf reagieren?
Was würden sie sagen?
Und dann kamen ja noch die anderen fünf Männer der Band dazu.
Wären sie heute schon da?
Würde sie sie heute treffen?
Waren sie genau so nett wie Alec und Sascha?
Sollte sie es den anderen auch sagen?
Oder es ihnen vorbehalten und somit Alec und Sascha dazu zwingen, es ihren Kollegen und Freunden zu verheimlichen?

Ellie war so in diesem Gewirr aus Fragen gefangen, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie schon angekommen war. Das Internashville Studio. Immer noch in Gedanken vertieft klingelte sie.
Hatte sie ihre Entscheidung, es ihnen zu sagen, durch all diese verwirrenden Gedanken wieder über den Haufen geworfen?
Wollte sie es ihnen nach wie vor sagen? ,,Scheiß Gedanken! Immer machen sie einen die Entscheidung zu schwer oder kapput!" knurrte Ellie verärgert in sich hinein, als im selben Moment fie Tür geöffnet wurde.
,,Wer was macht kapput?" Alec schaute irritiert zu ihr.
,,Kompliziert. Aber: Hey Alec! Schön, dich wieder zu sehen." lenkte sie ab.
,,Schön, dass du gekommen bist. Komm rein, die anderen wollen dich endlich kennen lernen." grinste der Cowboy breit und machte eine einladende Geste.
,,Sie sind also da?" hakte Ellie freudig nach. ,,Jap. Übrigens, tolles Outfit. Steht dir." machte Al ihr ein Kompliment, auf das sie leicht rot anlief. ,,Danke." murmelte sie verlegen.

,,Hey Jungs! Darf ich vorstellen, Ellie. Ellie, das sind Ernesto, Guss, Russ, Hank und Frank." stellte Alec seine Kollegen lächelnd vor.
,,Hey, Girl." begrüßte Sascha sie und zog sie in eine Umarmung.
,,Hey, Sascha" erwiderte sie glücklich.
,,Und hey Leute. Schön, euch endlich mal kennen zu lernen. Hab viel Gutes von euch gehört. Coole Namen übrigens. Die reimen sich so toll." grinste Ellie freudig und winkte einmal.
,,Will man doch meinen, nicht? Also, wollen wir weiter machen?" Fragend schaute Hank in die Runde.
,,Was macht ihr denn gerade?" wollte die Teenagerin neugierig wissen.
,,Wir arbeiten an dem letzten Song für unser neues Album. Grob gesehen sind wir schon fertig, aber irgend etwas fehlt noch. Etwas Entscheidendes." erklärte Sascha, zuckte mit den Schultern.
,,Na dann lasst mal hören." Verschmitzt grinste Ellie und setzte sich demonstrativ auf das Sofa des Musikraumes, wartete.
,,Die weiß, was sie will. Wollen wir die Dame mal nicht warten lassen." lachte Guss auf und nahm seinen Bass. Die anderen machten es ihm lachend nach.
,,Gut! Hier ist Don't Gimme That."

Der Rhythmus brachte Ellie dazu, mit dem Fuß im Takt mit zu tippen.
Der Refrain blieb ihr sofort im Kopf, doch die Männer hatten Recht. Irgend etwas fehlte. Etwas, das sofort hervor stach, das dieses Lied zu etwas Einzigartigem machte.
Und kaum, dass die Männer endeten, sprang der Teenagerin eine Idee in den Kopf. Etwas, das dem Ganzen vielleicht noch die richtige Note gab.
,,Und, wie fandest du es?" wollte Ernesto gespannt wissen. Der Mann wollte ihre ehrliche Meinung hören, und das bedeutete Ellie viel. Sie kannte den Rest der Band ja erst ein paar Minuten und schon wollten sie ihre Meinung wissen.
,,Das klang wirklich toll! Das Schlagzeug ist schön present, das Tamburin dezent und doch ausschlaggebend im Hintergrund und dann erst das Klavier. Und Sascha, deine Gitarre ist echt cool!
Aber ihr habt Recht, da fehlt definitiv was... Guss, darf ich mal?" antwortet Ellie ehrlich, wandte sich mit ihrer unausgesprochenen Idee an Guss und deutete auf seinen Bass.
,,Äh... Klar.?" Es war eher eine Frage, dennoch reichte er ihr sein Instrument. ,,Sag nicht, du spielst Bass?" Frank nickte leicht staunend.
,,Klar spiel ich Bass!" grinste Ellie frech und nahm Guss den Bass ab.

,,Ich will euch nicht in euren Song fuschen, aber wie wäre es damit?" meinte Ellie und spielte lediglich ein paar Noten. Nicht viele, doch sie waren einprägend. Genau wie die entscheidenden Töne bei Another One Bites the Dust.
,,Wow! Ellie, das klingt hammer! Wie bist du denn jetzt darauf gekommen?!" rief Alec begeistert aus, seine Kollegen stimmten ihm begeistert zu. ,,Al hat Recht, das ist perfekt! Das ist es, was dem Ganzen fehlt. Es bleibt im Kopf." staunte auch Frank.
,,Danke Jungs. Die Idee ist mir einfach so gekommen. Passiert manchmal." Ausweichen zuckte Ellie mit ihren Schultern, freute sich aber dennoch, dass es den Cowboys gefiel.
,,Einfach so gekommen... Du bist ja Eine." Lachend und mit hochgezogenen Augenbrauen schüttelte Ernesto den Kopf.
,,Ja, ich bin Eine!" lachte Ellie mit.
,,Dürfen wir das denn mit in unseren Somg nehmen?" fragte Sascha dann plötzlich. ,,Was ist das denn für ne Frage, Sascha? Natürlich dürft ihr!" schmunzelte die Teenagerin.
,,Ja was? War doch deine Idee, nicht unsere." verteidigte der Cowboy sich.
,,Ist schon okay. Äh... Ist da in dem Schrank ne Trompete?" wollte sie überraschend wissen. Die Männer schauten sie verdattert an.
,,Ja. Aber was willst du mit ner Trompete?" stellte Alec die logische Gegenfrage. Doch er bekam keine Antwort, lediglich ein verschmitztes Grinsen. ,,Darum." Sie nahm sich also eine der zwei verstaubten Trompeten und spielte die gleichen Töne, die sie auf dem Bass gespielt hatte, auf der Trompete.

,,Und jetzt stellt euch vor, diese Töne auf zwei Trompeten und dem Bass und das so gut wie ununterbrochen im gesamten Song." meinte Ellie, als sie fertig war. Eine Reaktion kam jedoch nicht von den Männern.
Denn diese starrten die Teenagerin nur noch erstaunter an.
,,Und woher bitte kannst du jetzt Trompete spielen?" durchbrach Sascha die knisternde Stille.
,,Hab ich mir selbst beigebracht. Aber jetzt sagt mal, was haltet ihr von der Idee?" wich sie wieder bescheiden aus.
,,Die Idee ist echt geil! Wir machen das auf jeden Fall so und bauen das ein. Oder was meint ihr, Jungs?" grinste Alec begeistert in die Runde.
,,Definitiv machen wir das! Danke für die Hilfe Ellie. Kaum hier und schon nen Song verbessert!" lachte Hank ungläubig und doch staunend.
,,Nicht verbessert, nur was hinzugefügt." verbesserte sie ihn lächelnd.
,,Wie du meinst. Dann lass uns das einbauen und morgen aufnehmen." meine Sascha zufrieden, bekam Zustimmung.

,,Warum hast du uns eigentlich nicht gesagt, dass du Bass und Trompete spielst, Ellie?" fragte Alec gespielt beleidigt, als sie am Nachmittag alle samt im großen Wohnzimmer des Stusios saßen.
,,Ihr habt nicht gefragt." antwortete sie frech. ,,Dann frage ich jetzt, was kannst du noch für Instrumente spielen?" Neugierig schauten die sieben Männer Ellie an.
,,Neben Bass und Trompete noch E- und Arkustikitarre, Schlagzeug, Saxophon und Klavier. Wobei ich einen Flügel bevorzuge." antwortete sie ehrlich, auch wenn sie es insgeheim hasste, auf eine solche Art und Weise gut über sich selbst du sprechen. Es klang nun mal egomanisch.
,,What?! Nicht dein Ernst! Krass!" staunte Alec, bekam seinen Mund nicht mehr zu.
,,Und woher kannst du das alles? Auch selbst beigebracht?" wollte Ernesto interessiert wissen.
,,Nur Trompete und Saxophon habe ich mir selber beigebracht. Das andere haben mir John, Roger, Brian und mein Dad beigebracht." lächelte sie breit. Diese Zeiten waren wirklich schön und sie liebte es, sich daran zu erinnern.
,,Und jetzt kommts, dein Vater ist Freddie Mercury mit seiner Band Queen." lachte Sascha auf.
,,Wo denkst du hin?!" lachte Ellie mit, doch es war kein echtes Lachen.

Break free?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt