Kapitel 4

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Ich beruhigte sie,sagte dass jetzt wieder alles in Ordnung wäre.

Ich belog mich selbst,ich weiß.

Dann verließen Mama und Papa mein Zimmer wieder. Ich schaltete den Fernseher ein um nicht in meine Horrorträume zurück zu fallen. Es kam nur Mist im TV aber das war mir egal. Tiefe Augenringe zeichneten mein Gesicht.Ich saß mit einem schmerzenden Nacken in meinem Bett,den Kopf gegen die Wand gelehnt.

Ich hatte es mal wieder geschafft. Die Nacht war vorrüber, der Wecker zeigte 6:00 Uhr. Das machte mich zur Zeit am glücklichsten.Zu wissen, dass ich eine weitere Nacht überlebt hatte.

Von schlafen konnte da keine Rede mehr sein. Ich zog mich um und ging ins Bad. Das bleiche Gesicht meines Spiegelbildes blickte aus dem Spiegel zurück.Das überschminken hätte sich nicht gelohnt.

Ich beschloss mich für die Schule fertig zu machen.Eine weitere Aufgabe die mich wohl wieder sehr viel Kraft kosten würde.Ich wurde in der Schule immer sehr gemobbt.Irgendwann hatte ich ihnen von meinen Träumen erzählt und dass ich meine tote Schwester des öfteren sah. Wie konnte ich erwarten,dass sie es verstehen? Das war das dümmste was ich hätte tun können.

Ich betrat das Schulgebäude und sofort kam wieder dieses"ich fühl mich beobachtet"Gefühl. Ich ging in den Klassenraum und alle verstummten und schauten mich blöd an.

Ich fühlte mich unwohl,klammerte mich an meinen Büchern fest. Ich setzte mich auf meinen Platz,relativ weit hinten.Trotzdem fühl ich mich angestarrt. In der Pause wurde alles nur noch schlimmer. Ich ging zu meinem Spint um Bücher zu tauschen.

Sofort standen Cindy,die Obertusse ,Alec der ganz coole und Ivan der Oberchecker vor mir.

"Na du hysterische Spinnerin?"

Das war mittlerweile harmlos.Es tat zwar noch weh so etwas zu hören,doch ich hatte mich daran gewöhnt.

Dieser dumme Spruch wurde von Gelächter bestätigt.

"Darf ich mal durch"

Ich versuchte mich an den andern vorbei zu schieben.Keine Chance.

"Wo ist deine Schwester?

Is sie tot? Is sie tot?"

Es war nicht auszuhalten. Meine Faust landete schlagartig in ivans Gesicht.

"Das wirst du bereuen"

Mit diesen Worten ging er vorerst weg. Ich rannte zur Toilette,schloss mich in einer Kabine ein und wartete. 1stunde... 2stunden.. mir kam jede einzelne Sekunde ewig vor.

Der SchattenmannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt