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Wieso kann ich nicht ein ganz normales Leben führen?

Changbin Pov:

„Hat Jeongin sich bei dir gemeldet?" Nachdem ich kurz zu Hyunjin hinüber gesehen habe, lasse ich mich schließlich auf der Fensterbank im Musikraum nieder. Kaum zu glauben, dass ich schon wieder hier bin. Dieser Ort löst ein bedrückendes Gefühl bei aus. Aber leider können wir uns nirgendwo anders in der Schule ungestört unterhalten. Der einzige, der hier eventuell herkommen würde, ist Felix.

„Ja, wir haben gestern fast eine Stunde lang telefoniert. Leider wurden wir von seinem Vater gestört, aber er hat nichts herausgefunden." Seufzend lässt er sich neben mir auf der Fensterbank nieder und lässt seinen Blick zum Fenster hinaus wandern. Von Jeongin getrennt zu sein, ist bestimmt nicht einfach für ihn. Vor allem nicht unter diesen Umständen. „Ich wollte mich noch bei dir dafür bedanken. Ich schulde dir jetzt wirklich was, aber sag mal, wie bist du da so schnell drangekommen?"

„Ach das ist unwichtig. Viel wichtiger ist, dass wir herausfinden, was mit Felix passiert ist. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache." Nach einem kurzen Blick auf mein Handy, sehe ich ebenfalls zu dem Fenster hinaus. Ich weiß noch, als die Vögel hier gekämpft haben. Trotz des Regens hat Felix ihn mit mir zusammen begraben. Und ich weiß, dass er irgendwo ein Herz hat. Er versucht zwar alle von sich fernzuhalten, aber eigentlich ist er wahrscheinlich ziemlich einsam. Vermutlich noch einsamer als ich.

„Ja, da gebe ich dir recht. Die Klasse verhält sich komisch, wenn er in der Nähe ist. Und wie ich sehe, haben sie dich auch schon erwischt. Das du dich mal auf eine Prügelei einlässt, hätte ich nicht gedacht." Schmunzelnd deutet er auf mein Gesicht, weshalb ich mir vorsichtig an die Unterlippe fasse. Ein Wunder, dass meine Mutter deswegen noch nicht gefragt hat, wenn es selbst Hyunjin schon aufgefallen ist.

„Ich habe nicht zurückgeschlagen." Es ist mir nicht peinlich, dass ich mich nicht gewährt habe. Eher im Gegenteil. Ich möchte nicht so sein, wie diese Typen. Das fühlt sich für mich nicht richtig an. Aber würde irgendjemand meine Familie oder Freunde belästigen, dann kenne ich da kein zurück mehr. Vielleicht ist es ein übertriebener Beschützerinstinkt in mir, aber genau aus diesem Grund will ich Felix auch helfen. Ich will ihn beschützen können, vor egal was passiert.

„Oh wow. Du bist also immer noch der Softie von damals." Er hat mich früher als Softie gesehen? Hat er denn gar nichts von den ganzen Gerüchten an unserer Schule mitbekommen? Es hat doch jeder darüber geredet. Ich war Gesprächsstoff Nummer eins, für fast eine ganze Woche und auch danach wurde ich immer komisch angeguckt. „Guck nicht so komisch. Wärst du ein knallharter Typ, dann hättest du dir das von deiner Ex nicht so gefallen lassen. Ich wäre an deiner Stelle wahrscheinlich schon längst ausgerastet." Er hat es also doch bemerkt.

„Sie war es mir das nicht mehr Wert. Warum sollte ich so einen Aufstand für jemanden machen, der sein eigenes Selbstwertgefühl nicht unter Kontrolle hat?"

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt