,,Wann kommen eigentlich die anderen Männer aus ihrem Urlaub zurück?" wollte Ellie neugierig wissen, während sie Seb striegelte.
,,Die wollten irgend wann nächste Woche wieder kommen. Keine Ahnung, wann genau." Sascha zuckte mit den Schultern und wandte sich der Mähne seines Pferdes zu.
,,Präzise Angabe, muss ich sagen." meinte Ellie sarkastisch, musste aber lachen. ,,So sind sie halt, unsere Jungs." stimmte Alec mit ins Lachen ein.
,,Ach übrigens, Ellie. Wir wollten morgen ins Freibad, ist ja das perfekte Wetter dazu. Hast du nicht Lust, mit zu kommen?" lud Sascha die Teenagerin lächelnd ein.
,,Sehr gerne! Wann denn?" freute sie sich. Sie war lange nicht mehr schwimmen gewesen und bei fast dreißig Grad Celsius war es die beste Freizeitbeschäftigung fürs Wochenende.
,,Wir könnten dich bei dir Zuhause abholen, wenn du willst. Dann musst du nicht extra zwanzig Minuten zu uns gehen. So um elf Uhr?" schlug der Ältere vor.
,,Elf hört sich gut an. Und schon mal danke fürs Abholen." grinste Ellie breit.
,,Super!"Ellie konnte es nicht fassen, dass sie sich bei den Beiden so unfassbar wohl fühlte. Wie Alec schon sagte, es fühlt sich beinahe so an, als wären die Cowboys schon lange ein Teil ihres Lebens. Und das war es, was sie brauchte. Immerhin hatte sie ihre Väter verloren, ihr zweite Familie und somit die Musik hinter sich gelassen.
Jetzt war sie hier, bei zwei tollen Musikern, die ihr das gaben, was sie missen musste.Das plötzliche Klingeln ihres Handys riss Ellie aus ihren Gedanken.
Sie nahm es aus der Tasche ihrer kurzen Hose, ihre schwarzen Augen begannen zu leuchten. ,,Sorry, da muss ich dran." sagte sie und mahm ab, ohne auf eine Reaktion zu warten.
,,Brian!" rief sie erfreut in ihr Handy, sprang direkt auf englisch um.
,,Honey! Wie geht es dir? Ich hab lang nichts mehr von dir gehört." kam es sofort von der Gegenseite. Auch er klang erfreut.
,,Mir geht es so gut wie seit langem nicht mehr. Ich hab zwei tolle Musiker kennen gelernt. Sie haben ihre eigene Band und mischen Country mit Rock. Erinnern mich ein wenig an euch." berichtete sie glücklich.
,,Das freut mich sehr für dich. Hört sich interessant an, die zwei Genres zu vermischen. Keine schlechte Idee. Aber das heißt wohl auch, dass ihr zusammen singt, nicht?" Ein unscheinbarer Hauch Besorgnis lag in Brians Stimme. Ellie hatte es sofort gemerkt. Sie kannte ihn ja auch schon seit ihrer Geburt.
,,Mach dir keine Sorgen. Ich weiß, was ich tue. Aber mal im Ernst, du sagst, der Misch von Rock und Country ist interessant? Was soll ich dann erst über euch sagen? Wer mischt schon Rock mit Oper?!" lachte sie belustigt.
,,Jaja, hast ja Recht. Der alte Mann hält schon seinen Mund. Dennoch..." er wurde wieder ernster. ,,Was, wenn sie es bemerken?"
,,Ich weiß es nicht. Lass uns wann anders darüber sprechen, ja?" bat sie ihn.
,,Natürlich. Ich freue mich jedenfalls für dich, dass du wieder so viel Spaß zu haben scheinst." ging der Brite sofort auf ihre Bitte ein.
,,Das habe ich. Es war wirklich schön, deine Stimme mal wieder zu hören. Sag Rog und John hey von mir. Man hört sich." lächelte Ellie in den Hörer.
,,Das mache ich. Bis dann, Honey! "
Sie legten gleichzeitig auf, das kurze Telefonat war beendet.,,Wer war das?" fragte Sascha direkt neugierig nach. ,,Brian. Er ist wie ein Familienmitglied für mich. Und außerdem ein Teil von Dads Band." erklärte sie strahlend.
,,Ach so. Was hat er denn in der Band für ein Instrument gespielt?" frage der Jürgere weiter.
,,EGitarre. Singen kann er aber auch sehr gut. Wer weiß, vielleicht kann ich euch ja irgend wann einmal vorstellen." Doch das würde sehr wahrscheinlich noch sehr lange dauern und womöglich wohl gar nicht geschehen. Dennoch hatte sie es gesagt, bereuen tat sie es nicht.
,,Das wär toll! Als Musiker andere Musiker zu treffen kann meistens nur gut ausgehen." stimmte Alec Ellies Idee begeistert zu. Sascha nickte eifrig.
,,War die Band deines Vaters eigentlich eher ein Hobby oder wirklich ein Beruf für ihn?" wollte Alec interessiert wissen.
,,Gegenfrage: Ist eure Band für euch ein Beruf oder viel eher ein Lebenstraum?" Frech grinste sie die Männer an.
,,Lebenstraum! Eindeutig. Aber ich verstehe, worauf du hinaus willst." lachte Sascha wissend.
Ellie wusste eben, wie man solchen Fragen aus dem Weg ging. Denn es waren genau diese Art von Fragen, welche ihr Geheimnis aufdecken könnten.,,Kann ich euch mal was fragen?" Etwas verunsichert schaute die Teenagerin zu den Männern, welche ihr gegenüber auf der Couch saßen, je ein Bier in der Hand. Die vielen Pferde zu versorgen war doch anstrengender und hatte viel länger gebraucht als gedacht.
,,Klar!"
,,Stört es euch auch wirklich nicht, dass ich hier bin. Ich meine, ich bin jetzt schon drei Tage stundenlang bei euch und ihr kennt mich ja nicht mal wirklich." sprach sie ihre Bedenken aus.
,,Ach ivo! Nach drei Tagen kann man auch nicht mehr sagen, wir kennen dich nicht. Und dich hier zu haben, ist echt toll. Bis jetzt hatten wir eine schöne Zeit und eine so begabte Frau kann man auch nicht mehr so leicht gehen lassen." beruhigte Alec sie lächelnd.
Ellie zog komisch eine Augenbraue hoch, fragte sich, warum die Cowboys sie immer als Frau bezeichneten, wobei sie doch noch eine Teenagerin war.
Gerade wollte sie sie darauf ansprechen, als Alec wieder das Wort ergirff. Er hatte ihre Mimik wohl falsch verstanden.
,,Versteh mich bitte nicht falsch. Ich wollte damit nur sagen, dass..."
,,Ich weiß, was du damit sagen willst." lachte die Teenagerin, schüttelte blustigt den Kopf.
,,Al hat Recht. Mach dir keine Gedanken mehr darüber, ob wir dich wirklich hier haben wollen. Wenn das nicht so wäre, hätten wir schon längst was gesagt." stimmte Sascha seinem Kumpel zu und beruhigte Ellie somit endgültig.Nachdem ihre Schicht im Old Shelter vorbei war, machte sich Ellie müde auf den Weg nach Hause. Zum Glück waren es bloß fünf Gehminuten.
Daheim angekommen zog sie sich was bequemeres an und ließ sich plump auf das Sofa fallen. Ein schneller Griff nach dem Telefon und schon war Brians Nummer gewählt.
,,Elli, hey!" hob der Musiker ab.
,,Hey Brian. Du wolltest mit mir reden." kam sie direkt auf den Punkt.
,,Genau. Es ist wohl klar, worum es geht. Ich mache mir nur Sorgen, dass sie herausfinden, wer du wirklich bist. Du weißt, was das für Folgen haben kann." sprach er ernst.
,,Natürlich weiß ich das. Wir haben wirklich oft darüber gesprochen. Aber du musst mich verstehen. Endlich kann ich mal außerhalb eures Studios singen, kann sein, wer ich wirklich bin. Es fehlt mir so sehr, Musik zu machen. Am liebsten würde ich auf der Bühne stehen und vor tausendem Menschen singen. Klar könnte ich das auch jetzt schon machen, aber du kennst meine Meinung dazu."
,,Wenn du schon öffentlich singst, dann nur mit dem Namen deines Dads. Ich weiß."
,,So lange habe ich Daddys Namen getragen, damit keiner weiß, wer ich wirklich bin. Und er hat selbst gesagt, dass er möchte, dass ich mit Dads Namen auf der Bühne stehe. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass ich auf Alec und Sascha getroffen bin." vermutete sie, die Hoffnung in ihrer Stimme war kaum zu überhören.
,,Ich merke doch, dass du dich langsam aber sicher danach sehnst, in die Fußstapfen deines Vaters zu treten. Das verstehe ich sehr gut und du bist auch alt genug, um solch große, wichtige Sachen selbst zu entscheiden. Und egal wie deine Entscheidung aussieht, wir unterstützen dich dabei! Ich vertraue dir, du wirst wissen, was richtig ist."
Diese Worte zeigten Ellie ein mal mehr, wie sehr Brian und die anderen Männer hinter ihr standen.
,,Ich werde es mir gut überlegen. Danke, Brian."
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Break free?
Hayran KurguWas, wenn Freddie Mercury bis 2004 gelebt hätte. Und was, wenn er eine Nachfahrin hätte. Eine Nachfahrin, von der niemand - außer dem Partner und der Band - etwas weiß. Wir schreiben das Jahr 2011 und die 16 jährige Ellie trifft auf zwei Männer, die...