What if

Tageslicht

Ich versuchte mich nach dem intensiven Kuss zu beruhigen, mein Puls und meine Atmung waren viel zu schnell und ich hatte keine Chance ruhig zu bleiben. Ein klicken erschreckte mich so sehr, dass ich beinahe geschrien hätte, doch Ginos Reaktion war schneller und er drückte mir seine HAnd auf den Mund. Eine Sekunde später gingen grelle, neonfarbene Licher an und das Spiegellabyrinth wurde in viele Farben getaucht. Ich blinzelte gegen das scheussliche Licht an. Gino nimmt dabei langsam seine Hand von meinem Mund, bedeutet mir jedoch noch immer leise zu sein. "Wir haben es beinahe geschafft." Seine Worte, seine Gestik, alles zeigte die wohl riesige Erleichterung, welche er gerade verspühren musste. 

Dann öffnete sich das Drehrad und das Tageslicht strömte in den Eingang des Spiegellabyrinthes. Ich brauchte mehrere Sekunden um mich an die Helligkeit der Sonne zu gewöhnen und meine Augen tränten. Für einen kleinen Moment wünschte ich mir, dass ich wieder zu den Sternen gehen durfte. "Lyn", Gino schob mich durch das Drehkreuz und eine Minute später standen wir bei den Garderoben in der Eingangshalle. Jetzt überkam auch mich eine Erleichterung, die grosse Halle die frische Luft. Mit dem Moment verschwand auch der letzte Teil meiner Beklemmung, die ich dank der Enge immer in der Brust verspürt hatte und ich atme tief ein. "Danke Gino", flüsterte ich und legte dabei überglücklich meine Arme um seinen Hals, nur um ihm dann einen hastigen, schüchternen Kuss auf die Wange zu drücken.

"Warte schnell", Gino löste sich von mir und stellte seinen Riesenrucksack in die Ecke der Garderobe: "Den können wir nicht gebrauchen." Während er mir seine Jacke reicht, lege ich meine Stirn in Falten und frage mich, was jetzt geschehen wird. "Was machen wir", erkundige ich mich und ziehe instinktiv mein Kleid vor ungewissheit ein Stück nach unten. "Wir gehen zurück zum Schlafplatz." Er nimmt meine Hand und ich muss beinahe rennen um seinen schnellen Schritten zu folgen.