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„Die Leute hier an der Schule sind nicht so wie du denkst. Du kannst niemandem hier vertrauen, auch mir nicht."

Changbin Pov:

„Es ist egal wo du bist. Die Menschen sind überall gleich." Nicht sonderlich überrascht von seiner Aussage, sehe ich erneut zu den Vögeln hinaus. Sie haben ihrem Kampf immer noch kein Ende gesetzt. Das muss doch wirklich ermüdend sein.

„Aber vielleicht gibt es irgendwo jemanden der nicht so sein wird." Ich erkenne einen kleinen Funken von Hoffnung in seiner Stimme, doch sie wirkt nicht sonderlich überzeugend. Wieso behauptet er so etwas, wenn er selber nicht daran glaubt?

„Doch, der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Geschöpf." seufze ich leise und verfolge weiterhin das Geschehen auf der anderen Seite der Fensterschreibe. Ich weiß genau wovon ich da rede. Jeder wird einmal verletzt, weil der andere sich für wichtiger hält. Früher diente es eventuell zum überleben, aber heute ist es eine schlechte Angewohnheit der Menschen geworden. Eine auf die ich gerne verzichten würde, dabei bin ich ja selber nicht besser.

Egoismus - Eigennutz oder auch Selbstsucht. Der Mensch strebt nach Vorteilen zu seinen eigenen Gunsten und achtet dabei nicht auf das Wohlbefinden anderer. Auch in der Neugier findet sich der Egoismus wieder.

„Er ist tot." Meine Augen folgen dem kleineren Vogel, welcher nun von Himmel auf die Erde hinab stürzt. Die schwächeren werden niemals gewinnen können und das wusste der Kleine wahrscheinlich von vorne herein. Man hat nur manchmal keine andere Wahl, als seinem Schicksal ins Auge zu sehen.

„Wer?" fragt Felix etwas irritiert nach, weshalb ich kurz zu ihm hinüber sehe. Er hat mich anscheinend die ganze Zeit über beobachtet und gar nichts von dem Kampf der Vögel mitbekommen. Früher hätte ich dort direkt wieder etwas hineininterpretiert, doch mittlerweile weiß ich, dass Menschen nicht immer einen Grund für etwas haben. Sie tun manchmal etwas und wissen selber gar nicht warum.

„Der Vogel." Ich deute durch das Fenster auf den Hof, wo der Vogel zuvor leblos zu Boden gefallen ist. Das Leben kann schon unfair sein. Er hätte noch so viel erleben können, würde meine Mutter jetzt sagen. Die Frage wäre dann nur, ob sich das überhaupt lohnen würde. Manchmal überwiegt das Schlechte im Leben einfach dem Guten.

„Der arme.." Er sieht nun ebenfalls mitleidig zu dem kleinen Geschöpf hinunter und gibt dabei ein leises Seufzen von sich. Jetzt wirkt er noch trauriger als die ganze Zeit schon. Ich wüsste schon gerne was die ganze Zeit in ihm vor sich geht, doch das geht mich nichts an. Wenn er es mir erzählen möchte, dann kann er das jeder Zeit tun und dazu muss ich ihn nicht extra auffordern indem ich ihn frage oder ähnliches.

„Sollen wir ihn begraben?" Ich sehe den anderen erwartungsvoll an, welcher nun wieder zu mir hinauf sieht. „Wie?" Verwundert legt er seinen Kopf etwas schief, wobei er mich etwas irritiert ansieht.

„Na ein Loch graben und ihn hinein legen. Danach verschließen wir das Loch wieder." Ein leichtes schmunzeln schleicht über meine Lippen, während er für einen Moment die Augen verdreht. Er hat doch selber so doof gefragt und nicht ich. Aber immerhin wird die Stimmung langsam etwas lockerer. Und das sage ich, derjenige der eigentlich keinen Kontakt mehr zu anderen wollte. Aber noch reden wir ja nur.

„Das verstehe ich schon, aber du möchtest wirklich einen Vogel begraben?" fragt er etwas ungläubig nach, woraufhin ich zustimmend nicke. Was ist so besonders daran einen Vogel zu begraben?

„Wieso nicht? Er ist genauso ein Lebewesen wie wir auch. Ein im Kampf gefallener Vogel." Er nickt kurz und sieht dann nachdenklich zu dem Vogel hinaus. Was überlegt er denn jetzt schon wieder?

„So hätte ich dich nicht eingeschätzt."

***
Ich weiß noch ist die Story nicht sonderlich spannend, aber glaubt mir das kommt noch ;)

Die Geschichte heißt ja auch nicht einfach so aus Spaß Jeongsin~

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt