Eine Woche ist schon seit dem Gespräch mit Alec vergangen.
Jeden Tag sah Ellie dem Cowboy an, wie schlecht es ihm damit ging, dieses Geheimnis von ihr für sich zu behalten, es seinen Kollegen nicht sagen zu können. Sie schätzte ihn sehr dafür. Eine Chance, es Sascha zu sagen, hatte sie noch nicht gehabt.
Und mit der Zeit spielte sie viel eher mit dem Gedanken, es ihnen allen zu sagen. Denn auch Hank, Frank, Guss, Russ und Ernesto waren ihr in dieser kurzen Zeit unheimlich wichtig geworden. Die Band der Cowboys war beinahe wie eine weitere Familie für Ellie, und das sollte etwas bedeuten.Doch sollte sie es ihnen wirklich sagen?
Vertrauen tat sie ihnen.
Warum es ihnen also nicht sagen?Es war eine schwere Frage. Und dass sie nun mehr Zeit hatte, darüber nach zu denken, machte es nur noch schlimmer. Denn ihr Chef hatte sie direkt gekündigt, als sie einfach so abgehauen war. Alec hatte sich sogar für sie bei ihrem Chef ausgesprochen, doch gebracht hatte es rein gar nichts. Dennoch war sie dem Cowboy unendlich dankbar dafür.
Im Großen und Ganzen machte es ihr nichts aus, nicht mehr arbeiten zu gehen, und da sie erst sechszehn war, musste sie sich auch nicht arbeitslos melden. Schule hatte sie eh keine mehr, die hatte sie schon in England abgeschlossen.
Es hatte auch was Gutes an sich. Denn so konnte sie noch mehr Zeit bei den Männern verbringen, die sie glücklich machten und von Brians Zustand ablenkten. Er war nach wie vor noch nicht aus dem Koma erwacht.,,Ellie, wir wollten mal mit dir über etwas sprechen." Ein breites Grinsen lag auf Saschas Lippen, als er die Teenagerin in der Pause vielversprechend anschaute.
,,Okay. Hau raus." meinte sie freundlich fordernd und ließ sich rücklings auf die Couch fallen. Die Arme auf dem Rückteil ausgebreitet schaute sie gespannt in die Runde.
,,Willst du, Al?" fragte Sascha seinen Kumpel euphorisch.
,,Klar! Also es geht um Folgendes. Du hast zur Zeit ja keinen Job und da dachten wir uns, dass wir dich einfach als unsere Praktikantin aufnehmen. Du hängst ja eh ständig mit uns rum und gehörst schon so halb zur Familie. Auch wenn die Meisten hier dich erst anderthalb Wochen kennen." teilte Alec Ellie die gemeinsame Idee der Cowboys freudig mit.
Mit riesen Augen starrte sie ihn perplex an.
,,Meint ihr das ernst? Ihr wollt mich wirklich als Praktikantin?" fragte sie ungläubig, konnte es nicht glauben, dass die Männer soe etwas für sie taten.
,,Klar! Wie Al schon sagte, du bist eh immer hier, was wir echt toll finden, und da kann man dich doch zur Praktikantin ernennen. Dann kannst du ganz offiziell, ohne irgend welche komischen Blicke von Anderen mit auf unsere Konzerte oder was auch immer. Also, was sagst du dazu?" bestätigte Russ breit grinsend, was Ellie zum strahlen brachte.
,,Wow. Danke! Liebend gerne. Danke." Glücklichsprang sie auf uns nahm jeden einzelnen von ihnen feste in den Arm.
,,Doch..." begann sie kleinlaut, biss sich unsicher auf die Lippe.
,,Was ist denn, Girl?" wollte Ernesto ermutigend wissen.
Hilfesuchend schaute die Teenagerin zu Alec, welcher ihr zu nickte. Er wusste, was sie machen wollte.
Dankbar für diese Bestätigung holte sie tief Luft und setzte erneut an.,,Doch da gibt es noch etwas, das ich euch sagen wollte." Schüchtern lächelte sie in die Runde. Die Männer merkten sofort, dass es um etwas äußerst wichtiges gehen musste.
,,Was ist es denn, was du uns sagen möchtest?" fragte Frank lächelnd.
,,Also, was ich euch sage, darf unter gar keinen Umständen an die Öffentlichkeit. Versprecht ihr mir das?" Ernst und voller Vertrauen guckte sie jeden von ihnen an.
,,Versprochen." sprach Sascha für sie alle.
,,Danke. Ihr mögt mir vielleicht nicht glauben, abgesehen von dir, Al, aber... Ach scheiß drauf, ich rede um den heißen Brei.
Ich bin die Tochter von Freddie Mercury.
So, jetzt wisst ihr es." redete sie es sich endlich von der Seele, und in diesem Moment wusste sie, dass es die richtige Entscheidung war, es allen Männern zu sagen.Die erste Reaktion, die kam, kam von Alec. Breit grinsend stand er auf und nahm Ellie feste in den Arm.
,,Schön, dass du es allen gesagt hast." murmelte er ihn ins Ohr, wuschelte ihr durchs Haar und ließ wieder von ihr ab.
,,Du wusstes es?" wollte Sascha überrascht wissen, ging aber nicht auf das Gesagt ein. Er wusste überhaupt nicht, was er dazu hätte sagen können. Zu perplex war er dafür.
,,Ja, sie hat es mir vor ner Woche gesagt. Ich hab ihr versprochen, nichts zu sagen. Man, das fiel mir echt schwer." gestand Al, lächelte entschuldigent in die Runde.
,,Is ja okay... Und du bist wirklich seine Tochter? Wow... Es ist unfassbar, aber... Naja, ich möchte dir nicht zu nahe treten, ich meine, ausgedacht kann das ja irgend wie nicht sein, nur, kannst du es, naja, beweisen?" Diese Frage war Hank sichtlich unangenehm, doch er brauchte eine Bestätigung.
,,Ich kann euren Zweifel verstehen, daher hier meine Geburtsurkunde." beruhigte sie die Männer, zog ein Stück Papier aus ihrer Handtasche und reichte es Ernesto. Sie hatt es vorsorglich schon einmal mitgenommen. Denn sie wusste, dass so etwas früher oder später kam.
So nahm der Drummer es behutsam entgegen und las es sich durch.
Ungläubig schüttelte er den Kopf, lachte.
,,Und ich hab immer gesagt, wie schön es wäre, hätte dieser Mann eine Tochter oder einen Sohm. Und jetzt? Jetzt steht seine Tochter vor mir. Unfassbar." meinte er nur und reichte die Urkunde weiter.
,,Aber sag, Ellie. Warum..." begann Sascha zu sprechen, wurde jedoch von einem klingelnden Handy unterbrochen.
,,Sorry, das ist meins." entschuldigte sich Ellie, nahm es und wollte den Anrufer weg drücken. Doch als sie sah, wer das war, musste sie einfach abnehmen. So sehr hoffte sie, dass es keine schlechten Nachrichten geben würde.
,,Al, erklär du es bitte. Muss vor die Tür." Und schon war die Teenagerin verschwunden, hinterließ überrumpelte Männer.,,Rog!" schrie sie förmlich ins Handy.
,,Ellie! Es gibt Neuigkeiten! Brian ist wieder wach! Er ist über den Berg!" kam mach fast zwei Wochen die erlösende Nachricht.
,,Gott sei Dank! Ich hab schon das Schlimmste befürchtet. Oh Roger, ich freu mich einfach nur so sehr!" Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Nein, ein Berg! Es hatte sie so sehr belastet, dass ihr bester Freund im Koma lag. Und nun, ja nun war er wieder wach und alles würde wieder gut gehen. Wenigstens dieses eine Mal!
,,Uns auch, Ellie, uns auch. Oh, warte mal kurz." bat der Drummer sie. Man hörte Rascheln, dann nichts mehr.
,,Roger?" fragte sie verwirrt, doch es war nicht Roger, der antwortete.
,,Hey Honey." kam es heiser von der anderen Seite.
,,Brian!" rief sie begeistert, verlor eine Freudenträne. Endlich hörte sie seine vertraute Stimme wieder.
,,Wie geht es dir, Brian?" wagte sie zu fragen.
,,Naja, abgesehen davon, dass mein Schädel brummt wie sonst wasbund ich nicht gehen kann, ganz gut." lachte er, hörte sich gut, glücklich an.
,,Das einzige was zählt, ist, dass ich lebe." fügte er ernst hinzu.
,,Ja. Du Brian?"
,,Ja, Honey?"
,,Ich hab es ihnen gesagt. Wer ich bin." lächelte sie glücklich in den Hörer.
,,Das freut mich! Wie haben sie es denn aufgenommen?" wollte er sofort wissen.
,,Sie glauben mir und haben mir versprochen, nichts zu sagen. Mal gucken, wie es so weiter geht. Hach, ich freue mich einfach nur, dass du wieder wach bist und die Cowboys endlich wissen, wer ich wirklich bin. Brian? Ich glaube, das was jetzt noch kommen wird, wird mein Leben vollkommen auf den Kopf stellen. Aber im positiven Sinne."
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Break free?
Fiksi PenggemarWas, wenn Freddie Mercury bis 2004 gelebt hätte. Und was, wenn er eine Nachfahrin hätte. Eine Nachfahrin, von der niemand - außer dem Partner und der Band - etwas weiß. Wir schreiben das Jahr 2011 und die 16 jährige Ellie trifft auf zwei Männer, die...