XXXIV

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Warum versucht er mir zu helfen?

Felix Pov:

„Oh wie süß. Du hast jetzt einen kleinen Beschützer bekommen. Nur doof, dass er dir rein gar nichts bringt." Ohne etwas zu erwidern sehe ich schweigsam zu Boden und lasse die Kommentar der anderen einfach über mich ergehen. Wie konnte ich nur glauben, dass dieser Vorfall vielleicht etwas geändert haben könnte. Ihnen hätte es wahrscheinlich sogar eine Freude bereitet, wenn ich damals einfach gestorben wäre.

„Wer weiß, vielleicht wird er der nächste sein." Ein amüsiertes Lachen verlässt den Hals meines Gegenübers, woraufhin ich verunsichert zu ihm aufsehe. Changbin hat ihnen nichts getan. Ich habe zwar keine Ahnung, wer er überhaupt ist und warum er sich auf meine Seite stellt, aber so etwas hätte er nicht verdient. Niemand hätte es verdient.

Changbin Pov:

„Hast du dich wieder mit Felix vertragen?" Hoffnungsvoll sieht meine Mutter zu mir hinüber, woraufhin ich schweigsam auf meinen Teller hinab sehe. Kann man das so sagen? Er möchte mich nicht in seiner Nähe haben, aber gestritten haben wir uns auch nie. Ich weiß nicht wie ich das nennen soll, wie ich das überhaupt verstehen soll. Er verwirrt mich.

„Es ist kompliziert." Leise seufzend lege ich meine Stäbchen neben meinem Teller ab, woraufhin mir meine Mutter einen enttäuschten Blick zuwirft. Ich weiß das sie sich darüber gefreut hat, dass ich endlich wieder Anschluss gefunden habe, aber so macht es mir wenigstens den Umzug leichter.

„Und die anderen aus deiner Klasse?" Sie gibt es wirklich nicht auf. Warum kann sie es nicht einfach akzeptieren? Ich möchte keine neuen Freundschaften mehr schließen. Felix war eine Ausnahme und ich bereue es wirklich. Warum bin ich auch nur so ein Idiot? Wieso lerne ich aus meinen Fehlern nicht? Wieso kann ich ihn jetzt trotzdem nicht einfach aufgeben?

„Ich muss noch Hausaufgaben machen." Ohne weiter zu zögern, stehe ich von meinem Platz auf und schiebe den Stuhl an den Tisch heran. Ich möchte nicht mit ihr drüber reden. Sie würde mich sowieso nicht verstehen und meine Gefühle für Felix würde sie noch nicht einmal richtig akzeptieren können. Außerdem möchte ich sie weder enttäuschen noch verletzen.

„Überanstreng dich nicht." Es sind nur Hausaufgaben. Dafür brauche ich keine halbe Stunde. Ich habe lediglich eine Ausrede gesucht und eine gefunden. Solange ich mir Mühe für die Schule gebe ist sie zufrieden. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klatsche. Ich habe meine Ruhe und sie beschwert sich nicht.

Seufzend lasse ich mich in meinem Zimmer am Schreibtisch nieder und lege mein Matheheft vor mir auf den Tisch. Was Felix wohl gerade macht? Vielleicht macht er genauso wie ich seine Hausaufgaben oder unternimmt etwas mit seiner Familie. Es muss ziemlich schwer für ihn sein, nach so einer langen Zeit wieder zur Schule zu gehen. Ich frage mich nur, was vor mir an der Schule passiert ist.

Ein Junge liegt schließlich nicht ohne Grund solange im Koma.

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt