Kapitel 11

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Ich wachte auf. Verschwitzt strampelte ich die Decke weg,stand auf und ging ins Badezimmer,um mir einen Schluck Wasser zu holen.

Dann setzte ich mich wieder in mein Bett und holte mein Tagebuch aus der Nachttischschublade. Ich wollte ab sofort meine Träume so genau wie möglich aufschreiben, denn ich vermutete,dass meine Schwester damit eine "Geschichte" erzählte,die mir irgendetwas wichtiges sagen sollte,sobald ich sie richtig zusammenpuzzle.

Nachdem ich alles nis ins kleinste Detail notiert hatte,legte ich das Buch wieder weg und schlief weiter.In dieser nacht sollten keine weiteren Teile meines Traumes kommen.

Ich stand gegen hal neun morgens auf,meine Eltern waren schon wach und aßen Frühstück. Ich setzte mich zu ihnen und schmierte mir auch ein Brötchen.Ich biss gerade herzhaft hinein,als meine Mutter zu reden anfing. Sie erklärte,dass die beiden heute nochmal zum Steuerberater müssten und dass ich (mal wieder) allein zu Hause wäre.

Natürlich fragte sie mich,ob das für mich in Ordnung wäre. Ich setzte mein geübtes falsches Lächeln auf und beruhigte sie,indem ich sagte,dass das überhaupt kein Problem wäre.

Doch insgeheim war es das,nach dem letzten Abend den ich allein zu Hause verbracht hatte,schon. Der Hunger war mir nach dieser unerfreulichen Nachricht schon lange vergangen und ich legte das angeknabberte Brötchen zurück auf den Teller. Als meine Eltern fertig waren standen sie auf und gingen nach oben,um sich zu duschen und anzuziehen.Ich hingegen räumte schnell die Teller in die Spülmaschine und fing dann fieberhaft an zu überlegen,wie ich verhindern konnte,allein zu sein.

Eine Freundin musste her, das war wohl die beste Lösung. Cloey war damals eine meiner engsten Freundinnen,jedoch hatten wir schon lange nichts mehr zusammen unternommen. Trotzdem wollte ich wenigstens versuchen mich bei ihr zu melden. Also schrieb ich ihr eine SMS , in der Hoffnung ,dass sie noch die selbe Nummer hatte.

"Hallo Cloey,                                                                                                                                                              hier ist Hannah. Ich weiß,dass mir schon lange nichts mehr zusammen unternommen haben,doch erst letztens habe ich bemerkt wie sehr du mir eigentlich fehlst. Wie wärs,wenn wir uns heute mal wieder einen tollen Mädelsabend bei mir machen? Meine Eltern sind sowieso nicht zu Hause , also haben wir alle Ruhe der Welt zum quatschen. Ich hoffe,dass du dich schnell meldest, Deine Hannah"

Eigentlich habe ich gar nicht mit einer Antwort gerechnet,nach all den Wochen in denen wir keinen Kontakt zueinander hatten. Doch nur wenige Minuten,nachdem ich diese nachricht geschrieben hatte klingelte mein Handy,also hatte ich eine Antwort bekommen.

"Hallo Hannah,es tut mir ebenfalls total weh,dass wir uns aus den Augen verloren haben. Ich würde ebenfalls gern wieder was mit dir unternehmen,ich bin so in einer Stunde bei dir  "

Irgendwie war ich nun total beruhigt. Auf Cloey konnte ich mich schon immer verlassen und ich freute mich sehr darauf sie wieder zu sehen.

Doch ich hatte ja nicht die geringste Ahnung,dass ihre Anwesenheit keine Auswirkungen auf die Geschehnisse haben wird

Der SchattenmannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt