Prolog

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Nach einer Fahrt, die uns kürzer vor kam als die Hinfahrt, kamen wir wieder in unserem Ort an. Nacheinander verabschiedeten sich alle um nach Hause zu fahren. "Ich bring dich noch nach Hause", hörte ich unter mir Markus sprechen. "Ok!", mehr bekam ich nicht raus. Ich wollte eigentlich gar nicht nach Hause. Nicht zu Michi. Nachdem auch Raban sich verabschiedete, waren wir nur noch zu zweit. Ich klammerte mich an der Halterung vom Kart fest und starrte nur auf den immer näher kommenden Finsterwald. Mein Atem beschleunigte sich und ich hörte das rascheln der Bäume, welche mich zu erdrücken schienen. Markus blieb direkt im Innenhof stehen. Ich starrte auf die Tür, unfähig mich zu bewegen. "Hey!", ich schreckte zu Markus der nun neben dem Kart stand. "Ich komm mit rein wenn du willst. Ich hab dir versprochen, wir lassen dich nicht mit Michi alleine" Ich nickte nur stumm. Kraftlos kletterte ich aus dem Kart heraus und lief auf die Tür zu. Markus lief stumm neben mir her. Bis vor meiner Haustür sprachen wir kein Wort. Doch als wir vor ihr standen, hielt ich kurz inne. "Alles ok?" Ich sah zu Markus, blickte wieder auf die Tür und holte meinen Schlüssel raus. Kurz atmete ich durch, ehe ich die Tür mit einem Ruck aufmachte. "Papa?", rief ich mit fester Stimme. Es war wie immer das Selbe. Sobald ich diese Wohnung betrat, wurde ich selbstsicher. Nur damit Michi keine Schwäche erkennen konnte. "Hier!", hörte ich die vertraute Stimme meines Vaters aus dem Esszimmer, was auch sein Arbeitszimmer war. Ich sah einmal Markus an, welcher mir zu folgen schien. Also lief ich zu meinem Vater, welcher wie eigentlich immer über ein Stapel Papiere hing und zu grübeln schien. Als er mich das Zimmer betreten hörte, blickte er auf und sah mich erstaunt an. "Du bist wieder hier? Ich wusste ja nicht wann du wieder kommst oder wo du dich rum treibst, das hast du ja vergessen genauer in deinem Brief zu beschreiben" "Ich wusste auch nicht genau wann ich wieder komme. Das wusste keiner", rechtfertigte ich mich. "Wo ist Michael gerade?", fragte ich schließlich und sah abwartend meinen Vater an. "Mit seinen Freunden weg. Kann sein das er später noch nach Hause kommt, muss aber nicht" Ich nickte zufrieden. "Also willst du mir deinen Freund nicht vorstellen? Und wenn er schon hier ist, könnt ihr mir ja erzählen was passiert ist" Abwartend auf eine Antwort sah mein Vater uns an. Also setzten wir uns gegenüber von ihm und begannen grob zu erzählen.

Nach etwas Zeit, blickte Markus auf die Uhr:"Ich müsste jetzt aber auch nach Hause. Danke für das Trinken" Er sah kurz meinen Vater an, verabschiedete sich und stand auf. "Ich komm noch eben mit bis nach unten", meinte ich und stand selbst auf. "Als wir durch die Haustür raus waren fingen wir wieder an zu sprechen. "Ich muss dann noch eben zu Hadschi und dann meinen Eltern gegenüber treten" "Soll ich diesmal mit?", etwas besorgt sah ich zu Markus. Bei ihm war sein Vater das Problem, welcher ihm das Leben zur Hölle machen wollte. "Ich glaube dann würde er nur noch mehr austicken, aber danke"  Mittlerweile waren wir wieder im Innenhof angekommen. Kurz blickte Markus mich an. "Wir sehen uns morgen im Teufelstopf wie abgemacht""Geht klar!" Er hatte sich schon aufs Kart zu bewegt und stieg ein. Bevor er den Motor startete sah er noch einmal kurz zu mir:"Und wenn Michi Stress machen will, ruf einen von uns an und wir kommen alle" Jedoch konnte ich darauf nicht mehr antworten. Markus hatte schon den Motor gestartet und fuhr los.

Ella- Im Auge des SturmsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt