Für immer Wild

240 8 0
                                    

Mittlerweile war fast ein Jahr vergangen. Und in diesem Jahr war viel passiert. Maxis Vater und Nervs Mutter hatten geheiratet. Maxi verkraftete diese doppelte Folter und Nerv war stolz darauf der kleine Bruder von Maxi sein zu dürfen. Dazu kam, dass wir so viel trainierten hatten und nun besser als jemals zuvor waren. Wir hatten wirklich jeden besiegt. Und somit wurden wir eingeladen. Zu einem Wettbewerb wo nur die besten der Besten spielen durften. Zum Freestyle-Soccer-Contest. Kaum einer kannte ihn doch die, welche ihn kannten, wussten seine Bedeutung. Wer ihn gewann, durfte sich wirklich erst dann als Beste Mannschaft zählen. 

Aber nicht nur das war passiert. Juli war weg. Er wurde in seinen Augen erwachsen und wollte einfach weg aus unserer Stadt. Ihm wurde alles zu eng, er wollte einfach nur die Welt sehen. Also ging er auf ein Auslandsjahr nach Amerika. Wir hingegen blieben daheim und wurden relativ schnell zu groß für Camelot, worin wir uns nur noch die Köpfe stießen. Also hatten wir übergangsweise Markus Werkstadt als Quartier. Seit neustem bastelte er an allem was ein Motor hatte herum. Wenn wir dort waren, war er bevorzugt drin, wo keiner hinein durfte. Und wir vertrieben uns die Zeit im oder auf dem Wohnwagen oder ganz einfach irgendwo davor.

Die Tage wurden mit der Zeit heißer und wir waren zu faul um zu trainieren. Ab und zu machten wir zwar etwas um uns auf den Contest vorzubereiten, aber dennoch waren wir die meiste Zeit an Markus Werkstatt. So auch an einem Tag, der eigentlich den anderen glich. Zumindest teilweise. Wir hatten uns bei Markus verabredet um letzte Details für die Reise zu den Wölfen zu besprechen, unsere Gegner beim Contest. Sie mussten wir schlagen um uns die Besten nennen zu dürfen. Morgens war alles wie immer, erst am Nachmittag sollte es spannend werden. Dann würden wir nämlich aufbrechen wollen, nach Ragnarök, das Stadion der Wölfe. Dem Sieger gehörte der Pott. 

Aber daran dachten wir in diesem Moment noch gar nicht. Wir dachten viel mehr daran, wann Marlon, Leon und Nerv und Maxi kommen würden. So hatten wir es uns alle bequem gemacht, während wir warteten. Raban und Joschka sind bei der Hitze in zwei Rohre geklettert, welche der Eingang zum Keller waren. Markus saß auf dem Dach des Wohnwagens und las eine Zeitschrift, Vanessa stand an einem Tisch und studierte eine Karte dabei und ich hockte im Wohnwagen und zeichnete vor mich hin. Ich zeichnete alle möglichen Taktiken und Spielzüge, die mir einfielen. Durch ein Geräusch wurde ich hellhörig. Maxi und Nerv waren angekommen und hatten ihre Räder auf den Boden geschmissen. Ich sah durch das Fenster und hörte wie Vanessa und Maxi einschlugen. Durch das offene Fenster lauschte ich den Gesprächen, falls etwas interessantes für die Fahrt dabei war. "Wo sind die anderen?", fragte Nerv. Man hörte darauf nur noch wie Raban und Joschka aus den Rohren kletterten. Halbwegs bekam ich mit, wie sie sich gegenseitig über sich lustig machten. Genauer hin hören wollte ich aber auch nicht. Lieber konzentrierte ich mich auf meine Zeichnungen. Joschka und Raban klärten Nerv darüber auf, dass sie Erfinder waren. In letzter Zeit hatten die Beiden viel mit Hadschi zu tun gehabt und somit ihre Leidenschaft zum Entwickeln und Erfinden entdeckt. "Und Ragnarök liegt am Ende der Welt", sprach Vanessa plötzlich. Jetzt war auch ich wieder hellhörig. "Hinter Donnerschlag und dem Steinbruch der Biester" "Hier", sprach Maxi nun auch, "Im hintersten Winkel des Grenzwaldes zum Nichts" "Vom Grenzwald zum was?", fragte Nerv. Wie ich nun bemerkte hatte er irgendwelche Dinge in die Hand gedrückt bekommen. Kurz fragte ich mich warum, jedoch konnte ich nicht weiter denken. Aus dem Nichts hörten wir plötzlich Motorengeräusche. Ich sprang erschrocken auf und rannte zur Tür. Nerv ließ die Sachen fallen und sprang einige Schritte zurück. Ich hörte wie Markus über mir ebenfalls aufsprang. Wir alle starrten erschrocken auf die zwei Motorradfahrer, welche nun auf uns zugerast kamen. 

Direkt vor uns blieben sie stehen. "Ich wette, ihr macht euch vor Angst in die Hosen", sprach eine Stimme, die mir nur allzu vertraut vorkam. "Und wenn nicht", sprach der zweite Fahrer, "Dann werden es die Wölfe tun.  Wenn wir auf diesen Monstern erscheinen" Marlon nahm den Helm ab und grinste uns leicht an, wohingegen Leon nur seinen Helm abnahm. "Die hat Markus gebaut. Und wenn ihr ganz nett zu ihm seid, bekommt ihr bestimmt auch so ne Höllenmaschine" Nun grinste auch Leon. Vanessa, Maxi, Joschka, Raban und Nerv rannten augenblicklich zum Tor von Markus Werkstatt. Ich stand noch etwas verwirrt in der Tür. Ich hatte Markus in der letzten Zeit so oft gesehen, ich konnte mir nicht erklären wann er die gebaut hatte. Und vor allem wie. Ich wusste, dass er gerne an Motoren rumschraubte, aber dass er komplett selber Sachen baute war mir neu. "Halt!", rief Leon zu den Anderen, welche schon fast das Tor öffneten, "So läuft das nicht Jungs. Die gibt es nicht umsonst. Die müssen wir kaufen" Mittlerweile saß Markus vor dem Wohnwagen und wir standen alle vor ihm. Irritiert sahen wir zu Leon. Dieser nahm sich seine Zahnradkette ab und legte sie vor Markus auf einen Kasten. "Hier, mit der hab ich den dicken Michi, Gonzo Gonzales und die biestigen Biester besiegt" "Das ist zu viel" Markus sah abwechselnd zur Kette und zu Leon. "Nicht für eines deiner Motorräder", grinste Leon stolz. "Hier das hat mir Leon geschenkt, als er drei Jahre alt war" Marlon legte grinsend einen Stein in Form eines Herzens zur Kette. Jetzt musste auch ich grinsen. Das Marlon den Stein immer noch hatte, war irgendwie süß. Immerhin war das über zehn Jahre her. "Das Hexenauge von Staraja Riba" Und Raban holte wirklich das Auge hervor. Wann auch immer er ihr das abgenommen hatte. "Das Joker X der siebten Kavallerie" Joschka legte ein hölzernes X dazu. Ich schluckte einmal kurz, dann griff ich in meine Hosentasche und zog eine alte kaputte Taschenuhr heraus. Sie glänzte leicht golden, obwohl sie dreckig und zerkratzt war. "Sie ist das wertvollste was ich hab. " Kurz sah ich Markus an, welcher meinen Blick erwiderte. "Ich geb dir alles was mir wichtig ist", sprach Maxi und legte einen Ring auf den Tisch. "Und was mir etwas bedeutet" Vanessa legte ihre Kette auf den Tisch, welche sie schon seit dem ich sie kannte trug. "Und was uns zusammen hält", Nerv legte fünf Steine hin, "Meine fünf Sternensteine"

Markus griff Maxis Ring und las die Gravierung darin: "Für immer wild" Diesen Ring hatten wir ihm zum diesjährigen Geburtstag geschenkt. Es gab keinen Tag seitdem, wo er den Ring nicht trug. "Seid ihr euch da sicher?", fragte Markus schließlich. "Dafür leg ich meine Beine ins Feuer", sprach Nerv ehrfürchtig. "Ok! Das ist ein Deal!"







Ich leben noch!!!😱
Ich weiß selbst nicht wie das sein kann. Das letzte Kapitel, welches ich veröffentlicht habe ist vom Mai 2019 (😅). I am so sorry. Ich könnte nun ne lange Rede schreiben, wie sehr es mir leid tut, warum es so war und das sich das Ganze nun ändert. Lassen wir es aber mal. Ich war zwar noch nie wirklich regelmäßig, aber 2 1/2 Jahre sind selbst für mich krass. 
Ich möchte nun auch nicht behaupten, dass ich nun wieder regelmäßig etwas veröffentliche. Aber ich möchte auf jeden Fall nicht wieder Jahre dazwischen haben. Es kann sein, dass in Zukunft wöchentlich was kommt, dann könnte auch mal ein Monat dazwischen haben. Aber es wird wieder (hoffentlich einigermaßen regelmäßig) was kommen. 

Ich möchte mich an dieser Stelle bedanken. Ich hatte das ganze irgendwann mal angefangen und dachte, es würde eh niemanden interessieren. Doch nun zu sehen, wie viele Menschen dies hier lesen, ist immer noch ein bisschen surreal für mich. Danke ❤❤❤❤

Ich werde im übrigen in der nächsten Zeit auch mal endlich meine schon veröffentlichten Bücher überarbeiten. Ich bin eigentlich auf meine Rechtschreibung bedacht und schäme mich für manche, sehr dummen, Fehler, welche ich gemacht habe. 

Eure Littlehorse 💖💖💖

Ella- Im Auge des SturmsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt