Break free?

~11~ Normales Leben

,,Also, MJ, heute hast du die Ehre und wirst in unsere Pläne eingeweiht." grinste Alec strahlend an diesem Morgen. Er war froh, nichts mehr vor seinen Freunden verheimlichen zu müssen. Noch glücklicher machte es ihn, dass die Männer echt klasse damit umgegangen sind. Sie haben ihr geglaubt, was hätten sie anderes tun sollen, bei der Geburtsurkunde, und sie dennoch wie immer behandelt. Was das alles aber noch topte, war die Tatsache, dass auch Ellie wieder so richtig glücklich war.
,,MJ?" Mit hochgezogener Augenbraue schaute die Teenagerin ihren Freund an.
,,Mercury Junior. Also, bereit?" erklärte er frech grinsend, guckte sie abwartend an.
,,Du bist mir einer! Aber gerne! Hau raus." lachte Ellie belustigt.
,,Super. Das erste, was ansteht, ist die Aufnahme deiner Trompete für unser letztes Lied des Albums. Wir haben noch anderthalb Wochen. Das sollten wir heute schaffen. Danach kommt erst mal nichts mehr. Jedenfalls was die Band angeht. Wir haben gemeinsam beschlossen, eine längere Pause zu nehmen. Klar, Songs werden noch geschrieben und gesungen. Doch keine Touren oder Konzerte.
Das nächte, was ansteht bestrifft nur Sascha und mich. Wir beide werden das Duo in der Jury von The Voice of Germany. Vielleicht hast du schon davon gehört?" teilte Alec Ellie alle wichtigen Informationen mit.
Als er von The Voice sprach, merkte er, wie wieder die Vorfreude in ihm aufkam. Es war das erste Projekt dieses Format, und das weltweit.
Und da direkt mitmachen zu dürfen, war die größte Ehre für ihn.
,,Nein. Erklär es mir bitte." Sie hatte wirklich keine Ahnung, wovon er sprach.

,,The Voice of Germany ist eine Fernsehshow für alle Leute, die gerne singen. Doch im Gegensatz zu DSDS kommen dort nur Leute hin, die wirklich etwas können.
Dafür gibt es Castings, die bis Ende Juli laufen. Also noch einen Monat.
Die Leute dort entscheiden, wer auf die Bühne darf und wer nicht.
Und wenn es dann soweit ist, gibt es Blind Audition. Das bedeutet, die Leute singen, doch wir sehen sie nicht. Es kommt also nicht aufs Aussehen, sondern einzig und alleine auf die Stimme an. Und das ist es, was ich so toll daran finde. Konzept verstanden?" erklärte der Cowboy ausführlich, man sah ihm die Freude an.
,,Verstanden! Eine tolle Idee, diese Show. Hört sich aber so an, als müsse ich demnächst nicht all zu viel machen.
Und noch was. Wo ist der Rest der Band?" Bedeutend schaute die Teenagerin sich im leeren Studio um.
,,Ich hab keine Ahnung. Was solls. Dann lass uns doch schon mal deinen Part mit der Trompete aufnehmen."

Die Aufnahmen verliefen echt gut und waren auch schnell beendet. Gerade, als Ellie die Trompete weg räumte, hörte sie die lauten Stimmen der ankommenden Männer.
,,Na? Auch endlich mal hier?" murrte Alec in Richtung Eingang.
,,Halt die Klappe, Völkel." knurrte Sascha zurück, während er und der Rest der Band eintrat.
Ellie dachte schon, das würde in Streit Enden, doch die Gesichter der beiden Cowboys entspannten sich und sie lachten herzhaft auf. Kräftig klopften sie sich auf die Schultern, ließen sich alle auf die Sofas fallen.
,,Ihr seid mir Welche." lachte die Teenagerin kopfschüttelnd, räumte die Trompete endgültig weg.
,,Aber mal im Ernst." griff sie wieder das Wort auf, wurde ernst.
,,Danke. Danke, dass ihr mir glaubt und mich so akzeptiert, wie ich bin." lächelte sie glücklich in die Runde.
,,Selbstverständlich, Ellie! Darf ich mir trotzdem eine Frage erlauben?"
Etwas schüchtern kratzte Hank sich am Kopf.
,,Klar! Bitte fragt einfach, was ihr wissen wollt." ging sie offen darauf ein. Sie wusste, dass die Männer viele Fragen haben mussten.

,,Wie war es für dich, nicht als Ellie Mercury leben zu können?" fragte Hank kleinlaut.
,,Eigentlich sehr angenehm. Es war ja nicht so, dass ich nicht bei meinen Vätern sein konnte. Zuhause waren wir eine normale Familie. Dort habe ich aber vor allem viel Zeit mit Dad, als Fred, verbracht. Immerhin konnten wir draußen nicht so rum laufen, wie es Töchter und Väter normalerweise tun. Und in der Öffentlichkeit war ich dann halt mit Daddy, also Jim, unterwegs.
Klar, ab und an hat man mich auch mit Dad gesehen, aber das ging in Ordnung. Ich war ja schließlich offiziell die Nichte von Jim.
Naja, bei Konzerten saß ich hinten oder stand im Publikum.
Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass ich ein normales Leben geführt habe. Ich habe viel Zeit mit meinen Vätern verbracht, sie geliebt und Queen war und ist noch wie eine zweite Familie für mich.
Dass keine von mir weiß, von mir als Ellie Mercury, ist gut, denn sonst hätte ich in all dem Trubel und dem Drumherum leben müssen. Und genau das wollte Dad nicht.
Und zudem wollte er nicht, dass ich von der Gesellschaft beobachtet und kommentiert werde, nachdem er sterben würde. Er sagte immer, es sei eine große Last, die Nachfahrin einer berühmten Person zu sein und in gewisser Weise hatte er ja auch Recht.
Doch auf der anderen Seite, welche sehr klein ist, hat es auch Nachteile. Wenn man seinen Dad mit seinem Nachnamen ehren und Daddy versprochen hat, nur als Mercury an die Öffentlichkeit zu treten, kann man nicht so Musik machen, wie man es eigentlich möchte.
Aber ich hab ja euch und ich bin euch so dankbar, dass ich mit euch verrückten Cowboys singen darf.
Beantwortet das deine Frage?" erklärte sie ausführlich, musste lächeln.
,,Zu genüge." grinste Hank dankend.
,,Wie kommt es denn, dass du uns gesagt hast, wer du wirklich bist?" wollte nun Russ wissen. In seinen Aigen lag ein freudiges Funkeln.
,,Ich mag euch, ihr seid mir echt ans Herz gewachsen. Ihr seid die Personen, die mir ermöglichen wieder Musik zu machen, umd zwar nicht alleine zuhause sondern mit euch hier im Studio." Ellie zuckte grinsend mit den Schultern.
,,Es hat sich richtig angefühlt."
,,Das freut uns und wir fühlen genau so. MJ, du bist etwas Besonderes, abgesehem davon, dass du Mercurys Tochter bist. Und sei dir sicher, so schnell lassen wir dich nicht mehr gehen." grinste Al frech, knuffte sie.

,,Danke, Jungs. Ich hab auch nicht vor, so schnell wieder zu gehen. Aber mal was vollkommen anderes. Wann kommt euer Album raus?" wollte sie aufgeregt wissen, freute sich für die Männer.
,,Wenn wir das Cover haben. Aber spätestens in anderthalb Wochen.
Hmm... Ist nur die Frage, wie das Cover aussehen soll." antwortete Sascha grübelnd.
,,Wie heißt das Album denn eigentlich?" Das wusste Ellie noch gar nicht.
,,Liberty of Action." sagte Guss stolz.
,,Toller Name. Und was soll drauf sein?" fragte sie neugierig weiter.
,,Unsere beiden Liedsänger und natürlich unser Band-Logo. Bei dem Rest sind wir noch unsicher." klärte Frank Ellie auf.
,,Habt ihr Schon nen Foto gemacht?"
,,Nein. Dumm eigentlich. Dann lass es uns direkt machen!" Voller Tatendrang sprang Alec förmlich auf, und schnappte sich die Kamere aus dem Schubfach.

,,Das sieht doch toll aus! Dann sind wir wohl fertig!" grinste Alec nach einer Weile, schaute zufrieden auf den Computer.
,,Das stimmt! Dann müssen wir nur noch alle Mitwirkenden angeben, damit die Jungs von den CDs den Rest machen können. Ach Ellie. Du müsstest rein theoretisch auch drauf stehen, aber wie ich dich verstanden habe, möchtest du das nicht. Richtig?"
vermutete Sascha freundlich lächelnd.
,,Richtig."